Ein
»Pollenflug der Themen«
Peter Sloterdijks Zeitmitschriften
»Zeilen
und Tage III«
Notizen 2013-2016.
Von Lothar Struck
Text lesen
»Das
Schreckliche an diesem Buch: Es hört irgendwann auf. Am 18. Dezember 2016. Einen
Tag vor dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz. Was für ein Cliffhanger!«
Zwei
Träumende ...
... unter dem Druck der Vergangenheit.
Zum Briefwechsel zwischen Reinhart Koselleck und Carl Schmitt 1953-1985.
Von Wolfgang Bock
Text lesen
»Beide
bewegen sich, soweit das überhaupt zwischen zwei deutschen Männern der Fall sein
kann, die durch eine Generation getrennt sind, auf Augenhöhe. Jeder von beiden
trägt von sich aus das Seinige gegen die Aufklärung und zu der großen Sache der
Gegenrevolution bei. Genau das legen die Briefe offen.«
Mehr
als »ein Dreckskerl«!?
Zum Briefwechsel von Günther Anders
Briefwechsel mit Theodor W. Adorno, Ernst Bloch, Max Horkheimer,
Herbert Marcuse und Helmuth
Plessner.
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
»Der bislang unveröffentlichte
Briefwechsel mit namhaften Philosophen des 20. Jahrhunderts bringt
Dr. Jekyll und
Mr. Hyde, bringt beide Seiten von Günther Anders zusammen.«
Gert
Ledig und das Vergessen
In der Jubiläumsausgabe des
»Schreibheft«
erinnert Frank Witzel an 100
»vergessene,
verkannte und verschollene«
Autoren & Autorinnen. Einer davon ist Gert Ledig.
Von Lothar Struck
Text lesen
»Witzels
Belesenheit und Begeisterungsfähigkeit sind einerseits so groß, dass
er bequem auch 300 Autoren hätte vorstellen können und gegen Ende
einfach noch einmal 30 oder 40 Autoren mit ihren Büchern aufzählt,
einfach nur, um sie zu erwähnen. Andererseits strahlt der Essay
weniger Entdeckerfreude als Melancholie, am Ende sogar Wehmut aus.«
Selbstporträt
aus dem Materiallager
Wilhelm Genazinos Aufzeichnungen 1972-2018
»Traum
des Beobachters«
Von Wolfram Schütte
Text lesen
»Jan Bürger & Friedhelm
Marx haben ans Ende ihres »Selbstporträts Wilhelm Genazinos, aus seinen 38
Zettelkästen gezogen» – um es jeanpaulinisch zu sagen – einen lyrischen Abschied
gesetzt, der ein gedankenreiches, teilweise tieftrauriges, manchmal aber auch
sehr komisches Buch mit einem zarten poetischen Bild beschließt: »Engelartig
herabsegelnde Blätter«.
Trash
for cash
Mit den
echten
falschen »Hitler-Tagebüchern« hat
der März Verlag einen
verlegerischen Coup gelandet. Die kritischen
Dokumentation eines revisionistischen Rehabilitierungsversuchs.
Von Gregor Keuschnig
Text lesen
»Das
Versprechen des Stern, dass Teile der deutschen Geschichte neu
geschrieben werden müssen, war nicht nur für alte und neue Nazis von Interesse.
Es hätte die seinerzeit noch lebende Partei- und Wehrmachtgeneration praktisch
freigesprochen. Die weitere Aufarbeitung der Geschichte hätte man sich dann
sparen können.«
Bewundernswerte
Liebesmüh'
Jan Philipp Reemtsmas Ahnen-& Enkeldienst für Christoph Martin
Wieland. Von Wolfram Schütte
Text lesen
»...
die ultimative, umfassend(st)e Beschäftigung mit dem Dichter
feingliedriger Versromane, Märchen & gräzistischer Romane &
Gedankenspiele. Ein brillantes Monument des sympathetischen
Gedenkens an einen irreparablen literarischen Verlust.«
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Virginia
Woolf
Roger Fry.
Eine Biografie
Inmitten der Bloomsbury Group
Virginia Woolfs letztes zu Lebzeiten
veröffentlichtes Werk wurde bisher nie ins
Deutsche übersetzt. Ihre 1940 erschienene
Biografie des Londoner Malers und Kunstkritikers
Roger Fry ist nicht nur ein herausragendes
Lebensbild einer bedeutenden Schlüsselfigur der
Kunstgeschichte, sondern zugleich ein
aufschlussreicher Teil des literarischen Werks
der Schriftstellerin Virginia Woolf.
Infos & bibliographische Angaben
AvivA |
Seichte
Kost
Bechtolsheims Versuch, die
Biografie
des Paares
Hannah Arendt und Heinrich Blücher zu schreiben
erweist sich
als handwerklich mangelhaft, inhaltlich oberflächlich & spekulativ.
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
»Falls das
Buch durch ein Lektorat gelaufen ist, bleibt zu fragen, warum Sätze, die
überhaupt keinen Sinn ergeben, stehen geblieben sind. Ein Beispiel: 'Inwiefern
Blücher tatsächlich Ressentiments gegen Juden hatte, wissen wir nicht, aber
zumindest beweisen seine Ehe mit der Jüdin Natascha Jefroykin und die
Freundschaft mit Robert Gilbert das Gegenteil.'«
Auf Zehenspitzen durch die Hölle
Zur historisch-kritischen Ausgabe
von Ernst Jüngers »Strahlungen«.
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
»Die Edition
umfasst insgesamt »20 gebundene Tagebücher, eine Reinschrift (knapp
900 Seiten) sowie vereinzelte Tagebucheinträge in insgesamt 23
Loseblattsammlungen, entstanden 1939-48.« Jüngers Schreibprozess sei
hierbei gekennzeichnet von »Streichungen, Einfügungen und
Abschriften. Für manche Einträge finden sich allein in den
Handschriften bis zu vier Überarbeitungen.« Zudem seien »die Werke
von der Manuskript- zur Druckversion und in späteren Fassungen stark
verändert (teils durch Eingriffe der NS-Zensur, teils durch Jüngers
eigene Überarbeitungen).«
Mixtum
Compositum
Carole Angiers eigenwillige Beschäftigung
mit W.G. Sebald.
Von Wolfram Schütte
Text lesen
»Er
schrieb aus einem Trauma heraus und überlebte, indem er dieses
Trauma mit seinen Lesern teilte. Wenn wir es teilen, überleben wir,
indem wir es mit ihm teilen; wenn wir es nicht tun oder es uns nicht
eingestehen wollen, nennen wir sein Werk Betrug«. What ever that
means!
Der
den Wind sucht
Fernab
des kulturellen Epizentrums Paris
lebte und
arbeitete der literarische Solitär Georges Perros in der bretonischen
Hafenstadt Douarnenez im
Finistère.
Ein Hinweis von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Perros
Klebebilder versprühen eine dem Tod abgetrotzte Heiterkeit. Es geht um
Lebenslust, Liebe, Literatur, Landschaft und Leute, um Malerei und Mallarmé, das
Meer, Valéry sowie die Beziehung zwischen Kierkegaard und Regine Olsen. Und
vieles mehr.«
Literatur
als Überlebensmittel
Das Selbstbild des Rafael
Chirbes durch die Formung seiner Tagebücher.
Von Wolfram Schütte
Text lesen
»Wer nur am »Plot« Interesse hat,
dürfte sich nach von Berenbergs intellektuellen Handreichungen fragen, ob er
sich die Lektüre en détail »ersparen« könnte. Nein, kann er nicht! Er hätte sich
nämlich um ein erstaunliches, abwechslungsreiches Leseabenteuer gebracht...«
Selbstbeweinung
Friedrich Sieburgs Tagebuch
vom November 1944 bis zum Mai 1945 »Die
Fliege im Bernstein«
trieft vor Larmoyanz.
Von Gregor Keuschnig
Text lesen
»Die
Lektüre fällt schwer, liefert aber dennoch Einsichten und
Erkenntnisse über die Gemütslage eines Intellektuellen, der es nicht
wahrhaben will, sich einem Verbrecherregime ausgeliefert zu haben.
Dabei ist Hochmut nicht angebracht. Besser ist Neugier.«
Leseprobe
Das
große Staunen über Mensch & Welt
Werner Herzog, der am 5. September 80 Jahre alt wird, erinnert sich.
Von Wolfram Schütte
Text lesen
»Der Filmemacher & Bücherschreiber hat keinen Grund, bescheiden zu
sein, wenn er auf sein Leben & Arbeiten zurückblickt. (...) Erst
recht nicht, wenn er nun selbst ein Kunstwerk der literarischen
Imagination aus seinem Leben durch Erzählung, Pointierung oder
Auslassung herstellt.«
Denker
zwischen Vorsokratik
und Sturmabteilung
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Über Lorenz Jägers
Heidegger Biographie
»Ein deutsches Leben«
»In
Bezug auf den Kern von Heideggers solipsistischem Denken als auch
hinsichtlich der recht verschwurbelten Formulierungen vergibt Jäger
zumindest anfangs die Chance, über Altbekanntes hinaus sich in
kritischer Auseinandersetzung dem Meister terminologischer Chimären
zu nähern – bzw. ihn weiter von sich weg zu schieben. Diesbezüglich
ist die exzellent geschriebene Biografie bis zu dem Kapitel über
Carnap ein wenig zu freundlich geraten und findet erst spät zu
kritischeren Tönen.«
Der
& das ganz Andere
Jean-Luc Godard zum Abschied
Von Wolfram Schütte
Text lesen
»Seit es das Kino des Jean-Luc Godard gibt, kann oder muss man von
einem Kino vor & einem nach Godard sprechen. Erst mit
ihm hat der Kinofilm die Augen ganz aufgeschlagen, sich
selbst betrachtet - und mit spielerischem Bewusstsein & dem
Bewusstsein des Spielerischen sich hellwach geträumt.«
Anspruch
und Anmaßung
Heimo Schwilks ambitionierte Tagebücher
»Mein
abenteuerliches Herz I«
Von Gregor Keuschnig
Text lesen
»Anzurechnen
ist Schwilk, dass er auch Zeitgenossen aufsucht und mit ihnen spricht, deren
politische Ansichten er ablehnt; das ist selten geworden.«
Die
verrückte Gesellschaft
und ihre Kritiker
Von Peter Kern
Artikel lesen
Zu den Aufsätzen mit Briefen von Herbert Marcuse und Leo Löwenthal
»Der Autor zeigt uns die
beiden als intellektuelle Väter der Neuen Linken und mehr noch als
Antifaschisten. Man traut sich das Wort kaum mehr hinzuschreiben,
ist damit doch das Zerrbild einer auf Aggression gepolten
Widerständigkeit assoziiert, die in der zackigen Abkürzung Antifa
ihren Ausdruck findet.«
Zwischen
Selbst- und Welthaß
Die Tage- und Notizbücher der Schriftstellerin Patricia Highsmith
konfrontieren uns mit einer zeitlebens zunehmend misanthroper
werdenden Persönlichkeit.
