Über 100 Rezensionen, Porträts & Kommentare:
Barocke
Welt der Moderne
Über Alexandra Schauers Dreifachdissertation
»Mensch
ohne Welt«.
Von
Wolfgang Bock
Text lesen
»Das
zentrale Motto, welches die Autorin zu Beginn verwendet, stammt von Siegfried
Kracauer: „Die Reportage fotografiert das Leben; ein solches Mosaik wäre sein
Bild.“ Aber es ist eben nur sein Bild und nicht das Leben selbst, würde Rainer
Maria Rilke sagen.«
Metaphysik
nein Danke
In
seinem grundlegenden Essay diskutiert Hans-Ernst Schiller
»den
Zusammenhang von besonderer Existenz und allgemeiner Vernunft«.
Von Peter Kern
Text lesen
»Die
Welt kann nicht vernünftig eingerichtet sein, wenn das obere Fünftel der
menschlichen Gattung für seinen Lebensstil Ressourcen in einer das globale
Ökosystem ruinierenden Menge verbraucht, und das untere Fünftel der Menschheit
in einer Fluchtbewegungen veranlassenden Verelendung lebt.«
Hans-Jürgen
Krahl,
neuerliche Angaben zur Person
Beiträge
zu seinem antiautoritären Marxismus aus dem Mandelbaum Verlag. Von Peter Kern
Text lesen
»Die gegen ihn hetzenden
Kommentatoren nannte ihn
Robespierre aus Bockenheim.
Adorno sah in ihm seinen begabtesten Schüler. Mit gerade mal 27 Jahren kam
Hans-Jürgen Krahl bei einem Autounfall ums Leben. Er wäre dieses Jahr achtzig
geworden.«
Weberaufstand
2.0
Anmerkungen zu Gavin
Muellers radikaler Kritik am
gegenwärtigen linken Technik-Optimismus.
Von Peter Kern
Text lesen
»Es ist das Klischeebild
eines Widerstandes, mehr abgezogen aus der von Hollywood-Filmen gelieferten
Bebilderung, als aus der Geschichte dieser Bewegungen, deren Totenglocke
regelmäßig läutete, sobald sie ihr Heil in gewaltförmigen Aktionen suchten.«
Der
Blues der westlichen Demokratien
Zu Axel Honneths
normativer Theorie der Arbeit
»Der arbeitende Souverän«. Von Peter Kern
Text lesen
»Der in seinem Werkeltag zum Befehlsempfänger Degradierte,
verwandelt sich nicht am politischen Sonntag in den souveränen Citoyen. Das
Desinteresse an der politischen Sphäre, die Ermüdungserscheinungen der
parlamentarischen Demokratien, geht auf die pathologischen Verhältnisse in der
Arbeitssphäre zurück.«
Antiautoritäre
Revolte verkehrt
Richard
Rortys
Spätphilosophie und seine politische Botschaft
»Pragmatismus als Antiautoritarismus«.
Von Peter Kern
Text lesen
»Wenn Rorty die Metaphysik attackiert - und
diese Attacke ist gleichsam der Halteapparat dieses Buchs- wird man das Gefühl
nicht los, er trete einen toten Löwen.«
Kant
für Kenner
Marcus Willascheks
schwungvolle Immanuel Kant-Biographie »Kant - Die Revolution des
Denkens«
Von Peter Kern
Text lesen
»Um die Verfassung republikanischer Staaten zu verteidigen, reicht
Kant immer noch aus, sollte man meinen. Ihre Gesetze sind aus der
Willensbildung jedes Einzelnen hervorgegangen, sie unterwerfen ihn
also keinem fremden Willen. Und den zu haltenden Gesetzen
entsprechen die jedem zukommenden Rechte; das ist das Prinzip einer
demokratisch verfassten Gesellschaft. Was qualifiziert aber dazu,
ein Jeder zu sein?«
Nie
wieder ist heute?
Zur Neuausgabe von Theodor W. Adornos Vortrag »Zur Bekämpfung des Antisemitismus
heute« von 1962. Von Wolfgang Bock
Text lesen
»Die
Geheimnislosigkeit des Antisemitismus ist sein anhaltendes Karrieremodell.“
Adorno adressiert damit das gesellschaftliche Phänomen des Antisemitismus auf
die unaufgeklärten Subjekte zurück. Hier hat die Frage nach der Freiheit ihre
Berechtigung, die die Antisemiten und Rechtsradikalen im Munde führen.«
Minimale
Anerkennung für Adorno
Über Peter E. Gordons
»Prekäres
Glück. Adorno und die Quellen der Normativität.«
Frankfurter Adorno Vorlesungen 2019. Von Wolfgang Bock
Text lesen
»Gordon
gelingt etwas, woran fast alle anderen Versuche bislang gescheitert
sind: ein kohärentes Bild der Vorstellung von Moral zu erzeugen, die
Adorno immer nur fragmentarisch und skizzenhaft in seinem Werk
entwickelt hat.«
»Mach's
gut und danke für den Fisch.«
Lehnstuhl-Philosophen, lebensuntüchtige Melancholiker und
sexistische Nilpferdkönige.
Gut kaschierte Vorurteile in Stuart Jeffries launiger Geschichte der
kritischen Theorie »Grandhotel Abgrund«
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
»Von einer umfassenden und
kritischen Darstellung hätte man sich mehr und vor allem anderes
erwartet als eine alerte Bestätigung dieser gröbsten Vorurteile
unter einer diskursfreundlichen Hülle, deren Autor alles gelesen
haben will, aber anscheinend nichts verstanden hat.«
Leseprobe
Ein
Begriff der Geschichte mit Schlagseite zum Bürgerkrieg
Reinhart Kosellecks Aufsatzsammlung
»Vergangene Zukunft
-
Zur Semantik geschichtlicher Zeiten« wiedergelesen. Von Wolfgang Bock
Text lesen
»Die Texte entstanden aus
den damaligen Debatten und sind heute selbst historisch. Sie weisen eine
deutlich konservative Physiognomie und Hartleibigkeit auf, die bis ins Lager der
Holocaustleugner reicht.«
Eine
Befreiende Lektüre
Christoph Menkes »Theorie
der Befreiung«
bürstet althergebrachte Denktraditionen gegen den Strich und bricht
mit sämtlichen Traditionen des Freiheitsbegriffes.
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
»Die
Befreiung kämpft immer einen doppelten Kampf: Sie kämpft gegen die
Herrschaft und zugleich kämpft sie mit und gegen sich selbst. In der
Theorie der Befreiung geht es um den Kampf, den die Befreiung gegen
sich selbst führen muss, wenn sie die Herrschaft bekämpfen will.«
Verdichtete
Miniaturen
Die unzeitgemäßen
»Notas«
des kolumbianischen Philosophen Nicolás
Gómez Dávila. Von Herbert Debes
Text lesen
»Dieses
Taschenbuch gehört in jeden Survival-Rucksack, denn es konzentriert
sich in vulkanischen Splittern auf die Sinnlichkeit des Menschen und die
ewigen
drei großen Fragen: Was Denken? Was Tun? Was Glauben?«
Schonungslos
kritische Lektüre
Juliane Rebentischs
Reverenz
an Hannah Arendt
»Der Streit um Pluralität«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
»Nicht fraglose
Übereinstimmung mit sich beziehungsweise den eigenen moralischen Standards,
sondern die Bereitschaft, die eigenen Selbst- und Weltverhältnisse
gegebenenfalls immer wieder auch infrage zu stellen, um sie sich urteilend neu
anzueignen, ist dann der entscheidende Zug des moralischen – und zugleich
autonomen – Menschen.«
What
else is new?
Ein kleines Buch sucht einen philosophischen Königsweg zu den
letzten Werten und verpasst seinen Anspruch einer Neudefinition der
Aufklärung.
Von
Oliver Kozlarek
Text lesen
»Die
Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften können in diesem Prozess
tatsächlich eine zentrale Rolle spielen. Aber nicht als Instrumente
der Offenbarung apodiktisch vertretener Werte oder als
Rechtfertigung einer autoritären Bevormundungspolitik, sondern um
Räume des freien Denkens und der Reflexion zu eröffnen und so
kritisches Denken zu fördern, das sich der Probleme unserer Zeit aus
der Vielfalt von Positionen, Strategien, Meinungen und Werten
stellt.«
Versehrte
Natur, überschwängliche Philosophie
»Der wirbelnde Strom des Werdens« Wolfdietrich Schmied-Kowarzik über
Schellings Naturphilosophie und Schellings materialistische
Nachfolger.
Von Peter Kern
Text lesen
»Er formuliert
eine positive Metaphysik. Diese ist ein Zwitterwesen, halb physisch,
halb metaphysisch. So verweist die erste, expandierende Kraft auf
den von der Astrophysik postulierten Urknall. Oder es werden die
Gravitation, die bipolare Elektrizität und die chemischen
Verbindungen als Beweismittel für die Wirkkraft der Potenzen
angeführt. Der Autor baut sich eine Brücke zwischen zwei Welten,
aber diese erweist sich als überaus wankend.«
Im
Reigen der Bilderproduktion
Marie Rotkopf und Marcus Steinweg in
»Fetzen
- Für eine Philosophie der Entschleierung«.
