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Glanz&Elend  - über 150 Biographien, Briefe & Tagebücher

 

Ein »Pollenflug der Themen«
Peter Sloterdijks Zeitmitschriften »Zeilen und Tage III« Notizen 2013-2016. Von Lothar Struck
Text lesen
»Das Schreckliche an diesem Buch: Es hört irgendwann auf. Am 18. Dezember 2016. Einen Tag vor dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz. Was für ein Cliffhanger!«



Zwei Träumende ...
... unter dem Druck der Vergangenheit.
Zum Briefwechsel zwischen Reinhart Koselleck und Carl Schmitt 1953-1985
. Von Wolfgang Bock
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»Beide bewegen sich, soweit das überhaupt zwischen zwei deutschen Männern der Fall sein kann, die durch eine Generation getrennt sind, auf Augenhöhe. Jeder von beiden trägt von sich aus das Seinige gegen die Aufklärung und zu der großen Sache der Gegenrevolution bei. Genau das legen die Briefe offen.«

Mehr als »ein Dreckskerl«!?
Zum Briefwechsel von Günther Anders
Briefwechsel mit Theodor W. Adorno, Ernst Bloch, Max Horkheimer, Herbert Marcuse und Helmuth Plessner.
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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»Der bislang unveröffentlichte Briefwechsel mit namhaften Philosophen des 20. Jahrhunderts bringt Dr. Jekyll und
Mr. Hyde, bringt beide Seiten von Günther Anders zusammen.«


Gert Ledig und das Vergessen
In der Jubiläumsausgabe des
»Schreibheft« erinnert Frank Witzel an 100 »vergessene, verkannte und verschollene« Autoren & Autorinnen. Einer davon ist Gert Ledig. Von Lothar Struck
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»Witzels Belesenheit und Begeisterungsfähigkeit sind einerseits so groß, dass er bequem auch 300 Autoren hätte vorstellen können und gegen Ende einfach noch einmal 30 oder 40 Autoren mit ihren Büchern aufzählt, einfach nur, um sie zu erwähnen. Andererseits strahlt der Essay weniger Entdeckerfreude als Melancholie, am Ende sogar Wehmut aus.«

S
elbstporträt aus dem Materiallager
Wilhelm Genazinos Aufzeichnungen 1972-2018 »Traum des Beobachters« Von Wolfram Schütte
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»Jan Bürger & Friedhelm Marx haben ans Ende ihres »Selbstporträts Wilhelm Genazinos, aus seinen 38 Zettelkästen gezogen» – um es jeanpaulinisch zu sagen – einen lyrischen Abschied gesetzt, der ein gedankenreiches, teilweise tieftrauriges, manchmal aber auch sehr komisches Buch mit einem zarten poetischen Bild beschließt: »Engelartig herabsegelnde Blätter«
.

Trash for cash
Mit den
echten falschen »Hitler-Tagebüchern« hat
der März Verlag einen
verlegerischen Coup gelandet. Die kritischen Dokumentation eines revisionistischen Rehabilitierungsversuchs. Von Gregor Keuschnig
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»Das Versprechen des Stern, dass Teile der deutschen Geschichte neu geschrieben werden müssen, war nicht nur für alte und neue Nazis von Interesse. Es hätte die seinerzeit noch lebende Partei- und Wehrmachtgeneration praktisch freigesprochen. Die weitere Aufarbeitung der Geschichte hätte man sich dann sparen können.«

Bewundernswerte Liebesmüh'
Jan Philipp Reemtsmas Ahnen-& Enkeldienst für Christoph Martin Wieland. Von Wolfram Schütte
Text lesen
»... die ultimative, umfassend(st)e Beschäftigung mit dem Dichter feingliedriger Versromane, Märchen & gräzistischer Romane & Gedankenspiele. Ein brillantes Monument des sympathetischen Gedenkens an einen irreparablen literarischen Verlust.«
 

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Virginia Woolf
Roger Fry.
Eine Biografie


Inmitten der Bloomsbury Group

Virginia Woolfs letztes zu Lebzeiten veröffentlichtes Werk wurde bisher nie ins Deutsche übersetzt. Ihre 1940 erschienene Biografie des Londoner Malers und Kunstkritikers Roger Fry ist nicht nur ein herausragendes Lebensbild einer bedeutenden Schlüsselfigur der Kunstgeschichte, sondern zugleich ein aufschlussreicher Teil des literarischen Werks der Schriftstellerin Virginia Woolf. Infos & bibliographische Angaben