Von Lothar Struck
Artikel lesen
»Diese
Notizen sind intim und spontan und ohne direkte Rücksichtnahme auf
potentielle Leser verfasst. Zwar waren Veröffentlichungen durchaus
einmal geplant und von Planta berichtet davon, wie Highsmith
wünschte, einige Wörter zu verändern (etwa "negroes" durch
"Schwarze"). Aber da es zu Lebzeiten nicht dazu kam, ist vieles in
bisweilen robusten Vokabeln geblieben, die Kreisen, die nur
idealistische Vorstellungen von Schriftstellern zulassen wollen
(wobei sie selber bestimmen, was das genau ist), heutzutage
unangenehm aufstoßen.
Leibarzt
& Blitzableiter
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Peter Fabjans »Rapport«
über sein
Leben an der Seite von Thomas Bernhard
»Im
Zusammensein war mir das ständige Wechselbad der Gefühle eine harte Schule.
Thomas konnte von übermäßiger Warmherzigkeit an einem Tag zu Eiseskälte am
anderen wechseln, eine der ihm wichtigen Selbstbehauptungsstrategien.«
Leseprobe
Als
Lesen noch geholfen hat
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Helmut Böttigers ergiebiger Spaziergang durch
»die
Jahre der wahren Empfindung«
»Die
Literatur zu Beginn der 70er Jahre wird in Anlehnung an Barbara
Maria Kloos, die damals wie so viele eine Literaturzeitschrift aus
dem Boden stampfte, als 'Abenteuerspielplatz' erzählt. Eine Matrize
nebst Umdrucker genügte, um Gedichte und Erzählungen zu
veröffentlichen. Ein Publikum fand sich fast immer. Es herrschte
Aufbruchstimmung.«
Stets
mittendrin, doch nie involviert
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
In
seiner Autobiographie
»Zeitreise«
erzählt der »große Journalist« Stefan Aust wie es war, am »Straßenrand der
Geschichte zu stehen«.
»Man
war nicht eigentlich links, eher ein wenig anarcho-liberal, kritisch nach allen
Seiten.«
Intellektuelle
und Symbolfigur
Benjamin Mosers opulente Susan-Sontag-Biographie
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Text lesen
»Sie
repräsentierte die Hoffnung auf ein Amerika der Toleranz und Diversität, dessen
Teilnahme an anderen Nationen frei von Chauvinismus war. Sie stand für die
soziale Rolle der Künstler und zeigte, wie Künstler politischer Tyrannei
widerstehen können.«
Der
liebe Gott als calvinistischer Buchhalter und das Lotterleben der
Millionäre
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Ein epitaphischer Blick auf die Vermögensverwaltung der Frankfurter
Schule
»Es
kommt heraus, was wir schon vorher wussten: die Frankfurter waren
persönlich nicht immer gute Menschen und: der Kapitalismus und der
Krieg wirken auch in diesem Umfeld. Mulder versucht hier statt eine
Dialektik zu bemühen, die mit Widersprüchen umgeht, eine
Moraldebatte zu führen, die mit Anwürfen arbeitet.«
Ultimo
- oder der triumphale Abgang
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Günther Rühles merkwürdige Phantasmagorie
»Ein
alter Mann wird älter«
»Es
schauderte mich, als ich nachfühlte, ob ich noch Ich bin. Trockene
Tränen. Ich rief nach denen, die mich einst umlebten, und es kam
niemand.«
Leseprobe
Arbeit
am Lebensroman
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Paul Nizons
Journal 2011-2020 »Der
Nagel im Kopf«
»Nizon
hatte früher seine Texte zunächst auf Band gesprochen. Inzwischen tippt er sie
sofort in eine Schreibmaschine, was bisweilen zu Problemen führt, da seine
Apparate oft defekt sind. Er sucht ständig nach neuen alten Maschinen, ist dann
irgendwann glücklich, eine Olivetti Lettera 32 zu bekommen.«
Politische
Melancholie
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Susanne
Kerckhoffs »Berliner Briefe« sind
Momentaufnahmen der deutschen Befindlichkeit kurz vor Gründung der
beiden deutschen Staaten.
»Die Themen aus jener Zeit des Alliierten
Kontrollrats kreisen um die Erbschaft des Nationalsozialismus, die
Perspektiven des Sozialismus, den aufkeimenden Ost-West-Konflikt,
die Verantwortung gegenüber den Juden und den problematischen
Lebensalltag der Nachkriegszeit.«
Hellsichtig
bis in unsere Tage
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Hermann Stresaus Tagebücher 1933-1939
Stresaus unspektakuläres
Leben im Dritten Reich sei »eines von Tausenden« gewesen, resümiert
er im Vorwort, um dann aber mit einem unausgesprochenen Stolz
hinzuzufügen, immerhin habe er in den zwölf Jahren aber zu jenen
gehört, »die lieber die Nachteile ihres Unglaubens trugen als die
Vorteile der Illusion«.
Ein
Sonnenkäfer im Archivdunkel
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Zu Mary Warburg: Porträt einer Künstlerin
»Nicht ist hier also zu fragen, ob Marys Arbeiten dem absterbenden
Formbegriff ihrer Epoche entsprechen, sondern danach, ob sie nicht
vielmehr als die Vorboten einer kommenden Zeit anzusehen sind, die
stärker die Entstehungsbedingungen weiblicher Kunst in den Blick
nehmen?«
Der
Verwandlungskünstler
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
In seinem neuen Buch
»Der
grosse Kalanag«
erzählt uns Malte Herwig
wie
Hitlers Zauberer die Vergangenheit verschwinden ließ und die Welt
eroberte.
»Der
große Kalanag blickte hinter die Kulissen seines eigenen Lebens und
entdeckte dort eine große Leere.«
Zwischen
Selbst- und Welthaß
Die Tage- und Notizbücher der Schriftstellerin Patricia Highsmith
konfrontieren uns mit einer zeitlebens zunehmend misanthroper
werdenden Persönlichkeit.
Von Lothar Struck
Artikel lesen
»Diese
Notizen sind intim und spontan und ohne direkte Rücksichtnahme auf
potentielle Leser verfasst. Zwar waren Veröffentlichungen durchaus
einmal geplant und von Planta berichtet davon, wie Highsmith
wünschte, einige Wörter zu verändern (etwa "negroes" durch
"Schwarze").
Recht
geschickt im Selbstwiderspruch
Von Gregor Keuschnig
Text lesen
Ijoma Mangolds unterhaltsames
politisches Tagebuch
»Der
innere Stammtisch«
»Mangold
spielt eine Mischung aus intellektuellem Freigeist und Dandy und
suggeriert in seinen Notaten zu Beginn, dass die bisweilen
ketzerischen und/oder unorthodoxen Gedankengänge niemals an die
Öffentlichkeit kommen. Natürlich glaubt man ihm kein Wort.«
Jäger,
Sammler und Chirurg
Über Walter Benjamin und
seine Quellen
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Der
Text ist ein Wald, in dem der Leser der Jäger ist. Knistern im Unterholz – der
Gedanke, das scheue Wild, das Zitat – ein Stück aus dem tableau.«
(m2a, 21).
Auf
Spurensuche bei Walter Benjamin
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Das Verhältnis von
»Material
und Begriff«.
Zu
den Arbeitsverfahren und theoretische Beziehungen Walter Benjamins
»Es
gibt keinen Gedanken, der nicht auf anderen aufruht. Aus dem Fundus
anderer Gedanken aber eigene Begriffe zu bilden, heißt Denken. Für
das Denken hat Walter Benjamin das Bild vom Wind der Geschichte
geprägt, der sich in den Segeln (den Begriffen) fängt. Die Kunst des
Denkens bestünde darin, die Segel richtig zu setzen,...«
Ungenügend
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Bert Rebhandls Godard-Biografie
Ohne Zweifel gehört eine
Godard-Biographie, die auf der geistigen Höhe des Porträtierten sich bewegen
sollte, zu den schwierigsten biografistischen Vorsätzen & journalistischen
Aufgaben der Gegenwart. (...)
Leider hat das Buch Bert Rebhandls aber ein fundamentales Manko: der Autor
besitzt weder eine beschreibend-evokative Sprache, um einen Film zu resümieren,
noch die notwendige Ökonomie, zwischen wichtigen & unwichtigen Informationen zu
unterscheiden.«
Bluthund
Gottes, Zigeuner des Hl. Geistes, Soldat Christi
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Alexander Pschera hat mit der Herausgabe dieses aufwendig
gestalteten Bandes der
Tagebücher, Briefe & Prosa von Léon Bloy
eine nur schwer zu ermessende Kärrnerarbeit geleistet.
»Bloy
und Nietzsche sind von der Notwendigkeit eines gewalttätigen
Eingriffs überzeugt. Denn auf der alten Welt lassen sich keine
Denkgebäude mehr errichten, die diese Welt erklären können. Der
Verfall ist mit Lösungsansätzen, die der tradierten Ordnung
entspringen, nicht aufzuhalten.«
Leseprobe
Der
böse Walter Benjamin. Schatten einer Ehe
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Eva Weissweilers Biographie einer Beziehung »Das Echo deiner Frage.
Dora und Walter Benjamin«.
»Es
gibt intellektuelle Biographien und es gibt emotionale Biographien.
Dies ist eine emotionale, die polarisiert.«
Kleine
Schritte. Nirgendwohin. Hartnäckig
Von Peter Kock
Text lesen
Zum
letzten Band von Samuel Becketts Briefen
(1966–1989)
»Eine
jahrzehntelange Arbeit kommt damit zum Abschluss, die willkommenen
Anlass gibt, Becketts Werk neu oder abermals zu lesen – und das
weitverbreitete Klischee des Mülltonnen-Dramatikers, des Becketts
der deprimierenden Prosa, der sinnfreien Endspiele und des
hoffnungslosen Wartens auf jemanden Unbestimmtes, der nicht kommt,
ein weiteres Mal zu revidieren!«
Leseprobe
Ein
kritisches Leben
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Text lesen
Rechtzeitig
zu
Walter Benjamins 80. Todestag ist die fein gewebte Biographie von
Howard Eiland
und
Michael W. Jennings in deutscher Übersetzung erschienen.