Von Lars Hartmann
Text lesen
»Augenfällig ist die Diskrepanz zwischen beiden Autoren: Rotkopfs
Stärke ist das Erzählen, aber nicht die Philosophie oder die
(wenigstens halbwegs) konsistente Gesellschaftskritik. Steinwegs
Stärke ist das Assoziieren und das Spielen und Kombinieren mit
Theorien, mit Philosophie und Literatur...«
»Grauenerregendes
Glück. Adern, in denen sich Tausende
von Planeten ausdehnen.«
(E.M. Cioran)
Wie sich im Nichts einrichten?
Daniel Illgers lesenswertes Essay »Kosmische Angst«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Vielleicht
ist sie ein Schachbrett, auf dem nur noch die beiden Könige sich
ewig gegenüberstehen, ohne sich näher kommen zu können. Und niemand
ist da, der das Spiel beenden könnte.«
Spiralen
Markus Steinweg verkauft uns eine selbstverliebte Sammlung von
Textsplittern
als »Quantenphilosophie«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Steinwegs ondulierende Sätze wickeln sich
einmal um sich selbst und wirken am Ende auf den Leser wie eine
Fraser-Spirale, bei der die überlappenden Bogensegmente eine Spirale
zu bilden scheinen, aber nichts weiter als eine Reihe konzentrischer
Kreise sind.«
Nietzsche
à la Deleuze
Das kleine Einmaleins des Gilles Deleuze.
Zu Gilles Deleuze'
»Nietzsche
und die Philosophie«
Von Wolfgang Bock
Text lesen
»Gilles Deleuze macht aus
seiner Nietzsche-Lektüre eine Methodologie des Zerstreuten, die dann
im Namen des Nonkonformismus zu einer neuen Metaphysik aufsteigt. Es
ist traurig, wenn Deleuze vor lauter bejahendem Aktivismus die
Trauer und die Melancholie bei Nietzsche ausschließen will und
dessen großspurigen Ankündigungen für ernst nimmt.«
Epische
Analyse
Daniel-Pascal Zorns ausgezeichnetes
Portrait postmoderner Philosophien.
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
»Der
ein oder andere Exkurs gibt dem Buch Substanz und verleiht ihm einen
Duktus, der anderen Werken zum Thema fehlt.«
Leseprobe
Fatalismus
im Kubik
Von
Michael Helming
Artikel lesen
Der Auftakt zu einer neuen Oswald-Spengler-Schriftenreihe zeigt den
bekanntermaßen einsamen wie ängstlichen Philosophen des
»Untergangs«
mit letztlich bemerkenswert aktuellen Gedanken.
»...die
Sprache irrationaler Weltbilder und diffuser Ängste tritt in
greifbarer Deutlichkeit vor den Leser. Da ist ein Würfel aus dunkler
Energie. Ob Geschichte am Ende nicht doch zyklische Tendenzen hat?«
»Wer
liest, macht sich auf den Weg
ins Irgendwo«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Ein unterhaltsames
und lehrreiches Gespräch zweier Grenzgänger zur Beziehung von
Literatur und Philosophie.
»Beim
Schreiben wirft man ein Netz aus und hofft, dass sich darin etwas
verfängt, im Zweifel man selbst, denn: 'Schreiben heißt, mit sich
selbst zu kämpfen.'«
Leseprobe
»Komm
aus deiner linken Ecke, Kleiner.«
Zu Theodor W. Adorno über »Aspekte des neuen Rechtsradikalismus«,
»Bemerkungen zu
The Authoritarian Personality« und weitere Texte.
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
»Womit wir hier konfrontiert sind, ist nicht der alte Judenhass als
instinktemotionale Macht. Es ist die Bereitschaft eines bestimmten
Typs von Mensch, mechanisch ideologische Muster zu übernehmen,
»Tickets«, die antisemitische Slogans zwar beinhalten, aber nicht
mehr von antisemitischen Reaktionen per se ausgelöst werden.«
Die
Leibseele und ihr Schatten
im 21. Jahrhundert
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Zu
Thomas Fuchs' »Verteidigung
des Menschen«
- Grundfragen einer verkörperten Anthropologie.
»Der
Psychiater und Philosoph Thomas Fuchs tritt ein für eine
phänomenologische Anthropologie als körperliche Bedingung des
menschlichen Geistes, gegen einen Naturalismus und einen Szientismus,
die epistemologisch aus dem Ruder gelaufen sind und ihr Subjekt
verloren haben.«
Weil
der Mensch ein Mensch ist
Zu Levinas Vortrag
»Ethik als Erste
Philosophie«
Von Peter Kern
Text lesen
»Levinas hält gegen den
Nominalismus am Allgemeinen fest. Das Allgemeinen mit dem abgetanem, alten
Denken gleichzusetzen, hat den Boden für den Ideologieverdacht bereitet, der
jedem Reden von Würde und Freiheit des Einzelnen anhaftet.«
Aus
tiefster Provinz die Welt kreisen lassen
Peter Trawnys
»Heidegger-Fragmente«
brechen geistreich wie fruchtbar mit den Konventionen der Biographie
als geschlossene Form
Von Jürgen Nielsen-Sikora
»Die
Simultandarstellung zahlreicher Blickwinkel lässt die Zeit ins Sujet
einbrechen. Es ist ein Bruch vor allem der Denkgewohnheiten,
antiillusionär, mit dem Ziel, vielmehr den Umriss als das Wesen des
Dargestellten verständlich zu machen.«
Artikel lesen
/
Leseprobe
Wie sich im Nichts einrichten?
Daniel Illgers lesenswertes Essay »Kosmische Angst«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Vielleicht ist sie ein Schachbrett, auf dem nur noch die beiden
Könige sich ewig gegenüberstehen, ohne sich näher kommen zu können.
Und niemand ist da, der das Spiel beenden könnte.«
Entdinglichte Welt?
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Byung-Chul Han schießt
mit seinem Essay »Undinge« weit über das Ziel hinaus.
»Entdinglichte Welt? Mitnichten! Ein bisschen weniger
Effekthascherei, etwas weniger Dramatik wäre angebracht. Muss jeder
Satz wirklich eine große These sein?«
Denker
zwischen Vorsokratik
und Sturmabteilung
Über Lorenz Jägers Heidegger Biographie
»Ein
deutsches Leben«.
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»In
Bezug auf den Kern von Heideggers solipsistischem Denken als auch
hinsichtlich der recht verschwurbelten Formulierungen vergibt Jäger
zumindest anfangs die Chance, über Altbekanntes hinaus sich in
kritischer Auseinandersetzung dem Meister terminologischer Chimären
zu nähern – bzw. ihn weiter von sich weg zu schieben. Diesbezüglich
ist die exzellent geschriebene Biografie bis zu dem Kapitel über
Carnap ein wenig zu freundlich geraten und findet erst spät zu
kritischeren Tönen.«
Pocahontas
revisited
Das mythologische Ei, aus dem die Geschichte Amerikas schlüpfte.
Klaus Theweleits dickleibige, heterogene Kulturgeschichte.
Von Wolfgang Bock
Text lesen
»Eine
bewährte Möglichkeit ist, es wie bei allen früheren Büchern
Theweleits auch zu machen: sich die Bände hin und wieder vorzunehmen
und sich ein paar Tage durch die Bildergeschichten und die
Überschriften zu blättern. So machen die Leserin und der Leser sich
selbst ein Bild, schaffen sich eine Struktur, um den
Phantasieströmen, die auch die Bücher speisen, nicht völlig hilflos
ausgeliefert zu sein.«
Verschwörungstheorie
ohne Verschwörer
In
ihren »Zynische
Theorien«
analysieren Helen Pluckrose und James Lindsay wie die moralischen
Visionen einer
aktivistischen Wissenschaft Race,
Gender und Identität über alles stellt.
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
»Mit
der kritischen Analyse angewandter postmoderner Diskurse gelingt
Pluckrose und Lindsay
ein
fundierter und kenntnisreicher Beitrag über die geistes- und
kulturwissenschaftlichen Themen der letzten Jahrzehnte.«
Buch
des Übergangs
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Der Band 3 der kritischen Hannah Arendt-Gesamtausgabe bringt sechs
Essays der Vernunft
und »Die
verborgene Tradition«
»Durch
die Verrohung von Politik, Anstand und Sitten durch idiotische
Machthaber und den geifernden Teil des Volkes ist Hannah Arendt nach
wie vor die beste Medizin, um sich gegen jene Anti-Vernunft zu
impfen, der wir sonst mehr und mehr hilflos ausgesetzt wären.«
Foto: public domain
Einblicke
in die Denkwerkstatt
Hannah Arendts
Zum
Auftakt der ersten
kritischen Gesamtausgabe der Werke der bedeutenden politischen
Theoretikerin des 20. Jahrhunderts.