 AvivA

Seichte Kost
Bechtolsheims Versuch, die Biografie des Paares
Hannah Arendt und Heinrich Blücher zu schreiben erweist sich als handwerklich mangelhaft, inhaltlich oberflächlich & spekulativ. Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
»Falls das Buch durch ein Lektorat gelaufen ist, bleibt zu fragen, warum Sätze, die überhaupt keinen Sinn ergeben, stehen geblieben sind. Ein Beispiel: 'Inwiefern Blücher tatsächlich Ressentiments gegen Juden hatte, wissen wir nicht, aber zumindest beweisen seine Ehe mit der Jüdin Natascha Jefroykin und die Freundschaft mit Robert Gilbert das Gegenteil.'«

Auf Zehenspitzen durch die Hölle
Zur historisch-kritischen Ausgabe von Ernst Jüngers »Strahlungen«. Von Jürgen Nielsen-Sikora
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»Die Edition umfasst insgesamt »20 gebundene Tagebücher, eine Reinschrift (knapp 900 Seiten) sowie vereinzelte Tagebucheinträge in insgesamt 23 Loseblattsammlungen, entstanden 1939-48.« Jüngers Schreibprozess sei hierbei gekennzeichnet von »Streichungen, Einfügungen und Abschriften. Für manche Einträge finden sich allein in den Handschriften bis zu vier Überarbeitungen.« Zudem seien »die Werke von der Manuskript- zur Druckversion und in späteren Fassungen stark verändert (teils durch Eingriffe der NS-Zensur, teils durch Jüngers eigene Überarbeitungen).«

Mixtum Compositum
Carole Angiers eigenwillige Beschäftigung
mit W.G. Sebald.
Von Wolfram Schütte
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»Er schrieb aus einem Trauma heraus und überlebte, indem er dieses Trauma mit seinen Lesern teilte. Wenn wir es teilen, überleben wir, indem wir es mit ihm teilen; wenn wir es nicht tun oder es uns nicht eingestehen wollen, nennen wir sein Werk Betrug«. What ever that means!


Der den Wind sucht
Fernab des kulturellen Epizentrums Paris lebte und arbeitete der literarische Solitär Georges Perros in der
bretonischen Hafenstadt Douarnenez im Finistère.
Ein Hinweis von Jürgen Nielsen-Sikora
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»Perros Klebebilder versprühen eine dem Tod abgetrotzte Heiterkeit. Es geht um Lebenslust, Liebe, Literatur, Landschaft und Leute, um Malerei und Mallarmé, das Meer, Valéry sowie die Beziehung zwischen Kierkegaard und Regine Olsen. Und vieles mehr.«

Literatur als Überlebensmittel
Das Selbstbild des Rafael Chirbes durch die Formung seiner Tagebücher
. Von Wolfram Schütte
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»Wer nur am »Plot« Interesse hat, dürfte sich nach von Berenbergs intellektuellen Handreichungen fragen, ob er sich die Lektüre en détail »ersparen« könnte. Nein, kann er nicht! Er hätte sich nämlich um ein erstaunliches, abwechslungsreiches Leseabenteuer gebracht...«

Selbstbeweinung
Friedrich Sieburgs Tagebuch
vom November 1944 bis zum Mai 1945 »Die Fliege im Bernstein« trieft vor Larmoyanz. Von Gregor Keuschnig
Text lesen
»Die Lektüre fällt schwer, liefert aber dennoch Einsichten und Erkenntnisse über die Gemütslage eines Intellektuellen, der es nicht wahrhaben will, sich einem Verbrecherregime ausgeliefert zu haben. Dabei ist Hochmut nicht angebracht. Besser ist Neugier.« Leseprobe

Das große Staunen über Mensch & Welt
Werner Herzog, der am 5. September 80 Jahre alt wird, erinnert sich. Von Wolfram Schütte
Text lesen
»Der Filmemacher & Bücherschreiber hat keinen Grund, bescheiden zu sein, wenn er auf sein Leben & Arbeiten zurückblickt. (...) Erst recht nicht, wenn er nun selbst ein Kunstwerk der literarischen Imagination aus seinem Leben durch Erzählung, Pointierung oder Auslassung herstellt.«