»Stolze 1020 Seiten lang und dennoch äußerst kurzweilig, berichtet
die streng chronologisch angelegte Biografie sehr kenntnisreich und
detailliert über dieses »Genie des Verweilens« und flicht auf
elegante Weise zeitgeschichtliche Kontextualisierungen, ausführliche
werkimmanente Darstellungen und interpretative Abschnitte in die
Lebensgeschichte Benjamins ein.«
»Ist
er geistreich oder wirr?«
–
»Er ist
schwierig!«
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Hegel im Spiegel seiner Biographie:
Ein Dribbling
»Der Jenenser
Philosophieprofessor Klaus Vieweg verfasst eine neue und emphatische
Hegelbiographie. Das monumentale über 800 Seiten starke Werk ist so
angelegt wie eine Szene des Frankfurter Cartoonisten Friedrich Karl
Waechter: Ein Fußballspieler umdribbelt mit dem Ball alle Spieler
der gegnerischen Mannschaft und schießt ihn am Ende zum siegreichen
Tor ein; anschließend reißt er die Arme zum Jubel hoch.«
Leseprobe
Überwältigendes
Portrait einer Epoche
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Jens Malte Fischers lesenswerte Biographie
»Karl
Kraus - Der Widersprecher«
»Fischer
hat Kraus' Lebenszeit in seiner monumentalen und neue Maßstäbe
setzenden Biografie schlichtweg grandios eingefangen. Dafür gebührt
ihm vorzügliche Hochachtung, großer Dank und Respekt. Wäre das Buch
ein Theaterstück, so risse es das Publikum aus seinen Sitzen und
würde von tosendem Applaus getragen.«
Leseprobe
Siegfried
Unseld,
der Handlungsreisende
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Zum 70-jährigen Verlagsjubiläum lüftet Suhrkamp ein
Betriebsgeheimnis und veröffentlicht 35 von über 1.500 Reiseberichten,
die Siegfried Unseld in den 43 Jahren als Verleger verfaßte. Eine
ebenso spannende wie aufschlußreiche Lektüre.
Leseprobe
Ȇber
das Verhalten in Gefahr«
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Mit einer üppigen Textsammlung von
Essays, Aufsätzen,
Rezensionen, und Tagebucheinträgen
würdigt der Verlag
die Lebensleistung des Verlagsgründers
Peter Suhrkamp.
»Ohne
eine lebendige Dichtung in der Gegenwart stirbt auch die Literatur
der Vergangenheit ab.«
Leseprobe
»Ins
Gelingen verliebt«
oder: Was ich getan habe
Von Wolfram
Schütte
Artikel lesen
Der Verleger
Siegfried Unseld verfasst seine »Chroniken«.
Als er sein Werk der
»Chroniken« begann, erklärte er der Nachwelt, die er damit im Auge
hatte und die er nun erreicht hat, er sei sich »eingedenk, dass ein
Verleger im Grunde genommen immer nur an den Büchern beurteilt
werden soll, die er macht, nicht an den Worten, die er über diese
Bücher oder über andere Gegenstände verliert«. Das mag sein und in
den meisten Fällen zutreffen. Nur: in seinem Fall eben nicht. Das
macht seine Größe aus.
Leseprobe & Infos
»Aber
Suhrkamp bleibt.«
Von Herbert Debes
Artikel lesen
Zum 90. Geburtstag von Siegfried Unseld ist ein reich illustrierter
Band erschienen, der das Leben des Verlegers
erstaunlich offenherzig als Kulturgeschichte der 2. Hälfte des
letzten Jahrhunderts
in Bildern und Texten dokumentiert.
»Wenn Shakespeare der größte Dichter und Minetti der größte
Schauspieler ist, dann ist Unseld der größte Verleger,« verlautbarte
Thomas Bernhard, überzeugt, selbst des größten Verlegers größter
Autor zu sein.
Leseprobe & Infos
»Panorama
der französischen Gesellschaft«
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Julia Enckes Porträt eines Provokateurs
Im
Zweifel nimmt sie sanft Partei für Houellebecq, verschweigt aber
auch dessen Flops nicht, seine bisweilen heraustretende Misogynie,
seine Faszination sektiererischen Organisationen gegenüber. Ein
summa summarum sehr gelungenes Buch.
Die
Fliege im Fliegenglas
Von
Jürgen Nielsen Sikora
Artikel lesen
Frank Witzels metaphysisches Tagebuch
»Uneigentliche
Verzweiflung«
»Ein
Text zwischen anspruchsvoller philosophischer (Selbst-)Erkenntnis
und mutloser Tagträumerei, deren Radikalität gleichwohl einzigartig
ist.«
Meister(&)Schüler
Von Wolfram Schütte
Text lesen
Die kurze, glückliche Beziehung von Hans Wollschläger & Arno Schmidt
/ 1 Längerer Bericht von Büchern & Menschen
»Man
könnte, denke ich mir, alle diese Dokumente lesen wie einen
historischen Briefroman aus einer fernen Vergangenheit, die mit dem
romantischen 19.Jahrhundert in vielerlei Hinsicht mehr zu tun hat,
als mit unserer »nachgutenbergischen« Gegenwart.«
Der
»zwangsläufige Gang
eines anständigen Menschen«
Von Dieter Kaltwasser
Text lesen
Thomas Karlaufs
Biographie
»Stauffenberg«
sorgt für Diskussionen unter Historikern und Nachkommen.
Doch der Widerstand gegen den Nationalsozialismus hatte
vielfältigere Formen und zivile Akteure.
»Das missglückte Attentat
von Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Hitler und der
damit einhergehende gescheiterte Umsturzversuch vor 75
Jahren wurden in der Bundesrepublik Deutschland zum
Symbolereignis gegen die nationalsozialistische Tyrannei.«
Wissenschaftler,
Schriftsteller, Melancholiker, Ästhet
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Ein biografisches Meisterwerk über Claude Lévi-Strauss
»Was
Loyer alles zutage fördert, ist ebenso faszinierend wie ihre Fähigkeit,
Biografie, Darstellung des Werks und Zeitgeschehen so ineinander fließen zu
lassen, dass man nach fast 1100 Seiten geradezu enttäuscht die Buchdeckel
zuschlägt, weil dieses biografische Meisterwerk schon an sein Ende gelangt
ist.«
Leseprobe
Ein
denkwürdiges Wochenende
Von
Lothar Struck
Artikel lesen
Jörg
Magenaus Buch über Die abenteuerliche Reise der Gruppe 47 »Princeton
66«zeigt, wie spannend gut erzählte Literaturgeschichte sein kann.
»... eine
packende und konzise Zeitreise zu komponieren, die sowohl die Stimmung der
Tagung präzise rekonstruiert, als auch historische Einordnungen vornimmt.«
Leseprobe
Geist
und Macht
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Zwei Bücher über Alarmismus
und Konformität deutscher Intellektueller nach 1945.
»Nach
der Lektüre von Rüthers Belegsammlung überrascht sein Klagegesang
über die (vermeintliche) Ruhe über den Geistes-Gipfeln. Plötzlich
bleiben nur noch Jürgen Habermas und Juli Zeh. (...)
Kolbes Buch ist nicht nur Essay, sondern auch Philippika, Suada,
offener Brief und Standpredigt. Ein furioser Text mit zuweilen
schneidenden Formulierungen. Er will den Moralisten Brecht und deren
literarische Erben mit einer Moral konfrontieren, die zur Attitüde
und zum Machterhalt verkommen war.«
Leseprobe
Erinnerungsforschung
Von
Gregor Keuschnig
Artikel lesen
38
lesenswerte Gespräche mit Autorinnen und Autoren 1989-2014 geführt von
Carsten Gansel eingeleitet und herausgegeben von Norman Ächtler.
»... ein
aufklärerisches, lehrreiches und in seinen besten Momenten fesselndes Buch.
Idealerweise bekommt man noch ein Paket von Literaturempfehlungen mit.
Carsten Gansel zeigt sich als Könner des Fragens im öffentlichen (bzw.
halböffentlichen) Raum. Niemand, der an deutscher Literaturgeschichte
interessiert ist, kann an diesem Buch vorübergehen.« Leseprobe
Der
Dichtergeselle
Von
Lothar Struck
Artikel lesen
Verleger Jochen Jung erinnert sich an Begegnungen mit Dichterinnen und
Dichtern aus Vergangenheit und Gegenwart »Zwischen
Ohlsdorf und Chaville«.
»Jungs Texte zeigen Tiefe, Empathie, Distanz und Herzlichkeit zugleich,
wobei diese Ingredienzien nicht einfach auszubalancieren sind (weder im
Leben noch beim Schreiben).«
Biographische
Legenden
Von
Lothar Struck
Artikel lesen
Robert Leuchts und Magnus Wielands Fallstudien zur biographischen Legende
des Autors im 20. und 21. Jahrhundert
»Dichterdarsteller«
Die Enthüllung um das Pseudonym von Elena Ferrante zeigen, wie wichtig es inzwischen zu sein
scheint, ein Werk direkt mit der Autorin zu verknüpfen.
Im
Vorraum eines Gesamtkunstwerks
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Werner Schmidts Annäherung an Peter Weiss »Leben eines kritischen
Intellektuellen« und die erstmals ins Deutsche übersetzten Essays
»Dem
Unerreichbaren auf der Spur«.
Der
Verlorene
Von
Lothar Struck
Artikel lesen
George Prochniks Biographie »Das unmögliche Exil – Stefan Zweig am Ende der
Welt«
»Zweig hatte es
nicht mehr ausgehalten, im "Sumpf der Politik" hin- und hergeschubst zu
werden. Das Exil, anfangs noch als mögliche Quelle zur Inspiration verklärt,
wurde zur Qual, zur Gefangenschaft – unabhängig davon, ob das Haus schön war
und der tropische Wald bunt.«
Leseprobe
Unterwegs
nach Utopia
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Mit
seinem wohl berühmtesten Essay »Juden auf Wanderschaft« schuf Joseph Roth
1927
ein Meisterwerk des literarischen Journalismus
und ein Zeitdokument von
unschätzbarem Wert.