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Es
ist gewiss ungewöhnlich, eine auf siebzehn Bände angelegt Kritische
Gesamtausgabe der Werke Hannah Arendts mit einem Band zu eröffnen,
der so nie veröffentlicht worden ist. Aber was ist schon gewöhnlich
an diesem Projekt,...«
Für
die Möglichkeit der Freiheit
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Hannah Arendt und
»Die
Kunst, politisch zu denken«
»Arendts Haltung zieht ihre Kraft aus den Geschichten und der
Literatur, die die Vielfalt der Perspektiven aufnimmt und bewahrt.
Hannah Arendt macht uns Mut, die Welt sinnlich zu betrachten, als
ein Refugium, eine Schatzkammer für das Selbstbewusstsein des
Menschen und für die Möglichkeit der Freiheit.«
Leseprobe
Die
Weltmeisterschaft im libidinösen Pfeifenrauchen
Über
Michel Foucaults unvollendetes Projekt
»Die Geständnisse des Fleisches«
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
»Das
Fleisch ist als ein Modus der Erfahrung zu verstehen, das heißt als
ein Modus der Erkenntnis und Transformation von sich durch sich, der
auf einem bestimmten Zusammenhang zwischen Aufhebung des Bösen und
der Bekundung von Wahrheit beruht.«
Leseprobe
Denken
und dann Dekantieren
Über Peter Sloterdijks
unterhaltsames Brevier »Polyloquien«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Mal
Philosoph, mal Phönix, mal Pyromane, leuchtet Sloterdijk den Weg
durch die Nacht der Welt. Die Gefahr: »Je heller das Feuer scheint,
desto leichter ist es gelöscht«, wie es in Senecas Trostschrift an
Marcia treffend heißt.«
Kein
Ort nirgends?
Von einer sich ins Handgemenge werfenden Philosophie
Von Lars Hartmann
Text lesen
»Sie will uns ins Offene des Denkens führen, und vor allem will Di
Cesare die Philosophie von zweckhaften Einhegungen und
Funktionalisierungen bewahren, wo der Philosophie lediglich eine
Reparaturfunktion für gesellschaftliche Defekte zukommt.«
Das
Gefühl aller Gefühle
Über Peter Trawnys funkelnde Denkbilder einer
»Philosophie
der Liebe«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Die vertraute Schönheit Deiner alternden Hand auf meiner ist
unvergleichlich.«
Leseprobe
Die
dunkle Seite Europas
Von Lars Hartmann
Artikel lesen
Zeev Sternhells
»Faschistische
Theorie«
»Anstelle einer Klasse
war es nunmehr die Nation, die den Lauf der Geschichte als
Vertreterin von Fortschritt und Zivilisation bestimmte. Und genau
dies war der Paradigmenwechsel, der den Übergang von links nach
rechts so einfach machte, denn an jedem anderen Punkt hatten sich
die extreme Linke, die sich aus Syndikalisten und revolutionären
Sozialisten zusammensetzte, und die Radikalen und Nationalisten der
Neuen Rechten bereits getroffen und Übereinstimmungen festgestellt.«
Leseprobe
Plädoyer
für eine Welt als Klang
Von
Wolfgang Bock
Artikel lesen
Rolf J. Goebels gelungene
»Rehabilitation
der klingenden Welt«
»Seine
luzide geschriebenen Essays pendeln im Stil zwischen selbst
literarischen Inszenierungen und soziologischen Analysen. Darin gibt
er einen profunden Einblick in den Kosmos der hier vom Klang
geführten Mediendebatten. (...)
Wenn man sein
Buch in die Hand nimmt, es schüttelt und genau hinhört, kann man die
einzelnen Blumen klingeln hören.«
Das
letzte Einhorn revisited
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Über Markus Gabriels »Fiktionen«
»Die Sinnfeldontologie ist insofern nichts anderes als eine Art
Meta-Erzählung, von der nicht wirklich klar wird, in welchem
Sinnfeld sie selbst existiert und für welches der unendlichen
Sinnfelder sie nun Gültigkeit beansprucht.«
Dialektik
der Reformer
Phantastische und digitale Schatten und ihr Echo.
Über Markus Gabriels »Fiktionen«, die keinen geringeren Anspruch
haben, als
»unseren
bedrohten Sinn für das Wirkliche zu rekalibrieren.«
Von Wolfgang Bock
Text lesen
»Das von Gabriel groß angekündigte Projekt Realismus 2.0 ist mit
solchen Voraussetzungen und trotz großen summarischen Wortgeklingels
eben kein konsistentes Argument gegen die Dialektik der Aufklärung
und auch nicht gegen das postmoderne Denken und seiner Krise des
Subjekts.«
Leseprobe & Infos
Die
absolute Biografie
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Text lesen
Rüdiger Zills stoffreiche Blumenberg-Biographie
»...
So
gelingt ihm ein sprachlich brillantes und in seiner Fülle kaum zu
übertreffendes Portrait Blumenbergs. Die Jugendjahre kommen hierbei
ebenso zur Sprache wie fachliche Kontroversen und Konflikte mit
Kollegen, hervorgerufen auch durch seine Herausgeberschaft von
Fachzeitschriften, und die ausführlichen Kontextualisierungen seiner
Bücher.«
Leseprobe & Infos
Differenz
des Idioms
Zum 90. Geburtstag von Jacques Derrida
Von Lars Hartmann
Artikel lesen
»Feder
und Spritze stehen in einem Verhältnis, sie stellen das Innerstes
eines Lebens nach außen zur Schau. Insofern ist die Annahme, die von
mancher und manchem gehegt wird, ein Text sei körperlos, eine den
Charakter der Schrift verkennende Illusion. Auch eines dieser
Phantasmen. Der Text hingegen löst sich im Prozeß unwiederbringlich
vom Körper ab und wird unbeherrschbar. Niemandes Eigentum. Eine
Gabe.«
Kontrollverlust
Slavoj Žižek über
»Der
Mut der Hoffnungslosigkeit«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Wahrer Mut besteht nicht darin, sich eine Alternative auszumalen, sondern
darin, die Konsequenzen der Tatsache zu akzeptieren, dass es keine klar
erkennbare Alternative gibt. Der Traum von einer Alternative ist ein Zeichen
von theoretischer Feigheit.«
Leseprobe
»Ich
überlasse Ihnen das zum Weiterdenken«
Adornos gezielte Improvisationen vor dem deutschen
Nachkriegspublikum. Zum neuen Band mit Adornos Vorträgen 1949 1968.
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
»Die
Decke der Demokraten schmilzt dagegen so ab, wie das grönländische
Festlandeis. Es verdichten
sich also die Anzeichen, dass wir uns auch in dieser politischen
Hinsicht gerade wieder in einem Rückschwung der Aufklärung, einer
Großen Regression, befinden.«
Leseprobe
Wie
wertvoll das Leben ist
Paul Broks Meditation
über den unergründlichen Sinn des Lebens.
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Text lesen
Auf
der Suche nach einer Antwort bringt Broks seine Leser zum
Staunen. Und das Staunen markiert bekanntlich den Beginn der
Philosophie, die uns vielleicht sagen kann, wie wertvoll das
Leben wirklich ist.
Leseprobe
Existentielle
Koordinaten
Byung-Chul Han
stellt in seiner
Topologie der Gegenwart
»Vom
Verschwinden der Rituale«
die Frage
nach der Bedeutung von Ritualen als verläßliche Fixpunkte
unseres Selbstbildes.
Von Gregor
Keuschnig
Text lesen
»Das
Verschwinden der Rituale beschleunigt den Prozess einer
Ent-Sozialisierung des Menschen und konditioniert ihn auf
die Produktion.«
»Ist
er geistreich oder wirr?«–»Er
ist schwierig!«
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Hegel im Spiegel seiner Biographie:
Ein Dribbling
»Der Jenenser
Philosophieprofessor Klaus Vieweg verfasst eine neue und emphatische
Hegelbiographie. Das monumentale über 800 Seiten starke Werk ist so
angelegt wie eine Szene des Frankfurter Cartoonisten Friedrich Karl
Waechter: Ein Fußballspieler umdribbelt mit dem Ball alle Spieler
der gegnerischen Mannschaft und schießt ihn am Ende zum siegreichen
Tor ein; anschließend reißt er die Arme zum Jubel hoch.«
Leseprobe
»Komm
aus deiner linken Ecke, Kleiner.«
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Zu Theodor W. Adorno über »Aspekte des neuen Rechtsradikalismus«,
»Bemerkungen zu
The Authoritarian Personality« und weitere Texte.