Denker zwischen Vorsokratik
und Sturmabteilung

Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Über Lorenz Jägers Heidegger Biographie
»
Ein deutsches Leben
«
»In Bezug auf den Kern von Heideggers solipsistischem Denken als auch hinsichtlich der recht verschwurbelten Formulierungen vergibt Jäger zumindest anfangs die Chance, über Altbekanntes hinaus sich in kritischer Auseinandersetzung dem Meister terminologischer Chimären zu nähern – bzw. ihn weiter von sich weg zu schieben. Diesbezüglich ist die exzellent geschriebene Biografie bis zu dem Kapitel über Carnap ein wenig zu freundlich geraten und findet erst spät zu kritischeren Tönen.
«

Der & das ganz Andere
Jean-Luc Godard zum Abschied
Von Wolfram Schütte
Text lesen
»Seit es das Kino des Jean-Luc Godard gibt, kann oder muss man von einem Kino vor & einem nach Godard sprechen. Erst mit ihm hat der Kinofilm die Augen ganz aufgeschlagen, sich selbst betrachtet - und mit spielerischem Bewusstsein & dem Bewusstsein des Spielerischen sich hellwach geträumt.«

Anspruch und Anmaßung
Heimo Schwilks ambitionierte Tagebücher
»
Mein abenteuerliches Herz I
«
Von Gregor Keuschnig
Text lesen
»Anzurechnen ist Schwilk, dass er auch Zeitgenossen aufsucht und mit ihnen spricht, deren politische Ansichten er ablehnt; das ist selten geworden.
«


Die verrückte Gesellschaft
und ihre Kritiker

Von Peter Kern
Artikel lesen
Zu den Aufsätzen mit Briefen von Herbert Marcuse und Leo Löwenthal
»Der Autor zeigt uns die beiden als intellektuelle Väter der Neuen Linken und mehr noch als Antifaschisten. Man traut sich das Wort kaum mehr hinzuschreiben, ist damit doch das Zerrbild einer auf Aggression gepolten Widerständigkeit assoziiert, die in der zackigen Abkürzung Antifa ihren Ausdruck findet.«


Zwischen Selbst- und Welthaß
Die Tage- und Notizbücher der Schriftstellerin Patricia Highsmith konfrontieren uns mit einer zeitlebens zunehmend misanthroper werdenden Persönlichkeit.
Von Lothar Struck
Artikel lesen
»
Diese Notizen sind intim und spontan und ohne direkte Rücksichtnahme auf potentielle Leser verfasst. Zwar waren Veröffentlichungen durchaus einmal geplant und von Planta berichtet davon, wie Highsmith wünschte, einige Wörter zu verändern (etwa "negroes" durch "Schwarze"). Aber da es zu Lebzeiten nicht dazu kam, ist vieles in bisweilen robusten Vokabeln geblieben, die Kreisen, die nur idealistische Vorstellungen von Schriftstellern zulassen wollen (wobei sie selber bestimmen, was das genau ist), heutzutage unangenehm aufstoßen.

Leibarzt & Blitzableiter
Von Gregor Keuschnig
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Peter Fabjans »Rapport« über sein Leben an der Seite von Thomas Bernhard
»Im Zusammensein war mir das ständige Wechselbad der Gefühle eine harte Schule. Thomas konnte von übermäßiger Warmherzigkeit an einem Tag zu Eiseskälte am anderen wechseln, eine der ihm wichtigen Selbstbehauptungsstrategien.« Leseprobe

Als Lesen noch geholfen hat
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Helmut Böttigers ergiebiger Spaziergang durch

»
die Jahre der wahren Empfindung«
»Die Literatur zu Beginn der 70er Jahre wird in Anlehnung an Barbara Maria Kloos, die damals wie so viele eine Literaturzeitschrift aus dem Boden stampfte, als 'Abenteuerspielplatz' erzählt. Eine Matrize nebst Umdrucker genügte, um Gedichte und Erzählungen zu veröffentlichen. Ein Publikum fand sich fast immer. Es herrschte Aufbruchstimmung.«

Stets mittendrin, doch nie involviert
Von Gregor Keuschnig
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In seiner Autobiographie »Zeitreise« erzählt der »große Journalist« Stefan Aust wie es war, am »Straßenrand der Geschichte zu stehen«.
»Man war nicht eigentlich links, eher ein wenig anarcho-liberal, kritisch nach allen Seiten.«



Intellektuelle und Symbolfigur
Benjamin Mosers opulente Susan-Sontag-Biographie
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
»Sie repräsentierte die Hoffnung auf ein Amerika der Toleranz und Diversität, dessen Teilnahme an anderen Nationen frei von Chauvinismus war. Sie stand für die soziale Rolle der Künstler und zeigte, wie Künstler politischer Tyrannei widerstehen können.«