Heimholung
des »Exterritorialen«
Von
Wolfram Schütte
Artikel lesen
Jörg Späters einlässliche & ausgreifende Biographie von Siegfried Kracauer
Es entsteht auf
den mehr als 600(!) Seiten ein intensiv-detailliertes Zeitbild, das sich
immer wieder intensiviert sowohl durch historische Tiefenbohrungen als auch
durch Porträtgalerien der Zeitgenossen.
Leseprobe
Zurück
in die Sinnlichkeit der Literatur
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Karl Heinz Bohrers quecksilbrige
Erzählung seines »Abenteuers mit der Phantasie«
Mit Verblüffung
stellt man Parallelen zwischen Bohrers Zustandsbeschreibungen zur Gegenwart
mit den an die bundesdeutschen Verhältnissen der 1950er und 1960er Jahre
fest, als Dogmen und ein "common sense" Diskurse und politische
Entscheidungen dominierten.
Leseprobe
»Von
der Möglichkeit des Lebens als Abenteuer«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Karl Heinz Bohrers
pralle
»Geschichte meines Abenteuers mit der Phantasie«
»Jedes Komma
gleicht einer geschliffenen Marmorklippe, jeder Satz ist eine rhetorische
Oase in der literarischen Wüste der Gegenwart. Bohrers Berichte aus den
Schützengräben des Literaturbetriebs zeigen, wie Kritik als Waffe wirkt.«
Leseprobe
Erdungen
eines Luftgeistes
Von
Wolfram Schütte
Artikel lesen
Arno Schmidt mit Bild &Text.
»Ein Solitär
von Bildbiographie, die mit ihren 2 Kilogramm zwar nicht an das
unübertreffliche Gewicht von »Zettels Traum« heranreicht, aber in Friedrich
Forssmanns meisterhaften Typografie so etwas wie die gewichtige Lutherbibel
des gebildeten Arno-Schmidt-Lesers werden könnte, wenngleich sie sich selbst
nur als Vorschule einer Arno-Schmidt-Biografie versteht.«
Zum
Nachreisen
Von
Wolfram Schütte
Artikel lesen
Ein Taschenatlas für Jean Pauls lokale Lebensspuren
»Was ein rechter
Jean Paulaner ist, der versteht, mit den hier liebevoll & amüsant
versammelten Materialien hinläng-lich verproviantiert, imaginär auf Reisen
zu gehen ...«
Beethoven
Kaleidoskop
Von
Wolfram Schütte
Artikel lesen
Martin Gecks Summa: Ein- & Ausblicke im Universum des Komponisten
»Ein ungemein
reichhaltiges Buch, das man resümierend, gar rezensierend in allen seiner
kaleidoskopisch überraschenden Gedanken-Fülle gar nicht umfassen kann.«
Leseprobe
Heimholung
des »Exterritorialen«
Von
Wolfram Schütte
Artikel lesen
Jörg Späters einlässliche & ausgreifende Biographie von Siegfried Kracauer
Es entsteht auf
den mehr als 600(!) Seiten ein intensiv-detailliertes Zeitbild, das sich
immer wieder intensiviert sowohl durch historische Tiefenbohrungen als auch
durch Porträtgalerien der Zeitgenossen.
Leseprobe
Einstieg
ins Denken des 20. Jahrhunderts
Von Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Manfred Geiers lesenswerte Doppelbiographie über
»die
letzten Philosophen« Wittgenstein und Heidegger
»Geier überlässt es der
Leserschaft, sich ein Urteil über diese beiden Denker zu bilden, da es nun
einmal kein Kriterium für philosophische Güte ist, ob einer von Kampf
spricht und wer sich ihm aussetzt, ob einer bloß von Dasein und Not raunt
und wer sich wirklich kümmert.«
Leseprobe
Der
Verlorene
Von
Lothar Struck
Artikel lesen
George Prochniks Biographie »Das unmögliche Exil – Stefan Zweig am Ende der
Welt«
»Zweig hatte es
nicht mehr ausgehalten, im "Sumpf der Politik" hin- und hergeschubst zu
werden. Das Exil, anfangs noch als mögliche Quelle zur Inspiration verklärt,
wurde zur Qual, zur Gefangenschaft – unabhängig davon, ob das Haus schön war
und der tropische Wald bunt.«
Leseprobe
»Der
liebe Gott wohnt im Detail«
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Der Briefwechsel
Theodor
W. Adorno und Gershom Scholem 1939-1969.
»Der nun erstmals
vollständig vorliegende Briefwechsel der beiden Geistesgrößen ist ohne
Erwähnung des unsichtbaren Dritten, Walter Benjamin, gar nicht angemessen zu
würdigen. Die meisten der über 200 Briefe zwischen 1939 und 1969 kreisen um
die Person und Philosophie des gemeinsamen Freundes.«
Leseprobe
Gonzo-Politik
und die Odyssee
des amerikanischen Traums
Von
Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Hunter S. Thompsons Briefe 1958-1976 sind in der Edition Tiamat erschienen.
»Diese Briefe aus
der Zeit von 1958-1976 enthalten keine geschliffenen Mono- oder Dialoge
literarisch stilisierter Persönlichkeiten, die sich fein abheften und binden
ließen. Sie wirken oft eher wie eine aufgerissene Krankenakte vor einem
alten Ventilator, aus der Pillen-Rezepte und unbezahlte Rechnungen aus
Hotelbars, Kneipen und Irrenhäusern der Welt wirbeln. (...) Sie sind von
einer rücksichtslosen, gewalttätigen und unbarmherzigen Ehrlichkeit in einem
inneren und äußeren Kampf mit geballter Faust, Doppeldaumen, Kaktus und
Stilett, eine Haltung, die keinen Verrat kennt, weder gegen sich noch gegen
andere.«
Leseprobe
Der
General in seinem Labyrinth der Einsamkeit
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Fritz Bauers Briefe an Thomas Harlan.
Dabei hebt sich
das Charakterbild des selbstlosen & hingebungsvollen Hessischen
Generalstaatsanwalts vor dem Hintergrund eines schemenhaften, wenn nicht gar
unvorteilhaft-problematisch erscheinenden Phantombild Thomas Harlans ab.
Leseprobe
»Niemand
hat das Recht zu gehorchen!«
Von Peter H.
Gogolin
Artikel lesen
Irmtraud Wojak legt die Biographie des Generalstaatsanwalts und
Hauptanklägers der Auschwitz-Prozesse Fritz Bauer vor.
Und wenn am Ende doch
konstatiert werden konnte, dass Deutschland ein anderes Land geworden war,
dann muss man hinzufügen, dass dies ohne Fritz Bauers unermüdlichen Kampf
gegen die verdrängte Erinnerung der Deutschen nicht möglich gewesen wäre. Er
hat seine Zeitgenossen immer wieder zum Hinsehen gebracht, auch wenn dies
eine Anstrengung gewesen sein muss, die letztlich selbst seine Kraft
aufgebraucht hat.
Leseprobe
Das
Subjekt in der Aura seiner Damaligkeit
Von Lothar Struck
Text lesen
Botho Strauss grandiose Erinnerungsarbeit »Herkunft«
»Dieses
Buch ist mehr als nur ein Archiv des Erinnerns. Es ist Botho Strauss'
brillante wie eindrucksvolle Beschwörung und Manifestation seines So-Seins.«
Leseprobe
Die
Raddatz Variationen
Von
Lothar Struck
Text lesen
Mit seinen
Erinnerungen an die
»Jahre mit Ledig« hat
sich Fritz J. Raddatz auf seine unnachahmliche Weise verabschiedet.
Leseprobe
»Die
einsame Soldatin«
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Peter Stephan Jungks Geschichten aus den »Dunkelkammern der Edith
Tudor-Hart«.
Edith
Tudor-Hart kannte denjenigen, den man seinerzeit den dritten Mann nannte
nicht nur, sie gilt heute als diejenige, die Harold Adrian Russell Philby,
genannt Kim, einen aus wohlhabender britischer Familie stammenden Sohn eines
Kolonialoffiziers und Teepflanzers, Anfang der 1930er Jahre in Kontakt zum
sowjetischen Geheimdienst brachte.
Leseprobe
»Reue?
Niemals.«
Von Gregor Keuschnig
Text lesen
Malte Herwigs opulente Biographie über
Francoise Gilot und ihr Leben mit und ohne Picasso
»Die
Frau, die Nein sagt«
Gilot ist
Jahrgang 1921 und 90 Jahre alt, als sich der SZ-Reporter Malte Herwig bei
ihr meldet. Zehn Monate lebt die Dame in New York, im Mai und Juni zieht es
sie nach Paris. Sie ist Malerin gewesen und geblieben. "5000 Zeichnungen und
1600 Gemälde" fasst ihr Œuvre aus 75 Jahren. »Außer malen tue ich ja
nichts«, so die lakonische Begründung für dieses Werk. Ihre Zeit mit
Picasso, als sie Muse, Mutter und Geliebte war, hat ihr Leben zwar geprägt,
aber Herwig reduziert sie nicht darauf.
Camouflagen
der Wirklichkeit
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Greg
Grandin analysiert in »Kissingers langer Schatten« das Erbe von Amerikas
umstrittensten Staatsmann.
»Kissinger
verband auf fast vulgäre Art und Weise die Domino-Theorie mit dem
Clausewitz'schen Krieg-Politik-Schema, das er um die Möglichkeiten der
Mittelstreckenbomber des 20. Jahrhunderts erweiterte. Er diente sich
Präsidenten an, die nahezu hysterisch antikommunistisch eingestellt waren.
Er lernte aus der Gegenöffentlichkeit zum Vietnamkrieg und 'perfektionierte'
das Leitmotiv des Kalten Krieges: 'Der Feind meines Feindes ist mein
Freund'.«
Leseprobe
»...
den Hass bekämpfen, nicht die Völker«
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Der Briefwechsel
zwischen Romain Rolland und Stefan Zweig: »Von Welt zu Welt«
Dabei erspürt man
– ein letztes Mal sei ein inzwischen verkommenes, jedoch dringend zu rettendes
Wort bemüht – diese Betroffenheit, die aus den jeweils bekannten
Einzelschicksalen auf das große Ganze zu potenzieren weiß. »Wer jetzt nicht
leidet, wer sich nicht quält, der lebt nicht, er ist nur ein Zuschauer,
er steht außerhalb der Menschheit«
»Aber
Suhrkamp bleibt.«
Von
Herbert Debes
Artikel lesen
Zum 90. Geburtstag
von Siegfried Unseld, am 28.09.2014, ist ein reich illustrierter Band
erschienen, der das Leben des Verlegers
erstaunlich offenherzig als Kulturgeschichte der 2. Hälfte des letzten
Jahrhunderts in
Bildern und Texten dokumentiert.