»Womit wir hier konfrontiert sind, ist nicht der alte Judenhass als
instinktemotionale Macht. Es ist die Bereitschaft eines bestimmten
Typs von Mensch, mechanisch ideologische Muster zu übernehmen,
»Tickets«, die antisemitische Slogans zwar beinhalten, aber nicht
mehr von antisemitischen Reaktionen per se ausgelöst werden.«
Auf
dem Datenweg zu Gott
Von Klaus Bittermann
Artikel lesen
Über »Homo Deus« von Yuval Noah Harari
»Harari
weiß das Bedürfnis der Leser nach einer Draufsicht aufs Ganze und
nicht nur auf einen Aspekt, im Plauderton geschrieben, hervorragend
zu befriedigen. Und ja, es ist intelligent, scharfsinnig und
manchmal sogar überraschend witzig,...«
Leseprobe
Eine
Kritik der Populärphilosophie
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Daniel-Pascal Zorns Essay
»Shooting
Stars«
zur Lage der
Philosophie zwischen Pop und Akademie
»Zorns
Essay, angesiedelt zwischen einem wissenschaftlichen und einem
populären Ansatz, bringt dies brillant auf den Punkt.«
Leseprobe
Foto by Wolfram Huke creative commons 3.0
Jürgen
Habermas 2019 – 90 Jahre jung
Von Peter V. Brinkemper
Text lesen
Eine Bestandsaufnahme
»Die Interessen einer durch
Autonomie und Mündigkeit geleiteten Lebenswelt werden massiv perforiert und
transformiert durch die Kolonisation des elektronifizierten Spätkapitalismus,
der nach der Weltfinanzkrise 2007/8 keineswegs gezähnt ist, sondern immer
weitere Breschen in das politische, soziale und lebensweltliche Terrain der
Menschen nicht nur in den ehemaligen Wohlstandsländern, sondern in den globalen
Lebensbedingungen schlägt.«
Über
das moralische Wesen des Menschen
Von
Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Michael Tomasellos »Naturgeschichte der menschlichen Moral«
»Vor
Ableitungen des heutigen Sollens aus dem spekulierten Sein hütet er sich. Er
erzählt nur eine Naturgeschichte »ohne Moral«. Denn in komplexen
Gesellschaften mit ebenso komplexen Moralvorstellungen gibt es moralische
Konflikte, die vom Individuum selbst entschieden werden müssen, unabhängig
davon, wie die Spezies wurde, was sie ist.«
Leseprobe
Michel
Foucault - Wanted dead or alive
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
»Die
Strafgesellschaft. Vorlesungen 1972/73«
»Wenn Foucault
die Arena betritt, eiligen Schritts vorwärtspreschend, wie jemand, der zu
einem Kopfsprung ins Wasser ansetzt, steigt er über die Sitzenden hinweg, um
zu seinem Pult zu gelangen, schiebt die Tonbänder beiseite, um seine Papiere
abzulegen, zieht sein Jackett aus, schaltet die Lampe an und legt los mit
hundert Stundenkilometern.«
Leseprobe
Wohin
geht unsere offene Gesellschaft?
1968
- Sein Erbe und seine Feinde
Dieses Buch handelt von der 68er-Kulturrevolution, ihren
geistigen Vorbildern, ihren Ideen und Akteuren, ihren
Fehlern und ihrem emanzipatorischen Erbe sowie von ihren
Feinden - und damit vom krisenhaften Zustand, in dem
sich heute die offene Gesellschaft befindet. Im Zentrum
des Buches steht die kritische Auseinandersetzung mit
einer illiberalen Weltanschauung, deren Vertreter
politische Gegner diffamieren, die an den Ideen von
1776, 1789, 1848 und 1968 festhalten. Letzteren geht es
um die Verteidigung der liberalen Demokratie, der Rechte
von Flüchtlingen und anderen Minderheiten wie auch um
die ökologische Modernisierung der Gesellschaft. An die
Stelle des alten Rechts-links-Dualismus ist heute ein
neuer Dualismus getreten: der zwischen einem liberalen,
sozial-ökologischen, weltoffenen und einem
völkisch-nationalen Lager - ein Dualismus, der auch die
Parteienlandschaft neu formiert. Der Autor, Bruno
Heidlberger, tritt für eine offene, den Menschenrechten
und dem Klimaschutz verpflichtete Gesellschaft ein.
Bruno Heidlberger - Wohin geht unsere offene
Gesellschaft?
- 1968 - Sein Erbe und seine Feinde - Logos Verlag - 397
Seiten 34,90 € 978-3-8325-4919-0
Eine
neue Geschichte des Existenzialismus
Von
Klaus Bittermann
Artikel lesen
Sarah
Bakewells Kollektivbiographie »Das Café
der Existenzialisten«
begeistert durch ihren
Reichtum an Figuren und Geschichten. »...
eines der sehr seltenen Bücher, die niemals enden sollten, weil die Autorin
nicht einen Aspekt abarbeitet, sondern verschwenderisch und auf hinreißende
Weise das Wissen der Welt ausbreitet.
Leseprobe
Das
»furchtbare Geschoß«, wiedergelesen
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Die von Mathias
Greffrath herausgegebenen Radioessays
»RE: Das Kapital« stellen
die Frage:
Ist »Das
Kapital« als politische Ökonomie im 21. Jahrhundert noch brauchbar?
»Der Reichtum der
Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht,
erscheint als eine ungeheure Warensammlung, die einzelne Ware als seine
Elementarform. Unsere Untersuchung beginnt daher mit der Analyse der Ware.«
(MEW
Bd. 23, S. 49).
Leseprobe
Hornhaut
gegen den Kummer
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Eine Debatte über die »Philosophie der Arbeit« mit Texten von der Antike bis
zur Gegenwart
»Die klug
ausgewählten Texte von Aßländer und Wagner liefern nicht nur ein
eindrucksvolles Bild der Jahrhunderte währenden Auseinandersetzung mit dem
Thema; sie zeigen auch, dass technologischer und digitaler Wandel dazu
geführt haben, dass sich die Philosophie – zum Glück – wieder intensiver mit
dem Thema beschäftigt und einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen
Diskussion über Sinn und Zweck der Arbeit leisten kann.«
Leseprobe
Auf
dem Weg zur »Kritik der dialogischen Vernunft«
Von
Wolfram Schütte
Artikel lesen
Bettina Stangneths
fulminanter Essay
»Böses Denken«
»Aufklärung ist
die Forderung an jeden Einzelnen, bei genau dem anzufangen, was er selber
ändern kann, also tatsächlich vernünftig zu handeln, statt vom Paradies zu
träumen: in jeder einzelnen Handlung, immer wieder, Tag für Tag, weil es nur
darauf ankommt.«
Leseprobe
Moralische
Werte - formbar wie Wachs?
Von Bruno
Heidlberger
Artikel lesen
Über Andreas Urs Sommers lesenswertes Essay über »Werte
- Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt«
»Wenn alles Meinungssache ist, dann wird alles zu einer Machtfrage, wie wir
es aktuell mit dem Trumpismus erleben. Denn, wenn die Macht das letzte Wort
hat, entscheidet sie auch über Recht und Moral und darüber, was wahr und gut
ist.«
Ist
Gott eine Maschine?
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Nick Bostroms
Szenarien einer kommenden Revolution.
»Wir befinden
uns inmitten eines Dickichts aus strategischer Komplexität, das von einem
dichten Nebel der Ungewissheit umgeben ist. Obwohl wir zahlreiche
Betrachtungen angestellt haben, bleiben die Einzelheiten und Zusammenhänge
unklar und zweifelhaft.«
Leseprobe
Ein
wohlformuliertes Bekenntnis
Von
Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Carlo Strengers
»Anleitung zur Verteidigung unserer Freiheit - Zivilisierte Verachtung«
Die Neigung
Überzeugungen oder überlieferte Narrative als satisfaktionsfähige
»Argumente« gegen Tatsachenbehaup-tungen zuzulassen, findet sich, wie
Strenger richtig herausstellt, in allen Lagern – links wie rechts. Der
Appell dieses Essays geht dahin, diese »kognitiven Verzerrungen« nicht mehr
zu akzeptieren. Er hält den Relativismus, der wissenschaftliche Erkenntnisse
und sozio-kulturelle Errungenschaften leichtfertig hergibt für eine
Bedrohung der freiheitlichen Gesellschaft.
Leseprobe
Goethe
und Proust Hand in Hand
Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Byung-Chul Han
»Die Errettung des Schönen«
Han greift das
Unangreifbare an: die Ästhetik des Glatten, des Polierten als
vorprogrammierte Aussage über eine scheinbar bereits perfekt, jederzeit
überall hin versendbare Einheits-Welt, die, mit den Gesten von Like und
Share, im chic blinkenden Design der weltweit verbreiteten Smartphones
eingerahmt wird.
Leseprobe
Verirrt
im finstren Tal
Von
Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Der Herausgeber
von Heideggers »Schwarzen Heften«, Peter Trawny, ringt in seinem Essay »Irrnisfuge«
mit den menschlichen Abgründen, in die ein radikales Denken nicht nur im
Dritten Reich stürzen kann.