Der liebe Gott als calvinistischer Buchhalter und das Lotterleben der Millionäre
Von Wolfgang Bock
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Ein epitaphischer Blick auf die Vermögensverwaltung der Frankfurter Schule
»Es kommt heraus, was wir schon vorher wussten: die Frankfurter waren persönlich nicht immer gute Menschen und: der Kapitalismus und der Krieg wirken auch in diesem Umfeld. Mulder versucht hier statt eine Dialektik zu bemühen, die mit Widersprüchen umgeht, eine Moraldebatte zu führen, die mit Anwürfen arbeitet.«

Ultimo - oder der triumphale Abgang
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Günther Rühles merkwürdige Phantasmagorie

»
Ein alter Mann wird älter«
»
Es schauderte mich, als ich nachfühlte, ob ich noch Ich bin. Trockene Tränen. Ich rief nach denen, die mich einst umlebten, und es kam niemand.« Leseprobe


Arbeit am Lebensroman
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Paul Nizons Journal 2011-2020 »Der Nagel im Kopf«
»Nizon hatte früher seine Texte zunächst auf Band gesprochen. Inzwischen tippt er sie sofort in eine Schreibmaschine, was bisweilen zu Problemen führt, da seine Apparate oft defekt sind. Er sucht ständig nach neuen alten Maschinen, ist dann irgendwann glücklich, eine Olivetti Lettera 32 zu bekommen.
«

Politische Melancholie
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Susanne Kerckhoffs »Berliner Briefe« sind Momentaufnahmen der deutschen Befindlichkeit kurz vor Gründung der beiden deutschen Staaten.
»Die Themen aus jener Zeit des Alliierten Kontrollrats kreisen um die Erbschaft des Nationalsozialismus, die Perspektiven des Sozialismus, den aufkeimenden Ost-West-Konflikt, die Verantwortung gegenüber den Juden und den problematischen Lebensalltag der Nachkriegszeit.«

Hellsichtig bis in unsere Tage
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Hermann Stresaus Tagebücher 1933-1939
Stresaus unspektakuläres Leben im Dritten Reich sei »eines von Tausenden« gewesen, resümiert er im Vorwort, um dann aber mit einem unausgesprochenen Stolz hinzuzufügen, immerhin habe er in den zwölf Jahren aber zu jenen gehört, »die lieber die Nachteile ihres Unglaubens trugen als die Vorteile der Illusion«.


Ein Sonnenkäfer im Archivdunkel
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Zu Mary Warburg: Porträt einer Künstlerin
»Nicht ist hier also zu fragen, ob Marys Arbeiten dem absterbenden Formbegriff ihrer Epoche entsprechen, sondern danach, ob sie nicht vielmehr als die Vorboten einer kommenden Zeit anzusehen sind, die stärker die Entstehungsbedingungen weiblicher Kunst in den Blick nehmen?«

Der Verwandlungskünstler
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
In seinem neuen Buch »Der grosse Kalanag« erzählt uns Malte Herwig wie Hitlers Zauberer die Vergangenheit verschwinden ließ und die Welt eroberte.
»Der große Kalanag blickte hinter die Kulissen seines eigenen Lebens und entdeckte dort eine große Leere.«


Zwischen Selbst- und Welthaß
Die Tage- und Notizbücher der Schriftstellerin Patricia Highsmith konfrontieren uns mit einer zeitlebens zunehmend misanthroper werdenden Persönlichkeit.
Von Lothar Struck
Artikel lesen
»Diese Notizen sind intim und spontan und ohne direkte Rücksichtnahme auf potentielle Leser verfasst. Zwar waren Veröffentlichungen durchaus einmal geplant und von Planta berichtet davon, wie Highsmith wünschte, einige Wörter zu verändern (etwa "negroes" durch "Schwarze").


Recht geschickt im Selbstwiderspruch
Von Gregor Keuschnig
Text lesen
Ijoma Mangolds
unterhaltsames politisches Tagebuch »Der innere Stammtisch«
»Mangold spielt eine Mischung aus intellektuellem Freigeist und Dandy und suggeriert in seinen Notaten zu Beginn, dass die bisweilen ketzerischen und/oder unorthodoxen Gedankengänge niemals an die Öffentlichkeit kommen. Natürlich glaubt man ihm kein Wort.«

Jäger, Sammler und Chirurg
Über Walter Benjamin und seine Quellen
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
»Der Text ist ein Wald, in dem der Leser der Jäger ist. Knistern im Unterholz – der Gedanke, das scheue Wild, das Zitat – ein Stück aus dem tableau.« (m2a, 21).