Ein
Nomadenleben
Von Georg Patzer
Artikel lesen
Bruce Chatwins Briefe erzählen brillant von der Ruhelosigkeit.
»Das Schöne an dem
dicken Buch ist, dass die verbindenden Zwischenkommentare präzise die
Zusammenhänge herstellen, auf die sich die Briefe beziehen, die man ja sonst
kaum verstehen würde. Und so ist es mehr als ein Briefband geworden, eher
eine ausführliche Biografie, unverzichtbar für alle Reisebuchliebhaber.«
»Obsessionen
sind das Einzige, was zählt«
Von Georg Patzer
Text lesen
Menschenscheu, lesbisch, berühmt. In der monumentalen Biografie »Die
talentierte Miss Highsmith« bringt Joan Schenkar ihren Lesern die
weltberühmte Autorin näher als manchen lieb sein mag.
Eine
Biografie in Fesseln
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Manfred Mittermayers Bernhard-Biographie bietet wenig wirklich Neues über den großen Unruhestifter, und
das liegt nicht am Biografen...
»Unabhängig davon, dass der Nachlass jetzt als Herrschaftsbesitz behandelt
wird, weist Mittermayer bereits im Vorwort seiner Biografie darauf hin, dass
aus bisher nicht publizierten Privatbriefen Bernhards nicht zitiert werden
darf. Selbst wenn er also Kopieunterlagen besitzen würde, dürften diese
nicht verwendet werden.«
Mohamed lebt
Von
Robert Schwarz
Artikel lesen
Über die Aktualität von Hamed Abdel-Samads Mohamed-Biographie.
»Fundamentalismus und Intoleranz sind nicht eine Folge der
Fehlinterpretation der Texte, sondern eine Folge ihrer Überhöhung.«
Leseprobe
Literarische
Trauer-Musiken & persönlichste Verlustanzeige
Von
Wolfram Schütte
Artikel lesen
Peter Gülkes
außerordentliches Buch »Musik und Abschied«
»...sein Buch
»Musik und Abschied« ist einzigartig. Es verbindet intimste
Schmerzerfahrung & persönlichste Trauerarbeit mit einem vielfältig
ansetzenden musikologischen Essayismus zu einem unkonfessionellen
literarisch-analytischen Requiem.«
Leseprobe
Nudeln
gehen immer
Von
Sigrid Lüdke-Haertel
Text lesen
Monika Reicherts »Erinnerungen einer Gastgeberin«
Noch aus Freiburg
kündigte er seinen Besuch an. Paul Celan, er hatte Heidegger besucht und
wollte nun den Reicherts von dieser Begegnung berichten. Die waren entsetzt.
Sie kannten und missbilligten Celans befremdliche Verehrung für den
Nazi-affinen Meisterdenker, und sie kannten den schwierigen Gast. Darum
baten sie die Dichterin Marie Luise Kaschnitz und Urs Widmer mit Frau zu
Hilfe. Beim Essen steigerte sich Celan in einen wahren Hymnus auf Heidegger
hinein, in den er sogar dessen Frau mit einbezog. Worauf, trocken und
ungerührt, die Kaschnitz einwarf: »Wir haben sie damals schon (in den 30er
Jahren in Freiburg) die Martinsgans genannt.«
Bericht
aus Bonn
Von
Sigrid Lüdke-Haertel
Artikel lesen
Klaus Harpprecht
wirft in seinen Erinnerungen ein »Schräges Licht« auf sein bewegtes Leben
zwischen Literatur und Politik.
»Ein schwäbischer
Pfarrerssohn, der in der Welt herumkommt, ein Weltmann mitten im Mief der
Bonner Republik, Brandt-Intimus und Multi-Talent. Lebenskünstler, Dandy,
Thomas-Mann-Biograph. Ein Stilist, der auch mit dem Stilett umgehen kann.«
Leseprobe
Im
Bild verschwinden
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel
lesen
Über
Benoît Peeters
grandiose Biographie zu Leben & Werk von Jacques Derrida.
»Niemand wird je wissen, von welchem
Geheimnis aus ich schreibe.«
Zur
Logik der revolutionären Anmaßung
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Volker
Reinhardts Biographie »De Sade oder Die Vermessung des Bösen«.
Leseprobe
»Reinhardt
unterzieht in seiner De-Sade-Biographie die bisherige Rezeption, vor allem
die lauernde Subjektivierung des De-Sade-Bildes zwischen Skandalisierung
oder pornographischer Ausbeutung einem dokumentarischen Prozess der
strukturellen Ausnüchterung und Versachlichung.«
»Gestreichelt
worden bin ich in meinem Leben nicht«
Von
Lothar Struck
Artikel
lesen
Die Autobiographie und die Tagebücher 2002-2012 von Fritz J. Raddatz zeigen
nicht
nur eine längst versunkene Welt der bundesdeutschen
Nachkriegs-Literaturbohème.
Wer genau
liest, entdeckt einen aufrechten
und empfindsamen Intellektuellen – und einen großartigen Schriftsteller.
Leseprobe
Ein
Leben
mit Goldrand
Von Herbert Debes
Artikel
lesen
Fritz J. Raddatz -
Die Tagebücher 1982-2001
Sie
amüsieren wegen den darin genüsslich protokollierten Eitelkeiten des
deutschen Literaturbetriebs und erschüttern wegen der alles
grundierenden existentiellen Ödnis.
Leseprobe
© Rowohlt Verlag
Albert Camus zum 100. Geburtstag
Die
Wahrheit des Menschen
Von Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
»Die
Armut, um zuerst von ihr zu sprechen, habe ich nie als Unglück empfunden,
denn das Licht breitete seine Schätze über sie aus. Selbst meine Auflehnung
wurde davon erhellt.«
Moralische
Lichtgestalt oder Getriebener?
Von Lothar Struck
Artikel
lesen
Zwei
neue Biographien zum 100. Geburtstag von Albert Camus. Iris Radisch
»Camus - Das Ideal der Einfachheit« und Michael Meyers Lesekompaß
»Albert Camus - Die Freiheit leben«.
Der Artikel als pdf-Datei
Die
mögliche Schönheit der Welt
Von Lothar Struck
Artikel lesen
»Es ist keine Schande, glücklich zu sein ...«
Albert
Camus bis heute
lebendig strahlende Textsammlung
»Hochzeit des Lichts« wiedergelesen.
Leseprobe
Samuel
Beckett als junger Mann
Von
Goedart Palm
Artikel
lesen
Ein Selbstporträt in Briefen von
1929-1940.
Die Briefe besitzen einen hohen Stellenwert für
die Annäherung an diesen Schriftsteller, weil Beckett ein Meister des
Schweigens war, insbesondere dann, wenn die literarische Öffentlichkeit ihm
mit Fragen zum Werk und Leben nachstellte.
Schlechte Eigenschaften? Keine.
Von Georg Patzer
Text lesen
Alfred Polgars hinreißende Marlene Dietrich-Biografie
ist jetzt endlich bei
Zsolnay erschienen.
»In
einem brillanten, oft schwebenden Stil, den er noch unter widrigsten
Umständen zu schreiben fähig war, folgt Polgar ihrem Lebenslauf und der
steilen Karriere, schreibt über die Philosophie des »Sex Appeal«, beschreibt
ihr Gesicht, den verschleierten Blick, ihre berühmten Beine und ihre tief hauchige
Stimme. Immer auf der Suche nach dem passenden Wort, dem fließenden
Rhythmus: Es ist noch heute eine Freude, diesen Text zu lesen.«
Leseprobe
Fassadenblick
Von
Patrick Wichmann
Artikel lesen
Bernhard Viel betrachtet den »genialen Dilettanten« Egon Friedell.
»Ausführlich
beschäftigt er sich mit den Weggefährten Friedells, legt gegenseitige
Einflüsse offen und beschreibt die historischen Rahmenbedingungen und das
Milieu der »Wiener Moderne«; der »Kulturdandy« Friedell selbst und seine
Schriften jedoch kommen dabei ausgesprochen kurz...«
Schaltwerk der Gedanken
Zur
Erinnerung an Egon Friedell
(21.Januar 1878 - 16. März 1938)
»Die Arbeit ist ein Fluch, der über den Menschen
verhängt wurde, als er
vertrieben ward aus dem Paradies des Nichtstuns.«
Weiterlesen
»Denkmal
+ andere Klugscheissereien«
Von
Lothar Struck
Artikel lesen
Der
Briefwechsel zwischen Willy Brandt und Günter Grass.
»Das Buch ist
nicht nur eine Zeitreise durch die Geschichte der adoleszenten
Bundesrepublik (in seiner beherzten Art formuliert Grass einmal, die
Bundesrepublik sei nun volljährig und könne die kurzen Hosen ablegen). Sie
zeigt auch an, wie ein Intellektueller sich einer Sache verschreibt, ohne
sich mit ihr vollends gemein zu machen.«
Denker
zwischen Saturn und Mickey Mouse
Jean-Michel
Palmiers monumentale Studie zu Walter Benjamin
Von Goedart Palm
Artikel lesen
»Bei
Benjamin gelten Denkbewegungen und Details mehr als das Ergebnis,
das nicht darin bestehen kann, sich einen ideologisch gefestigten
Zugang zur Geschichte zu schaffen. Vieles wurde von Walter Benjamin
»angedacht« und – schon im Blick auf die höchst wechselvollen und
schließlich katastrophalen Lebensumstände - nicht so entfaltet, wie
es ihm selbst angelegen gewesen ist. Insofern hat Jean-Michel
Palmier mehr als einen unvollendeten Versuch zurückgelassen, es ist
ein notwendiges Werk der Aufklärung über die trotz vieler
Interpretationen weiterhin provozierende Verschlungenheit der
Benjaminschen Motive.«
Leseprobe
Dokument
eines langsamen Abschieds
Von Bettina Johl
Artikel
lesen
Christa Wolfs Chronik
»Ein
Tag im Jahr im neuen Jahrhundert«
2001-2011.