Leseprobe
Auf
der Suche nach dem Schwung des Lebens
Von Peter V. Brinkemper
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Žižek
fragt: »Was ist ein Ereignis?«
Žižeks Buch stellt
eine Fundgrube der polychronologischen und polypolitischen Anschauung dar, die
sich nicht auf die üblichen Schienenwege und Einbahnstraßen automatischer
Revolutionen, die keine sind, festlegen lässt. Nur die durchgeschmuggelten
Ereignisse sprengen das heutige System im Kopf und in der Wirklichkeit auf.
Leseprobe
Täglich
ein anderer Untergang
Von
Peter V. Brinkemper
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Eva Horn analysiert »Zukunft als Katastrophe«
Sie geht davon
aus, dass die Zeitdimension Zukunft immer stärker die positiv-utopische
Bedeutung verliert und Gegenwart, gerade im digitalisierten Heute, zum heiß
umkämpften Tummelplatz von alternativen Szenarien der dystopisch-negativen
Vorwarnung und Prävention wird.
Leseprobe
Essay:
Was vom gekränkten Nationalontologen bleibt
Eine Nachlese zur
Feuilleton-Debatte um Martin Heideggers »Schwarze Hefte«
(GA Bd. 94-96), 1. Teil
Von Timotheus Schneidegger
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lesen
»Die Notizen in den Schwarzen Heften werden schon aufgrund des Ranges, den ihnen
ihre Position in der Gesamtausgabe verschafft, Heidegger-Doktoranden noch auf
Jahrzehnte als winkendste Winke (inkl. Publikumsbeschimpfung) beschäftigt
halten. Alle anderen Menschen werden nicht in die Verlegenheit kommen, sich für
das zu interessieren, worüber der Feuilleton so deutliche Urteile gefällt hat.
Falls Sie zu der schwindenden Minderheit gehören, die es trotzdem gern genauer
wüsste, setzen Sie mal einen Kaffee oder Tee auf oder stellen Sie noch besser
ein Sixpack kühl – denn diese Nachlese verlangt Ihnen nicht nur eine Menge Zeit
ab.«
2. Teil:
Vom
Privatnationalsozialismus
zur Privatopposition
Von Timotheus Schneidegger
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lesen
Heidegger und die Nazis, Russen und Juden –
Die falsche Debatte
Der gesamte Text als pdf
Die Kunst, die Regression als Therapie zu
denken
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Über politische
Möglichkeiten im Postkapitalismus.
Es ist
klar, dass Žižek mit dieser zwischen Kant, Hegel, Marx, Adorno, Sartre, Lacan
sowie Hardt und Negri (Empire) herumschlängelnden Zickzacklinie eine schlaue
Leerformel eines Undergrounds gegenüber einer Theorie der globalen Kolonisation
zurechtgebastelt hat...
Leseprobe
Witzlose
Witze und Hegel Endlos
Von Peter Brinkemper
Artikel lesen
»Žižek’s Jokes, Treffen sich zwei Hegelianer« und sein Hegel-Opus »Weniger als
nichts«
Mit »Žižek’s Jokes«
exponiert ein schmales Suhrkamp-Bändchen eine Auslese bedenklicher, bestenfalls
amüsanter und alberner, vor allem törichter und geschmackloser Texte als
logische Wiederholungsübungen, Rätselaufgaben und Narreteien für seltsame
Experten. Aber Vorsicht! Nichts wäre unbedachter, als den Band gleich wieder aus
der Hand zu legen.
Leseprobe
Vertrackte
Testamentsvollstreckung
Von Lothar Struck
Artikel
lesen
Lutz
Hachmeister möchte hochambitioniert eine Biographie von Martin Heideggers »Spiegel«-Interview
von 1966 abliefern - und dabei den Philosophen gleich mit erledigen.
Besser als dies
gelingt es ihm, den Mythos des Nachrichtenmagazins zu dekonstruieren.
»Wir sind zu lebendig, um zu sterben und zu tot, um zu leben.«
Mit seinen
Statements provoziert
Byung-Chul Han
Systemdenker und Positivisten.
Du
sollst Dein Leben ausbeuten!
Von
Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
»Psychopolitik« als soziale Apokalypse des Neoliberalismus.
»Freiheit wird
degradiert zur Leerstelle eines entfremdeten, diffusen intrapsychischen Produktionsverhältnisses, als asoziale Pufferzone und
turbinenhafter Beschleunigungs-Antrieb, als ein Arrangement und Arsenal
durchkalkulierter, subjektiv gefühlter Befindlichkeiten, in einem Modus der
Selbstunterwerfung und Selbstausbeutung des Ich,...«
Spiel den Idioten!
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Psychopolitik,
Neoliberalismus und die neuen Machttechniken.
»Einmal mehr legt
Byung-Chul Han den Finger in die Wunde der modernen Gesellschaft, die bloß
noch aus einer Masse vereinzelter Subjekte besteht, von denen jedes einzelne
glaubt, sich von äußeren Zwängen befreit zu haben. Han zeigt, dass dies ein
folgenschwerer Trugschluss ist.«
Leseprobe
Fragmente
der Verzweiflung
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Apotheose der
Grundlosigkeit.
Die Mikroessayistische
Anti-Philosophie des Lew Schestow.
»Treffend ist
Schestows Kritik an einigen Ritualen der akademischen Philosophie. Niemand
braucht einen Kommentar zum Kommentar des Kommentars zu Kant.«
Balsam
auf die Leserseele
Von Gregor
Keuschnig
Artikel lesen
Lose
Gedanken
aus dem
»Handschriftlichen Nachlass«
des Immanuel Kant
»Wer glaubt,
die knapp einhundert Seiten schnell konsumieren zu können, irrt. Das Tempo
gibt weiterhin Kant vor. Manche Notate beschäftigen den Leser und lassen ihn
für lange Zeit nicht mehr in Ruhe, so verwickelt sind sie. Es gibt dann eine
solide 50:50 Chance, dem Gedankengang Kants auf die Spur zu kommen. Bei
anderen Aussprüchen nickt man hingegen sofort; gelegentlich zu früh.«
Neues
von Fido
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel
lesen
Maurizio Ferraris' »Manifest des neuen
Realismus«.
Ferraris Grundmotiv ist die
Rehabilitierung der ersten Philosophie, sprich: der
Ontologie, die er gegen die aktuellen Strömungen der Philosophie
verteidigt.
Ein
klassenbewusster Bourgeois und moderner Klassiker
Von
Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
Neuerscheinungen zum 150. Geburtstag des Soziologen, Juristen und
Nationalökonomen Max Weber.
»Wir verabschieden uns von der Vorstellung, es gebe eine sichere Wahrheit
über ihn und sein Leben«.
Hehrer
Anspruch
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel
lesen
Eli
Friedlanders Versuch eines philosophischen Porträts von Walter Benjamin.
Entlang
einiger Schlüsselbegriffe wie Sprache, Mythos, Rettung und
Eingedenken entfaltet Friedländer Benjamins philosophische Position.
Leseprobe
Ein
melancholisches Feuerwerk
Von
Timotheus Schneidegger
Artikel
lesen
Über
Andreas Steffens »Ontoanthropologie« auf den Spuren des Unverfügbaren.
»Die Welt ist die
Erfindung des Wesens, das sie entbehrt.«
Wir
alle waren Kinder von Atlantis-Überlebenden,
und das legt fest, was
wir sein können: Unzugehörig an fremden Ufern gestrandet, sind wir frei von
Heimat. »Sein oder Nichtsein« ist da – ob mit Shakespeare oder Camus – vor
allem eine metaphysische Frage.
40
Grad über dem Nullpunkt der Philosophie
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel
lesen
»Warum es die Welt nicht gibt«
Mit Hilfe von sogenannten Sinnfeldern
versucht Markus Gabriel die Metaphysik und den Konstruktivismus zu
überwinden und einen neuen Realismus zu etablieren.
Leseprobe
Eine
Art Spiel mit Etiketten?
Von Gregor Keuschnig
Artikel
lesen
Über
Peter Sloterdijks
»Reflexionen eines nicht mehr Unpolitischen«.
»Man muss ihn
nicht mögen, um diese Beobachtungen über die »Einspritzung mentaler
Infektionen« durch zum »Verzerrer« mutierter Journalistendarsteller als
ziemlich gelungenen medienphänomenologischen aber auch
gesellschaftspolitischen Befund zu empfinden.
Kein
Christ mehr
Von Georg Patzer
Artikel lesen
Kurt Flasch erklärt , warum er kein mehr
Christ ist.
»Meine Arbeit
besteht darin, seine verschiedenen Ausprägungen historisch genau
aufzufassen, sie begrifflich präzis zu unterscheiden und das Ganze
abzutrennen von bloßen Wunschvorstellungen über das Christentum.«
Glückliche
Entfremdung
Von Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
»Mein
Frankreich«
heißt das neue Buch des Karlsruher Philosophen Peter Sloterdijk, dem am 16.