Die Frage, warum sie sich dies antue, hat sie sich nicht zuletzt selbst
immer wieder gestellt. Sie begründete es sich selbst mit »Horror vor dem
Vergessen, das … besonders die von mir so geschätzten Alltage mit sich
reißt«, beschreibt es als Versuch von »Anschreiben gegen den unaufhaltsamen
Verlust von Dasein«.
Die
schöne
Vielfältigkeit des Lebens
Von
Georg Patzer
Artikel
lesen
Das Reisetagebuch von Michel de Montaigne
von 1580 bis 1581 in einer neuen Übersetzung
»Wie
viele Völker, nur ein paar Schritte von uns entfernt, halten die Furcht vor
der Abendfeuchte, die uns doch so offensichtlich zusetzt, für lächerlich
(...)! Auf einer Matratze schlafen macht einen Deutschen krank, auf federnem
Unterbett einen Italiener, ohne Bettvorhänge und Kaminfeuer einen Franzosen.«
Lauter
Skandale
Von
Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
Zum 25. Todestag von
Thomas Bernhard.
»Wie gut, daß wir
immer eine ironische Betrachtungsweise gehabt haben, so ernst uns immer
alles gewesen ist. Wir, das bin ich.«
Thomas Bernhard
Er
kann es einfach nicht
Von
Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Das Buch
von Christian Wulff »Ganz oben Ganz unten« ist tatsächlich ein
»Lehrstück über Politik, Presse und Justiz, das nachdenklich macht«,
allerdings aus anderen Gründen.
Leseprobe
Dialog
der Generationen
Von
Bettina Johl
Artikel
lesen
Jana Simon im
Gespräch mit ihren Großeltern Christa und Gerhard Wolf.
»Sei dennoch
unverzagt! Gib dennoch unverloren!
Weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid,
vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid,
hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.«
Leseprobe
Kollektivsingular
und Lebenskunstwerk
Von Dieter Kaltwasser
Artikel lesen
Rüdiger Safranskis Goethe-Biographie für unsere Zeit.
»Zu meinen Werken haben Tausende von Einzelwesen das ihrige beigetragen,
Toren und Weise, geistreiche Leute und Dummköpfe, Kinder, Männer und Greise,
sie alle kamen und brachten mir ihre Gedanken, ihr Können, ihre Erfahrungen,
ihr Leben und ihr Sein; so erntete ich oft, was andere gesäet; mein
Lebenswerk ist das eines Kollektivwesens, und dies Werk trägt den Namen
Goethe.«
Leseprobe
Ein
zeitlos gültiges Zeugnis
Von Herbert Debes
Artikel
lesen
»Die Welt ist so voller Schwachköpfe und Narren, daß
man nicht nötig hat, sie im Tollhause zu suchen.«
Eckermanns »Gespräche mit Goethe«
in den
letzten Jahren seines Lebens.
Jetzt endlich als kommentierte & erschwingliche Taschenbuchausgabe. Leseprobe
»...
fremd wie einer, der aus dem Mond gefallen«
Von Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
Ein Streifzug durch die Neuerscheinungen
zum 250. Geburtstag von Jean Paul.
Wer ist eigentlich
Johann Paul Friedrich Richter, der sich Jean Paul nannte, jener
»kauzige Spinner und Biertrinker«, der nach Meinung einiger Zeitgenossen nur
unlesbares Zeug verfasste. Heute ist sein Ruhm nahezu verblasst.
Google listet ihn irgendwo zwischen Jean Paul Belmondo, Gaultier und Sartre
auf, die aktuelle Rezeption des großen Romanciers, Essayisten, Satirikers
und Wortschöpfers lässt sich am besten mit den Worten
»vielgelobt
und ungelesen«
charakterisieren.
Dichtung
und Wahrheit über die Gruppe 47
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Zwei neue
Bücher erhellen jenseits von Verklärung oder Verachtung die Keimzelle des
deutschen Nachkriegs-Feuilletons.
»Die fast parallele Veröffentlichung der Richter-Tagebücher und von
Böttigers Buch muss man nachträglich als Glücksfall werten. Vermutlich war
es nie derart anregend und aufschlussreich sich über dieses Kapitel der
deutschen Literaturgeschichte zu informieren.«
Recherche
und Obsession
Von
Gregor Keuschnig
Artikel
lesen
Biographismus statt Biographie: Hans Peter Riegel über Joseph Beuys.
Riegel hat sehr
akribisch über Beuys recherchiert, insbesondere was die frühen Jahre angeht.
Dabei räumt er unerbittlich mit allen Legenden, Lügen und Mythen in und um
die Person auf, auch wenn er sich zu gerne an Kleinigkeiten abarbeitet.
»Eine
Kriegsgewinnlerin besonderer Art«
Von Klaus Bittermann
Artikel lesen
Martha Gellhorns Kriegsreportagen aus den Jahren
1937–1987 zeigen
»Das Gesicht des
Krieges«.
»...ein
Blick in eine vergangene Epoche, in der sich noch Partei ergreifen ließ, in
der die Kräfte des Fortschritts sich noch deutlich abhoben von denen einer
Diktatur.«
Im
toten Winkel der Menschheit
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Philippe Muray hat mit seinem Céline die Möglichkeiten
der Biografie erweitert.
Wütende Rhetorik, tanzende Verzweiflung. Eine Kathedrale zersprengter
Prosa.«
Provokation
für die postheroische Gesellschaft
Von Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Ernst
Jüngers Kriegstagebücher 1914-1918 als Protokolle aus einer fragmentierten Welt.
Alte Gegensätze aus der Welt
des Friedens rücken plötzlich ganz dicht aneinander: Sensibilisierung und
Verrohung, Abstoßung und Faszination, Erschütterung und Abstumpfung. Alle
Erfahrungen treffen ihre Protagonisten mit unmittelbarer Wucht.
Blätterwald
mit röhrendem Hirsch
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Was gibt es über Ernst
Jünger noch zu sagen?
Welches Bild lässt sich mit seinem Namen auf die Leinwand der Gegenwart
zeichnen?
Leseprobe zu Leben und Werk
Ernst
Jünger in der Kritik der deutschen Presse
seit 1946.
Recherchiert und kommentiert von Jürgen Nielsen-Sikora.
Friedrich Sieburg, faßte all diese Einschätzungen einst treffend zusammen: »Der
Fußtritt gegen Jünger öffnet Türen.«
Leseprobe zum Tagebuch
Dieser Artikel als pdf-Datei zum Ausdrucken
Arbeit
am Abgrund des Selbst
Ein kleines Kriegspanorama mit Ernst Jünger.
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Ich kenne den Krieg als sozialen Riss, dessen
Bruchlinie sich über die Generationen hinweg fortgepflanzt hat, und der mit
seinen haarfeinen Verästelungen auch in die Biografien all der Generationen
eindrang, die ihn selbst nie erleben mussten.«
Weinberg
statt Elfenbeinturm
Von
Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Über Peter Sloterdijks zeitkritische Aufzeichnungen »Zeilen und Tage«
»Sloterdijks
barock-hyperbolische Opulenz ist selbst in den Momenten des Verirrenden und
Verwirrenden noch um ein Vielfaches anregender als das übliche
Meinungs-Geklingel aus der Sammelbüchse des Neusprech. Als Dreingabe
vermisst der Leser lediglich eine oder zwei Ibuprofen gegen die manchmal arg
ausgreifenden Bedeutungspirouetten.
»Ins
Gelingen verliebt«
oder: Was ich getan habe
Der Verleger Siegfried
Unseld verfasst seine »Chroniken«.
Von Wolfram Schütte
Artikel
lesen
»Der Verlag, der nach Berlin gezogen ist, erinnert damit an seine eigene
große Vergangenheit, die identisch ist mit dem Wirken seines alles bestimmenden
Verlegers - und das in einem Moment, in dem die »Suhrkamp-Culture« unter der
Federführung Ulla Unseld-Berkéwiczs in Berlin vielfach neue Wege von anderen
Ausgangspunkten zu anderen Zielen sucht.« Artikel als pdf-Datei
Der
Tod des Malers
Von Patrick Wichmann
Artikel
lesen
Steven Naifehs und Gregory White Smiths opulente Biographie beleuchtet den
Tod Vincent van Goghs neu.
»Van Gogh. Sein
Leben« wird ohne Zweifel für die kommenden Jahrzehnte das maßgebliche
Standardwerk zu dem künstlerischen Genie Vincent van Gogh für Fach- und
Laienpublikum gleichermaßen sein.
Leseprobe
Rekonstruktion
einer Selbstauslöschung
Von
Georg Patzer
Artikel lesen
Kenneth
Slawenski erzählt in seiner neuen Biografie »Das verborgene Leben des J. D.
Salinger«.
»Kein
Epitaph. Ich dachte an Holden Caulfields Abscheu vor all den Heuchlern, die
Blumen auf Allies Grab legten, doch plötzlich andere Prioritäten hatten, als
es zu regnen anfing. Salinger glaubte nicht an den Tod, das wußte ich.«
Das
Universum Dürrenmatt
Von Jürgen Seul
Artikel lesen
Zur Biografie von Peter Rüedi über ein Schweizer
Literaturwunder: »Dürrenmatt oder Die Ahnung vom Ganzen«
»Peter
Rüedis Biografie erzählt kein Leben, sondern taucht in ein Universum
ein.«
Der
lange Weg zu »Shoah«
Von
Wolfram Schütte
Artikel lesen
Claude Lanzmanns
Erinnerungen »Der
patagonische Hase«:
ein literarisches Monument.
Leseprobe
Der
Unerträgliche
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Über das Kriegstagebuch des Paul Léautaud.
»Sein Spott und seine Ironie, sein Ekel, seine Verachtung für das eigene Volk
sind so aufdringlich, dass jeder Stil, der ihm nachgesagt wird, nurmehr zum
Zierrat seines Hasses auf die Welt wird.«
Leseprobe
Die
Briefe & Tagebücher der Virginia Woolf
(*25. Januar 1882
† 28. März 1941)
»Eine
verwegenere & großzügigere Sicht
der Dinge tut not.«
Von Herbert Debes
Artikel lesen
Am 27. März bringt
Leonard Woolf seine Frau zu einer Ärztin nach Brighton. Einen Tag später
beendet Virginia Woolf im Fluß Ouse bei Lewes in Sussex ihr Leben. Sie
ist eine gute Schwimmerin, deshalb wickelt sie einen schweren Stein in
ihren Mantel ein.
Der
Prügelknabe
Von Klaus Bittermann
Artikel lesen
Der
Historiker Tristram Hunt lässt in der Friedrich-Engels-Biografie Dokumente und
Briefe für sich sprechen – und es gelingt ihm, dem kommunistischen Revolutionär
gerecht zu werden.
Bericht
aus der Akademie
Von
Lothar Struck
Artikel lesen
Im Dezember dieses
Jahres wird Peter Handke 70. Das war dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach
Anlass, einen der wichtigsten Schriftsteller der Gegenwartsliteratur mit einem
Forschungstreffen unter dem Titel »Stationen, Orte, Positionen: Peter Handke« zu
würdigen. Lothar Struck, unser Fachmann für Peter Handke, war die zwei Tage vor Ort.
Der
ewige Abenteurer
Von
Lothar Struck
Über Malte Herwigs Peter Handke-Biographie
»Meister der Dämmerung«
Artikel
lesen
»Ein finster blickender Unglücksprophet, der schon als Kind um sich herum den
"Tempel des Nichtendenwollenden Deutens und Bedeutens" errichtet hatte und
fortan darin wie in einem Gefängnis saß.«
Leseprobe
Nicht
bemüht!
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Anmerkungen zu der von Philipp Weber in »literaturkritik.de« verfaßten Rezension
der Handke-Biographie Malte Herwigs.
Biographie
mit Makeln
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Wilfried
F. Schoeller hat für seine Biographie über den großen Alfred Döblin
viel recherchiert. Aber den wichtigsten lebenden Zeitzeugen hat er
nicht kontaktiert. Ein unverständliches Versäumnis – mit Folgen. Leseprobe
/
Artikel als pdf-Datei
Bigotte
Gebrochenheit
Von
Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Hans-Dieter Gelferts Biographie
»Charles
Dickens. Der Unnachahmliche«.
Dickens hinterließ zehn
Kinder, 14 voluminöse Romane, etliche Novellen und ein beachtliches Vermögen von
93.000 Pfund, das nach heutigen Maßstäben einem zweistelligen Millionenbetrag
entspräche.
Jenseits
der Mythen
Von Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Frank Stengleins Porträt des zwei Jahrhunderte alten Stahlgiganten.
Der
preußische Bildungsreformer
Von
Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Lothar Galls Biographie über den Preußen von Welt - Wilhelm von Humboldt.
»In der für heutige Verhältnisse unglaublich kurzen Spanne von nur einem Jahr
hat der bis dahin durch keine besondere Lebensleistung aufgefallene Botschafter
Berlins am päpstlichen Stuhl beinahe im Alleingang ein Jahrhundertwerk
geschultert und das gesamte Bildungswesen des Hohenzollernstaates vom Kopf auf
die Füße gestellt.«
»Kampf
gegen große Dunkelheit«
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel
lesen
Peter Weiss' aufschlußreiche Briefe an Henriette Itta Blumenthal.
»... und man fragt sich, warum diese aufschlussreichen Briefe erst jetzt
erscheinen.«
Hörprobe
»Ich
war nicht Präsident, um populär zu sein.«
Von
Lothar Struck
Artikel lesen
Das politische Vermächtnis des Václav Havel.
»Havel war nie ein
Opportunist – und das sollte eigentlich eine Kardinaltugend politischer Eliten
sein. Er war ein freier Geist. Und das ist selten genug
heutzutage.«
Machtspiele
Von
Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Johannes Willms'
routinierte Biographie über den »Virtousen der Macht« Charles-Maurice Talleyrand.
Leseprobe
Menschen
wie du und ich
Von Thomas Hummitzsch
Artikel lesen
Literaturnobelpreisträger
John Steinbeck reiste mit Magnum-Gründer Robert Capa 1948 in die Sowjetunion, um
das Leben der einfachen Russen zu dokumentieren. Ihre grandiose Reportage
»Russische Reise« liegt jetzt erstmals auf Deutsch vor.
Leseprobe
Wovon
lebte Ernst Jünger eigentlich?
Von Stefan Möller
Artikel
lesen
Walter
Kempowskis bemerkenswerter »Umgang mit Größen«
»Geschickt ist Kempowski,
wenn es darum geht, jeglichen Anschein von Objektivität zu vermeiden.«
Leseprobe
Freudlose
Polemik
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel
lesen
Mit seinem Anti Freud hat Michel Onfray das Feld ernsthafter Auseinandersetzung
verlassen.
»Zwar sind
in der deutschen Ausgabe einige gravierende Fehler des französischen Originals
bereinigt - peinlich vom Cover bis zum Inhalt bleibt das Buch trotzdem.«
Leseprobe
»Und
wenn sie mich an der Mauer abknallen!«
Von Peter H. Gogolin
Artikel lesen
Zu Einar Schleefs Erzählungen und Fotografien »Ich habe kein Deutschland
gefunden«.
Prophetic
Art Made in Germany
oder ein Gespräch als
politische Fälschung
Von
Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Ein Dialog in
Scheiben und Schichten:
»Die
Kunst geht knapp nicht unter«
Anselm Kiefer im Gespräch
mit Klaus Dermutz.
Leseprobe
»Gegen
einen Geist der Enge und der Gewalt«
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Die Europäer Freya und Helmuth James von Moltke. Ihre Abschiedsbriefe und
ein »Jahrhundertleben«.
Leseprobe Briefe
Eine
zu anspruchvolle Etikettierung?
Von
Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Zwei
hymnische Texte über die Witwe des Widerstandskämpfers Helmuth James von Moltke.
Hundert Jahre Leben machen noch keine Jahrhundertgestalt.
Leseprobe Geyken
Leseprobe Tempel
Über Leben &
Werk von Hans Sahl
Du bist das Schlimmste
Michael Rohrwasser über das zweifache Exil eines
Mannes vom Jahrgang 1902
Artikel
lesen
»Wir sind zuständig«
Ein Tauchgang in eine Welt, die es nicht mehr
gibt, unternommen
von Friedhelm Lövenich.
Artikel
lesen
»Da
stehen sie nun, die Grabhügel mit den einstmals illustren Namen, heute schon
fast vergessen, die einmal das Gesicht dieses Jahrhunderts prägten, die
Baumeister, Komponisten, die Dichter, die es bis hierher geschafft hatten, die
Geister der von den Konsulatsbeamten abgewiesenen Antragsteller, Welterlöser
ohne Aufenthaltsbewilligung.«
Erinnerungen
an einen Verkannten
Von Thomas Hummitzsch
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Robert Musil gehört zu den
großen & umstrittenen Autoren des modernen europäischen Romans. Ein
beeindruckender Erinnerungsband versammelt nun zahlreiche Perspektiven von
Zeitgenossen auf den Mann ohne Eigenschaften.
Friedels
seltsame Freundschaft mit Teddie
Von
Wolfram Schütte
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Der Briefwechsel
Adorno-Kracauer als ein doppelter Lebensroman gelesen.
»Das vor allem von Adorno gnadenlos scharf, aber auch unfair geführte geistige
Duell der beiden Frankfurter Intellektuellen, dessen Paukboden ihr Briefwechsel
war, liest sich für einen Nachgeborenen wie ein existenzialistischer Briefroman,
in dem sich Naphta und Settembrini bekriegen und dessen ironische Parodie Thomas
Mann in seinem »Zauberberg« vorweg geschrieben hat.«
Leseprobe
Der
Fall Raddatz
Von Wolfram
Schütte
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Ein Kulturbetriebs-Porno
aus lauter Peinlichkeits-»Stellen«.
»Es ist womöglich eine 'Last-Minute-Rescue' für das Figuren-Herbarium jener
Jahre, weil die Furie des Verschwindens & Vergessens heute schneller wütet, seit
alle kollektive Erinnerung von der medien-multiplen Gegenwartspräsenz
durchlöchert wird.«
Ein
Leben mit Goldrand
Von Herbert Debes
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Die Tagebücher des Feuilletonisten, Lektors und Schriftstellers Fritz J. Raddatz
amüsieren wegen den darin genüsslich protokollierten Eitelkeiten des
deutschen Literaturbetriebs und erschüttern wegen der alles
grundierenden existentiellen Ödnis.
Leseprobe
Leiden
& Qualen eines existenzbedrohten Kleinbürgers
Von Wolfram Schütte
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Ein Lebensroman in Fortsetzungen: der dritte Band der walserschen
Tagebuch-Edition.
Leseprobe
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Jahre
voller Jazz, Ginfizz und Falstaff
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
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John Glasscos leidenschaftliche, farbenprächtige und stimmungsvolle
Liebeserklärung an Paris, die 1920er Jahre und die Literatur.
Leseprobe
Nicht
ohne meine Mutter
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Roland Barthes »Tagebuch der Trauer«
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»Nein, Barthes ist nicht überwältigt von Trauer; vielmehr ist er selbst diese
Trauer, die den Schutzpanzer der Theorie von sich geworfen hat.«
Leseprobe
»...wir leben in einer großen Zeit.«
Von Lothar Struck
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Über
den großartigsten Briefwechsel, der je zwischen einem Verleger und dessen Autor geführt
worden ist:
Der
Thomas Bernhard – Siegfried Unseld,
in dem in jeder Zeile alles auf dem Spiel steht.
Leseprobe
Hörprobe
Narreteien
& Fabulierlust in schwerer Zeit
Von
Georg Patzer
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Der erste Band der ausgewählten Briefe von Albert Viogoleis Thelen
»Meine Heimat bin ich selbst« ist
erschienen.
Ein
publizistisches Chamäleon
Von Klaus-Jürgen Bremm
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»Sehr begabt und ziemlich wild« das war Sebastian Haffner ohne Zweifel.
Jürgen Peter Schmied
hat nun die Biographie zu dem ebenso meinungsstarken wie wandlungsreichen zoon
politikon vorgelegt.
Leseprobe
Roald
Amundsen – Legende, Hochstapler, Heimatloser
Von Dorothée Leidig
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Die Amundsen-Biografie Tor Bomann-Larsens bringt den Menschen hinter dem Mythos
zum Vorschein.