Juni in der Frankfurter Paulskirche der mit 20.000 Euro dotierte
Ludwig-Börne-Preis verliehen wird.
Philosophieren im literarischen Modus hat für Sloterdijk seinen Grund in der
frühen Hinwendung zur französischen Kultur: »Frankreich war kulturell
gesehen meine erste Liebe.« Der französische Typus des Philosophierens hat
eine Form von öffentlichem Vernunftgebrauch geprägt, die eine »tiefe Liaison
mit der Literatur« eingegangen ist.
Die
Welt nach den Maximen des Buchhalters
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Byung-Chul Hans Essay
»Agonie
des Eros«
»Der
Andere wird in dieser Hölle des Gleichen von uns bloß als konsumierbare
Differenz wahrgenommen. Bestenfalls leiten uns die Maximen des Buchhalters:
Datensteuerung und Repetition, Vergleich und Kalkulation. Das sei tödlich
für alles Zwischenmenschliche. Die Fähigkeit zu lieben schwindet.«
<
Solide
und Seriös von Pythagoras bis Žižek
Von
Timotheus
Schneidegger
Artikel lesen
... erzählt
Christoph Helferich seine »Geschichte der Philosophie«
von
den Anfängen bis zur Gegenwart.
»Zwei Dinge
rauben jedem Historiker den Schlaf: Quellenlage und zeitliche Nähe. Die
Philosophie nach 1945 erschwert ihre historische Darstellung durch die Fülle
an widersprüchlichen Quellen ebenso wie durch ihre Gegenwartsnähe.«
Philosophie
als Kultur der Nachdenklichkeit
Von Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
Zwei
Neuerscheinungen zur Grundlegung und Einführung in die Philosophie
und ihre Geschichte.
Selbstvergewisserung
des philosophischen Denkens
Von
Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
Jürgen Habermas veröffentlicht nach einem Vierteljahrhundert den zweiten
Band »Nachmetaphysisches Denken«.
»Die bewusstmachende Kritik geht einher mit einer rettenden Erinnerung.«
Verflüchtigung
ist das Schicksal unseres Selbst in der Gegenwart.
Von
Jürgen
Nielsen Sikora zur Ekstase des Sozialen
Artikel
lesen
»... das Soziale ist
bestenfalls noch Lockmittel, Hypothese und zu verwaltender Rest; der Mensch
dessen Abfallprodukt, gehalten in einem „zufälligen Gravitationsfeld" – seinem
„sozialen" Netzwerk, nicht gewillt, anzuerkennen, dass eben das Soziale dieses
Netzwerks im Raum der totalen Simulation wegstirbt.«
Baudrillard Leseprobe
Über
sein Jahrhundert hinaus
Von Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
Ein Rückblick auf die Neuerscheinungen zu Jean-Jacques Rousseau im
Jubiläumsjahr 2012.
Kant stellte für
sich fest: »Rousseau hat mich zurechtgebracht«. Der enorme Einfluss des
französischen Denkers und dessen Bedeutung für den deutschen Philosophen
veranschaulicht sich auch darin, dass ein Porträt des französischen
Philosophen das einzige Bildnis in Kants Haus war und über dem Schreibtisch
des ansonsten bilderarmen und beispiellosen Königsbergers hing.
Alter
Homo occidentalis – was nun?
Von Goedart Palm
Artikel lesen
Von der Anschauung zur Bemächtigung der Welt -
Zäsuren abendländischer Epistemologie. Arno Bammés sozioepistemologische Reise um die Welt in knapp tausend Seiten.
Artikel als
pdf-Datei zum Download
Am
Ende verschwindet Gott in einer Kalkablagerung
Von
Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Dass es hier und
da in den Marschen und Mooren eine katholische Minderheit gab, ist zum einen
belegt durch die Tradition norddeutscher Bauern, an Fronleichnam Gülle
auszufahren, was keinen Sinn machen würde, gäbe es damit niemanden zu
ärgern. Zum anderen durch das kleine Büchlein »Kindheitsvergiftung«,
in dem Ludger Lütkehaus die kurios-katholische Diaspora Cloppenburgs
schildert, in der er aufwuchs.
Im
Zeitalter der Drohne
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Armin Krishnans
militärstrategischer und philosophischer Essay »Gezielte Tötung« über
die Individualisierung der Kriegsführung durch die technischen Möglichkeiten
der Drohnentechnologie.
Leseprobe
Philosophie
heißt gegen Windmühlen kämpfen
von Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Der Ritter von der traurigen Gestalt in seinem Kampf gegen Windmühlen –
treffender als Jürgen Beetz hat noch keiner die Bewusstseinsstörung namens
Philosophie und die von ihr Betroffenen versinnbildlicht. Konsequenterweise
bleibt sein Vorhaben hinter den Erwartungen zurück.
Leseprobe
Die
Geburt der Aufklärung aus dem Geist des Salons
Von Goedart Palm
Artikel lesen
Über Philipp Bloms lesenswerte Ehrenrettung der »Bösen Philosophen« und
die Frage: Gibt es ein uneingelöstes Erbe der Aufklärung, das heute noch
relevant ist?
Leseprobe
Furien
im Schlachthaus der Projekte
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Über
Byung-Chul
Hans
postimmunologisches
Panoptikum der »Müdigkeitsgesellschaft«.
»Der
Entwurf eines Zeitalters der Postimmunologie, in dem nicht länger im Bild der
Infektionen, sondern in dem der Infarkte gedacht werden müsse. Nicht das Virus,
sondern der Kollaps ist ausschlaggebend für die Störung des Systems. Ein
Zeitalter, das, so Han, sowohl durch ein Übermaß an Positivität als auch durch
das Verschwinden der Andersheit gekennzeichnet sei.«
Leseprobe
Keine
Rolltreppen im Himalaya
Von
Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Adorno für Gymnasiasten (für wen sonst?)
Philosophie-Einsteiger kommen sich nicht selten vor, als seien sie in die
erste Klasse zurückversetzt worden, aber umzingelt von Abiturienten, die
sich aufführen, als seien sie immer schon in der Abschlussklasse gewesen.
Ein dickes Fell sei jedem Interessierten angeraten; es lohnt sich – nicht
zuletzt, weil die Denker meist ja nichts für ihre Anhänger können.
Die
Geburt des Aphorismus
aus dem Geist der Pyrotechnik
Von
Goedart Palm
Artikel lesen
Antoine de Rivarol - der monarchistische Aufsteiger
als aufgeklärter Reaktionär.
Eine opulent ausgestattete Schatzkiste
mit
»Gedanken
und Maximen, Porträts und Bonmots«
Rivarols
»Vom
Menschen«
die diesen alerten Geist in umtriebigen Zeiten wieder erstrahlen lassen.
Leseprobe
Hörprobe
Gefährtenlese
Von
Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Maurice Blanchots Essaysammlung »Die Freundschaft«.
»Blanchots Werk,
in der deutschsprachigen Publikationspolitik oft bis zur Unkenntlichkeit
zerstreut und ausgedünnt, nimmt hier die Gestalt eines wuchtigen, zugleich
historischen wie zeitlos erratischen Kompendiums des französischen
Geisteslebens an.«
Hörprobe
Das
Böse - ein wildes Konzert der Gefühle
Von Peter V. Brinkemper
Artikel
lesen
Peter-André Alts
Ȁsthetik des
Bösen«
Leseprobe
»Eine
vielstimmige, philosophie- und kulturhistorische Quellen-Geschichte und
Auslegung, eine komplexe und doch verständlich angelegte Mythen- und
Inhaltsanalyse. Fachkundige und erstmalig interessierte Leser ziehen
gleichermaßen Gewinn aus diesem Werk, nicht zuletzt anhand der instruktiv
dargelegten Beispiele und dem hohen Niveau ihrer kondensierten
Interpretationen.«
Zum
erträglichen Elend der Philosophie
Von Goedart Palm
Artikel lesen
Michail Bachtins
literarische »Philosophie der Handlung«.
»Mit dem Postulat der Einzigartigkeit verabschiedet der Antitheoretiker Bachtin
keinen geringen Teil der Philosophie, auch zahlreiche spätere Ansätze, die je
das Allgemeine und das Besondere in immer neue Vermittlungsoptionen schickten.«
Leseprobe
Verräterische
Haltung
Von Thomas Hummitzsch
Artikel
lesen
Gehen
wir aufrecht, weil wir Menschen sind oder sind wir Menschen, weil wir
aufrecht gehen?
Leseprobe
Der Philosoph Kurt Bayertz präsentiert den aufrechten Gang als
philosophischen Topos, das die Reflektion über den Menschen und seine
Position in der Welt von der Antike bis in die Neuzeit prägt.
Hannahs
Lachen
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Hannah Arendts Methoden
des Verlernens bieten uns heute dringend
notwendige Anstöße zu einem vorurteilsfreien politischen Handeln und Urteilen.
Marie Luise Knott, deren Buch für den Preis
der Leipziger Buchmesse nominiert ist, hat diese Denkwege souverän und fast
spielerisch, anschaulich und ungewohnt leicht nachgezeichnet. (...) ein ganz besonderes Buch,
das Hannah Arendt gewiss gefallen hätte.
Philosophie
der Hoffnung
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Schöpferische
Hoffnung als Gegenpart der Verzweiflung.
Über die Neuausgabe des lange vergriffenen Textes
»Die Erfahrung des Todes«
von Paul-Ludwig
Landsberg.
Leseprobe
Der
allzu lebendige Gott
Jürgen Nielsen-Sikora
warnt vor der Lektüre von Paul Lafargues wundervoller Persiflage
»Die Religion des Kapitals«
»Das Kapital stellt sich selbst als unendliches Rätsel vor. Denn es ist ewige
Substanz und vergängliches Fleisch in einem. Es ist Gewinn und Verlust, da und
fort, nicht hier, sondern nur woanders. Die Allmacht des Kapitals ist die
Schwäche des Menschen.«
Leseprobe
Die
Tugend des selbsterfundenen Widerstandes
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Neuere Überlegungen zu Foucaults Frage: »Was ist Kritik?«
»Es ist
schockierend: In diesen medial-hysterischen Zeiten der tausend Kanäle und der
einander heftig ausgrenzenden Teilgruppen fühlt man sich nirgends zu Hause.«
Leseprobe
Die
Erhabenheit des Alltäglichen
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Fank Ankersmits Essay über die Möglichkeiten einer »historischen
Erfahrung«
Für die Frage nach der historischen
Gebundenheit des eigenen Standortes sowie jene nach der Reflexionskompetenz
historischer Bildungs- und Selbstbildungsprozesse liefert Ankersmits Essay
einen überaus wichtigen Beitrag, auch wenn er in seiner Argumentation den
ein oder anderen Umweg über die klassische Hermeneutik von Dilthey bis
Gadamer verständlicherweise nicht vermeiden kann.
Leseprobe
Kulturgeschichte
der Scham
Von Franz Siepe
Artikel lesen
Zum Sonderheft 9 des Archivs für Begriffsgeschichte.
»Scham
reagiert auf den unhintergehbaren Antagonismus von Leben und Geist, Animalität
und Personalität.«
Die
Exkulturation des Religiösen
Von Gregor
Keuschnig
Artikel
lesen
Olivier Roys grundlegende Arbeit über die politischen Gefahren entwurzelter
Religionen
»'Heilige
Einfalt' ist als fundamentale, aktuelle Religionskritik ein hochinteressantes
und enorm lehrreiches Buch. Fast en passant ordnet Roy Problemfelder, zu denen
andere ermüdende Essays schreiben. Roys Buch müsste Demagogen wie Dawkins und
dessen Papageien als Pflichtlektüre verordnet werden.«
Leseprobe
Negative
Aufklärung
Von Rudolf Maresch
Der britische Philosoph John
Gray macht in seinem Buch
»Politik der Apokalypse« der
Politischen Theologie der Menschenrechte den Prozess. Er vergisst dabei aber zu
erwähnen, woher sie kommen.
Leseprobe John Gray
Hörprobe JacobTaubes
Die
Leere des Guten
Klaus-Jürgen Bremm über
Michael Schmidt-Salomons Thesen
»Jenseits von Gut und Böse«
Haben die Kultur tragenden und Identität stiftenden moralischen Kategorien von
Gut und Böse ausgedient? Welche Alternativen ethischer Handlungsgrundlagen gäbe
es?
Der
anthropotechnoartistischsannyasketologische Wunschpunsch
Goedart Palm zu den neuen
Trainingseinheiten unseres Senior Drill Instructors Peter Sloterdijk
Du mußt dein Leben ändern
»Wir alle besitzen Heimtrainer. Einer von ihnen ist Peter
Sloterdijk. In seiner neuen Frohbotschaft entwirft er
eine mehrtausendjährige Geschichte der Übungen des Selbst, um in dieser Welt der
tausendundeins Zumutungen besser mit diesem widerspenstigen Selbst klar zu
kommen.
(Mehr lesen)
Der Beitrag als PDF-Datei
Des
Menschen Glaube ...
Charles Taylors opus magnum
»Ein
säkulares Zeitalter«
Eine profunde christliche Mentalitäts- und Glaubensgeschichte, deren Redundanzen
dem Leser einiges an Nächstenliebe abverlangen.
Wiederholt spricht er von der
Dominanz der »Peggy-Lee-Achse«:
Eingeschlossen in die kalte, fensterlose Zelle des gegen alles Jenseitige und
»Höhere«
abgedichteten säkularen Daseins fragen wir uns nolens volens ständig mit der
amerikanischen Sängerin:
»Is
that all there is?«
Leseprobe
Wahrheit
und Geld
Alte Wege aus neuen
Katastrophen?
Goedart Palm über Marcel Hénaffs verdienstvolle Untersuchung
»Der Preis der Wahrheit -
Gabe, Geld und Philosophie«
»Hénaff provoziert die Frage, ob nicht erst die digitale Imprägnierung der
Verhältnisse wirtschaftliche Beziehungen zulässt, die uns Glanz und Elend des
Altmediums 'Geld' vergessen lassen.«
Leseprobe
Gegen
die Mechanismen der Selbsttäuschung
Cass R. Sunsteins Plädoyer
»Infotopia« für eine kollektive
und arbeitsteilige Aneignung von Wissen
»Viele Symptome sprechen dafür, dass die Freiheit der Information und Aufklärung
im Netz einer zunehmenden Kanalisierung, Vermarktung und Vermachtung unterworfen
wird, durch politische und ökonomische Interessen der Politik und der
Medien- und Technologie-Konzerne.« Von Peter V. Brinkemper
Leseprobe
Heideggers
'Nubbelisierung' als exegetische Schwäche
Eine Entgegnung von Goedart Palm
zu Emmanuel Fayes Versuch der Austreibung Martin Heideggers
»Die
Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie«
»Heidegger schaffte es scheinbar
mühelos, sich punktgenau mit dem Auftakt des Dritten Reichs aus der tiefsten
Lektüre der Vorsokratiker umstandslos in die unheilvollen Gefilde der
politischen Machthaber zu begeben und hier wenigstens für kurze Zeit der
Autosuggestion zu erliegen, er könnte der Führer des Führers sein. War das ein
persönlicher Irrtum des in den zwanziger Jahren avancierten Philosophiestars,
ein schicksalhafte Verstrickung, die überschätzte Episode einer epochalen
Philosophie oder begründet das ein fundamentales Verdikt gegenüber dem gesamten
Denken Heideggers bis in die letzten Kapillaren seiner Philosophie?«
Beitrag als pdf-Datei
»Opium
für die Intellektuellen«
Michail Ryklins
Kommunismus als Religion.
»Die Religion der Immanenz
bekämpft zwar die Religion der Transzendenz, setzt aber alle ihre Kunstgriffe
und Winkelzüge selber ein: Aus den Evangelien und Hirtenbriefen werden die
heiligen Texte der marxistischen Klassiker und die vergötterten Schriften der
jeweiligen Partei- und Staatsführer, aus dem Katechismus wird die Lehrmeinung
der Partei ...«
Leseprobe
Essay
Was
weiß ein Wissen über sich?
Zum Umgang mit unserem Denken
Ein Aufsatz von Oliver Eller
»Wer Willensfreiheit leugnet, unterstellt damit, daß wir nach nichts suchten,
während alles Erkennen und Erfahren uns nur heimsuchte.«
Die
Dinge des Lebens
Guido Rohm über Antonin
Artauds legendären Einfühlungsversuch
»Van Gogh, der Selbstmörder durch die
Gesellschaft«
»In jedem Wahnsinnigen steckt
ein unverstandenes Genie, dessen Idee, die in seinem Kopf leuchtete, Furcht
einjagte und das nur im Delirium einen Ausweg vor den Erdrosselungen finden
konnte, die das Leben ihm bereitet hatte.«
|
Anzeige
Philipp
Lenhard
Café Marx
So nannten Freunde wie Feinde das Institut für
Sozialforschung flapsig. Philipp Lenhard
beschreibt anschaulich und voller überraschender
Erkenntnisse, in welchem historischen Kontext
Horkheimer, Adorno, Marcuse, Benjamin und viele
andere zu Schlüsseldenkern des 20. Jahrhunderts
wurden.
Leseprobe & Infos
C. H. Beck
|
Zum
allgemeinen Intellektuellenhass
Von Peter Trawny
Artikel lesen
Ein Beitrag zur Dialektik der Zeit
»War der
Intellektuelle der sechziger Jahre (zumeist) ein unsichtbarer Mann,
der hässliche Taschenbücher produzierte, so ist er heute irgendwie
ein Pop-Star, der durch Talk-Shows tingelt und »gut rüberkommen«
will. Dadurch bietet er dem Ressentiment neue Möglichkeiten.«
Als
der Geist die Kolonie liebte
und tapfer vergaß
Bemerkungen zur
Philosophie in den Zeiten des Kolonialismus
von
Peter Trawny
Artikel lesen
»Wichtige
Nationen Europas vollzogen eine gigantische geopolitische Bewegung,
um nachzuholen, was Spanier und Portugiesen ein paar Jahrhunderte
vorher bereits vorgemacht hatten — und die deutschen Philosophen
schrieben nichts, dachten nicht darüber nach, waren desinteressiert.