Leseprobe
Blätterwerk
Von Gregor Keuschnig
Über die zum
»Kriegstagebuch« erklärten Aufzeichnungen der jungen Ingeborg Bachmann und die
Briefe von Jack Hamesh an dieselbe.
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Leseprobe
Ein
Jahrhundertgespräch
Eine große Sehnsucht nach
vergleichbarer Kompetenz heutiger politischer Akteure überkommt (fast) jeden,
der dieses Gespräch zwischen Fritz Stern und Helmut Schmidt hört oder liest.
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Leseprobe
Hörprobe
Shakespeare – der größte und
erfolgreichste Betrug
Von Peter Gogolin
Kurt Kreiler
argumentiert in seinem Buch
»Der Mann, der Shakespeare erfand«
überzeugend für die Autorschaft Edward de Veres, des 17.
Earl of Oxford, an den Werken William Shakespeares.
»Die
ganze Welt war mein Garten...«
Von Herbert Debes
Über
die ausgewählten Briefe der Martha
Gellhorn, erschienen by Dörlemann, Zürich
»Ihre Briefe sind auch Zeugnisse
eines lebenslangen Bemühens um eine Vergewisserung ihrer selbst, schmerzhaft, dramatisch und konsequent. Das
Briefeschreiben ist für sie auch ein tauglicher Prozeß des Suchens, der Selbstreinigung und -findung.
Sie schreibt sich ihre Verletzungen und Zweifel von der Seele.«
Meine
Jahre mit Willy Brandt
Von Lothar Struck
Die uneitlen Erinnerungen des Persönlichen Referenten von Willy Brandt im
Kanzleramt, Reinhard Wilke.
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Mutmaßungen
über Samuel
Von
Gregor
Keuschnig
Barbara
Hoffmeisters fragwürdiger Versuch, das Leben des Verlegers Samuel Fischer zu
beschreiben.
»S.
Fischer, der Verleger, 1859-1934«
»...
immer wieder geht dieser
affektierte Sarkasmus mit Hoffmeister durch. Etwa wenn Gerhart (S. Fischers
Sohn) mit 19 Jahren an einer rätselhaften Krankheit binnen weniger Tage stirbt
und dies schmissig mit dem Geburtstag der Mutter in Verbindung gebracht wird:
…und wie um die Mutter zu schonen, starb das Sorgenkind fünf Minuten nach
Mitternacht.«
Eine
Übung in Demut
Gregor
Keuschnig war mit Tariq Ramadans Darstellung der Lebensgeschichte Muhammads
Auf den Spuren des Propheten
»Wir
scheinen zu glauben, dass es ausreicht, die Techniken der Ausübung von Religion
(Gebete, Pilgerreisen) zu erlernen, um ihre Bedeutung und ihren Zweck zu
begreifen und zu verstehen. Dieser Irrglaube hat schwerwiegende Konsequenzen,
denn er führt dazu, dass die religiöse Lehre ihre spirituelle Substanz verliert,
welche doch das Allerwichtigste an ihr ist.«
Leseprobe
Das
Leben der Anderen schreiben -
das Leben anders lesen.
Von Bernd Blaschke
Christian Kleins
Metzler Handbuch Biographie
erforscht das populäre Genre gründlich und bietet Hilfestellung zur
Eigenproduktion.
»Die Faszinationskraft der Biographik befeuert auch noch dieses Handbuch: beide
Male geht es um nichts weniger als ‚das Leben‘. Das fesselt nun einmal; sei es
im Modus empathischer Anteilnahme, sei es im Modus methodischer Reflexion auf
seine Formierungs- und Darstellungsweisen.«
Zum Tod
von Claude Lévi-Strauss
Zwischen Kannibalismus und Kantianismus
Von Goedart Palm
Text lesen
»... Ob daher der Strukturalismus humanistisch ist oder nicht, mag angesichts
der Absicht von Lévi-Strauss, die Anthropologie in eine 'Entropologie', eine
Wissenschaft von den soziokulturellen Desintegrations- und Zerfallsprozessen zu
verwandeln, Stoff für endlose
Räsonnements liefern.
Gegenüber diversen gegenwärtigen Fortschrittsnaivitäten liefert dieses Konzept
aber weiterhin zahlreiche Anregungen, hier bei unseren zivilisierten Wilden nach
der Auflösung sozialer Ordnungen und ehedem approbierter Formen des
Zusammenlebens zu fragen.«
Glanz
und Elend der künstlichen Paradiese
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Nur selten hat ein
Schriftsteller mit solcher Nüchternheit, leidenschaftslos und souverän über den
Rausch geschrieben wie Ernst Jünger zwischen 1968 und 1970 in seinem Buch
Annäherungen.
»Der Rausch« heißt es dort, »bleibt eine der Stationen auf dem Weg zum
Nullpunkt, eine flüchtige Herberge, ein buntes Zelt, das für eine einzige Nacht
aufgeschlagen wird. (…) Der Nullpunkt ist auch Gefrierpunkt, und obwohl die
Atome ihr Gewicht behalten, ändert sich ihre Anordnung.« Von Jürgen
Nielsen-Sikora
»Unaufhörlich
Marrons glacés«
Auf der Suche nach dem wahren Leben
Goedart Palm über Jean-Yves Tadiés Marcel
Proust Biographie
Text lesen
»Von
einem gewissen Alter an sind unsere Erinnerungen derart miteinander verwoben,
dass die Sache, die man im Sinn hat, oder das Buch, das man liest, ganz dahinter
verschwindet. Überall hat man etwas von sich ausgestreut, alles ist ergiebig,
alles birgt Gefahren in sich, und ebenso kostbare Entdeckungen wie in Pascals
Pensées kann man in einer Seifenreklame machen.«
Genug
für sieben Leben
Von
Michael Knoll
Über
Franziska Augsteins Versuch einer Biographie, die das
Porträt
eines Jahrhundertlebens geworden ist.
»Von
Treue und Verrat. Jorge Semprún und sein Jahrhundert«
»In Zeiten des
Krieges tut man sich schwer, Ideen zu studieren, wenn die Einsicht
in die Notwendigkeit ruft.«
Leseprobe
Hörprobe
Handkes
mythischer Mikrokosmos
Lothar Struck über Fabjan
Hafners Nachspürungen
»Peter Handke –
Unterwegs ins Neunte Land«
Text lesen
Fabjan Hafner hat sich –
aller Divergenzen zum Trotz - mit diesem überaus detailreichen Buch als
profunder Kenner des Werkes von Peter Handke erwiesen. Er vermeidet ermüdendes
Germanistenjargon, in dem er streng am "Text" bleibt. Hafner animiert, Handke
wieder zu lesen und in seinen Romanen und Erzählungen neue Facetten zu
entdecken. Hierfür muss man ihm danken.
Unzumutbare
Wahrheit
Rolf Löchel über Ingeborg
Bachmanns Briefwechsel mit Paul Celan
Herzzeit. Briefwechsel.
Text lesen
»Lange
war der Briefwechsel zwischen den beiden wohl bedeutendsten deutschsprachigen
NachkriegslyrikerInnen, die mit ihren Gedichten je auf ihre Weise ein berühmtes
Diktum Theodor W. Adornos widerlegten, unzugänglich und es schien keinerlei
begründete Hoffnung zu bestehen, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern
werde.«
Zwei
Jahrhundertmenschen
Von Ursula Homann
Gustav Seibt über
Goethes
Begegnungen mit Napoleon
Text lesen
Selten
wird Geschichte so unverstaubt und lebendig erzählt wie in diesem
kulturhistorischen Kabinettstück in der Tradition eines Sebastian
Haffner.
Von Ursula Homann
Leseprobe
Der
unterschätzte Monarch
Michael Knoll zu Johannes Willms Biographie über
Frankreichs letzten Kaiser
Napoleon III.
Text lesen
»Es sind die Aspekte der Regierungsführung wie des
gesellschaftlich-wirtschaftlichen Aufbruchs, die Napoleon, gerade im Vergleich
mit seinem Gegenspieler Bismarck, so modern erscheinen lassen.«
Die
Neubewertung und die Anerkennung der Modernisierungsleistungen Napoleons für die
französische Gesellschaft und Wirtschaft standen seit langem aus.
Mementi
Mori
Michael Knoll zu
den Aphorismen von Jules Barbey d’Aurevilly
»Feinheit des Geistes rührt von
Niedertracht«
Text lesen
»Geistvolle Feinheiten, bitterböse Polemiken, beißender Spott… Ein Buch zum
Blättern, zum Verweilen, zum Innehalten, zum Nachdenken, zum Freuen und zum
verständnislosen Kopfschütteln. Kompliment dem Berliner Verlag Matthes & Seitz,
der ein solches Buch in Zeiten zum Hang geistloser Bestseller publiziert.«
Hörprobe
Die
Mücke auf dem Grashalm
Rolf Löchel über den fünften
Band der
Virginia-Woolf-Tagebuchausgabe
(1936-1941), der
die deutsche Übersetzung komplettiert.
Text lesen
Dass der Ton dieses letzten Tagebuchbandes über weite
Strecken noch düsterer klingt als derjenige der vier vorangegangenen, dürfte
nicht nur Woolfs zu Depressionen neigender Mentalität und ihren klinischen
Schüben anzulasten sein, sondern vor allem den selbst mit dem Begriff düster nur
unzulänglich umschriebenen Zeitumständen.
Fahrtenbücher
eines Kapitäns zur See und zur Seele
Joseph Conrads 150. Geburtstag bescherte uns neue
Biographien und Neuübersetzungen
seiner wichtigsten Novellen.
Bernd Blaschke hat sie gelesen und kommentiert.
Text lesen
»Seine Darstellung elementarer Gefühle und der Hang zum Kult ums primitive
Leben, welche die Situationen auf See mit sich bringen, machten Conrad
zu einem Existenzialisten avant la lettre. Die Condition humaine
verdüstert sich im Werk dieses Spätviktorianers und nähert sich der
Moral des Camusschen’ Sisyphos, der seine vergeblichen Mühen tapfer,
ja glücklich erträgt.«
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Wittstock
Februar 33
Der Winter der Literatur
Uwe Wittstock
erzählt die Chronik eines angekündigten und doch nicht für möglich
gehaltenen Todes. Von Tag zu Tag verfolgt er, wie das glanzvolle
literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen
Winter wich und sich das Netz für Thomas Mann und Bertolt Brecht,
für Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin und viele andere immer fester
zuzog.
Leseprobe
C.H. Beck |