Warum?«
Lesenswerte Neuerscheinungen:
Quantenphilosophie
ist kein Physikbuch. Es geht um Textquanten bzw.
Energiepäckchen, aus denen Steinweg sein Denken
komponiert. Das Denken springt von hier nach dort, es
ist ruhelos, doch es verzichtet nicht auf Prägnanz und
Konsistenz. In Auseinandersetzung mit Kierkegaard,
Kafka, Beckett, Duras, Blanchot, Canetti und Hegel,
Sontag, Weil, Nietzsche, Benjamin, Heidegger, Lacan,
Barthes, Blumenberg, Clément Rosset, Kant und Pessoa
stellen Steinwegs Aphorismen, Kurztexte oder Notizen
wiederholte Anläufe dar, der Inkonsistenz sämtlicher
Realitäten Rechnung zu tragen, und handeln dabei vom
Versuch, ihnen in Kunst, Literatur und Philosophie ein
Quäntchen Positivität abzugewinnen. Noch wenn sie sich
der Vergeblichkeit finaler Seinsversicherung stellen,
gewinnen sie ihr eine Art ontologischer Heiterkeit ab;
das Glück, dem Formlosen mit Form zu antworten, mit
Sprache, von der es heißt, dass sie ein Reflex der alles
durchgreifenden Leere sei, um ihr beinahe zu entkommen.
Marcus Steinweg -
Quantenphilosophie - Matthes & Seitz Berlin -
Fröhliche Wissenschaft - Bd. 182 - 224 Seiten
16,00 € - 978-3-7518-0506-3
Auf
Leben & Tod
Es tobt eine Riesenschlacht um die Wahrheit: Fake News,
Alternative Fakten, Verschwörungstheorien, Lügenpresse,
Great Reset, Geschichtsklitterung, postfaktisches
Zeitalter – die Situation ist unübersichtlich. Gibt es
einen gefährlichen Anschlag auf die Wirklichkeit, eine
Krise der Wahrheit?
Peter Trawny meint: Nein! Was wir heute erleben, ist
nichts anderes als das, was Wahrheit von Anfang an ist:
eine Krise. Denn was ist eine Krise? Eine Entscheidung
auf Leben oder Tod. Und genau das ist die Wahrheit: eine
Macht, die unser Leben in vielen Bereichen bestimmt.
Folglich durchdenkt Trawny die Rolle der Wahrheit auf
den Feldern Medien, Politik, Öffentlichkeit, Kunst,
Geschlecht. Denn es geht nicht ohne Wahrheit: Wir sind
Wahrheitswesen durch und durch, unser Leben steht und
fällt im Licht und im Schatten der Wahrheit. Mit ihr
entscheidet sich, was ich denke und wer ich bin.
Peter Trawny - Krise der Wahrheit
S. Fischer - 256 Seiten - 23,00 € -
978-3-10-397065-4
Lichtwolf
Die erste Dekade
1 Kilogramm vom Allerbesten
Best-of-Wälzer
mit 364 Seiten, DIN A4.
220 lichtwölfischste Beiträge aus zehn Jahrgängen.
Der
bacchantische Taumel
Von Lars Hartmann
Artikel lesen
Hegel zum 250. Geburtstag
»Das
Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht
erkannt. Es ist die gewöhnlichste Selbsttäuschung wie
Täuschung anderer, beim Erkennen etwas als bekannt vorauszusetzen
und es sich ebenso gefallen zu lassen; mit allem Hin- und Herreden
kommt solches Wissen, ohne zu wissen wie ihm geschieht, nicht von
der Stelle.«
Alles
lärmt
von
Søren Kierkegaard
Text lesen
Zur
Selbstprüfung der Gegenwart anbefohlen
»...
Die Mitteilung ist bald auf das niedrigste Niveau an Bedeutung gebracht,
gleichzeitig haben die Mitteilungsmittel wohl das höchste Niveau an
Schnelligkeit und alles überschwemmender Verbreitung erreicht; denn was hat
wohl solche Eile herauszukommen, und auf der anderen Seite, was hat denn
eine größere Verbreitung als: Gequatsche!
O, schafft Stille!«
Der Passagen Verlag
Es
besteht ein Bedarf an Denken!
Der
in Wien ansäßige
Passagen Verlag
feierte 2012 sein 25-jähriges Bestehen. Anlaß für Bernd Leukert zu einem ausführlichen Gespräch mit dem
Verleger Dr. Peter Engelmann.
Artikel
lesen
Die
schlanken, grauen und weißen Bände kennt jeder, der in den Regalen der
Buchhandlungen nach anspruchsvollem Lesefutter gesucht hat.
Dimensionen
des Täuschens
Von
Lothar Struck
Artikel
lesen
Martin Dolls Untersuchung
»Fälschung und Fake«.
Schon das
Cover von Martin Dolls Buch "Fälschung und Fake" führt in die Materie ein:
Was zunächst wie ein Suhrkamp-Titelbild von Willy Fleckhaus aussieht,
entpuppt sich beim genauen Hinsehen als das, was der Autor als Fake
bezeichnet. Beim genauen Schauen und Lesen wird jeder Zweifel zerstreut: Das
Buch ist nicht in der Reihe
Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft erschienen, sondern im Kunstverlag
Kadmos.
Sprachspiel
und ideale Kommunikationsgemeinschaft
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Karl-Otto Apel
zum 90. Geburtstag
»Zusammen
mit Jürgen Habermas hat
Karl-Otto Apel
die deutsche Nachkriegs-Philosophie in den 80ern Jahren aus dem historistischen
Dornröschenschlaf der Seins- und Politikvergessenheit, des geistigen
Elfenbeinturms und der positivistischen Lähmung befreit und zu einem breiten
Spektrum interdisziplinärer und dabei stringenter Diskurse beispielhafter
Analyse zwischen Engagement und Legitimation inspiriert.«
Begriffe
in Bewegung
Abécédaire.
Gilles Deleuze
von A bis Z
»Allein
das Interieur, die arrangierte Szenerie ist très léger. Mit welcher charmanten
Nonchalance Gilles Deleuze in einem ausgeleierten, mauvefarbenen Pullover vor
einer halbhohen Kommode sitzt, über der ein alter Spiegel hängt, in dessen
linken unteren Ecke man das Spiegelbild seiner ketterauchenden
Gesprächspartnerin, Claire Parnet, erkennt, das ist grandios.«
»Schönheit. Wahrheit. Eros. Tod. Krieg. Macht.
Gerechtigkeit. Freiheit. Arbeit. Glück.«
Passen die
zehn wichtigsten Wörter unserer Kultur in einen Schuber?
Grundbegriffe der europäischen
Geistesgeschichte
Franz Siepe über ein ambitioniertes
Projekt als kulturpolitisches Pflichtprogramm und ein essayistisches
Schaulaufen.
«Die Barberei kommt wieder, trotz Eisenbahnen, elektrischen Drähten und
Luftballons.«
Arthur Schopenhauer
(*22.02.1788 in Danzig,
†
21.09.1860 in Frankfurt am Main)
Kleine
Zitatensammlung zum 222. Geburtstag des Philosophen
»Lest gefälligst Schopenhauer!«
»Nicht was die Dinge objektiv und wirklich sind, sondern was sie für uns, in
unserer Auffassung, sind, macht uns glücklich oder unglücklich: Dies eben besagt
Epiktets: Nicht die Dinge, sondern die Meinungen über die Dinge erregen die
Menschen.«
Karl Marx‘ 200. Geburtstag
Der
Philosoph
in der Revolte
Von Dieter Kaltwasser
Artikel lesen
Eine
Tour d’Horizon in 15 Etappen
Das
Gespenst lebt
Karl Marx ist wieder da und in aller Munde
Die Moral des Kapitals ...
»Wir ziehen die Nebelkappe tief über Aug’ und Ohr, um die Existenz
der Ungeheuer wegleugnen zu können.«
Marx ist Marx ist Marx
Francis Wheen erklärt das unbekannte
Meisterwerk
»Das Kapital«
»Marx' Irrtümer und unerfüllte Prophezeiungen in Sachen Kapitalismus
verblassen zur Bedeutungslosigkeit gegenüber der chirurgischen
Präzision, mit der er die Natur der Bestie bloßgelegt hat. (...)
Weit davon entfernt, unter den Trümmern der Berliner Mauer begraben
zu sein, tritt Marx vielleicht erst jetzt in seiner wahren Bedeutung
ins Licht. Er könnte durchaus noch zum einflussreichsten Denker des
21. Jahrhunderts werden.«
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