Auf Spurensuche bei Walter Benjamin
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Das Verhältnis von »Material und Begriff«. Zu den Arbeitsverfahren und theoretische Beziehungen Walter Benjamins
»Es gibt keinen Gedanken, der nicht auf anderen aufruht. Aus dem Fundus anderer Gedanken aber eigene Begriffe zu bilden, heißt Denken. Für das Denken hat Walter Benjamin das Bild vom Wind der Geschichte geprägt, der sich in den Segeln (den Begriffen) fängt. Die Kunst des Denkens bestünde darin, die Segel richtig zu setzen,...
«


Ungenügend
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Bert Rebhandls Godard-Biografie
Ohne Zweifel gehört eine Godard-Biographie, die auf der geistigen Höhe des Porträtierten sich bewegen sollte, zu den schwierigsten biografistischen Vorsätzen & journalistischen Aufgaben der Gegenwart. (...)
Leider hat das Buch Bert Rebhandls aber ein fundamentales Manko: der Autor besitzt weder eine beschreibend-evokative Sprache, um einen Film zu resümieren, noch  die notwendige Ökonomie, zwischen wichtigen & unwichtigen Informationen zu unterscheiden.«


Bluthund Gottes, Zigeuner des Hl. Geistes, Soldat Christi
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Alexander Pschera hat mit der Herausgabe dieses aufwendig gestalteten Bandes der
Tagebücher, Briefe & Prosa von Léon Bloy eine nur schwer zu ermessende Kärrnerarbeit geleistet.
»Bloy und Nietzsche sind von der Notwendigkeit eines gewalttätigen Eingriffs überzeugt. Denn auf der alten Welt lassen sich keine Denkgebäude mehr errichten, die diese Welt erklären können. Der Verfall ist mit Lösungsansätzen, die der tradierten Ordnung entspringen, nicht aufzuhalten.« Leseprobe

Der böse Walter Benjamin. Schatten einer Ehe
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Eva Weissweilers Biographie einer Beziehung »Das Echo deiner Frage. Dora und Walter Benjamin«.
»Es gibt intellektuelle Biographien und es gibt emotionale Biographien. Dies ist eine emotionale, die polarisiert.«


Kleine Schritte. Nirgendwohin. Hartnäckig
Von Peter Kock
Text lesen
Zum letzten Band von Samuel Becketts Briefen
(1966–1989)
»Eine jahrzehntelange Arbeit kommt damit zum Abschluss, die willkommenen Anlass gibt, Becketts Werk neu oder abermals zu lesen – und das weitverbreitete Klischee des Mülltonnen-Dramatikers, des Becketts der deprimierenden Prosa, der sinnfreien Endspiele und des hoffnungslosen Wartens auf jemanden Unbestimmtes, der nicht kommt, ein weiteres Mal zu revidieren!« Leseprobe


Ein kritisches Leben
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Rechtzeitig zu Walter Benjamins 80. Todestag ist die fein gewebte Biographie von Howard Eiland und Michael W. Jennings in deutscher Übersetzung erschienen.
»Stolze 1020 Seiten lang und dennoch äußerst kurzweilig, berichtet die streng chronologisch angelegte Biografie sehr kenntnisreich und detailliert über dieses »Genie des Verweilens« und flicht auf elegante Weise zeitgeschichtliche Kontextualisierungen, ausführliche werkimmanente Darstellungen und interpretative Abschnitte in die Lebensgeschichte Benjamins ein.«

»Ist er geistreich oder wirr?«
»
Er ist schwierig!
«

Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Hegel im Spiegel seiner Biographie:
Ein Dribbling
»Der Jenenser Philosophieprofessor Klaus Vieweg verfasst eine neue und emphatische Hegelbiographie. Das monumentale über 800 Seiten starke Werk ist so angelegt wie eine Szene des Frankfurter Cartoonisten Friedrich Karl Waechter: Ein Fußballspieler umdribbelt mit dem Ball alle Spieler der gegnerischen Mannschaft und schießt ihn am Ende zum siegreichen Tor ein; anschließend reißt er die Arme zum Jubel hoch.« Leseprobe

Überwältigendes Portrait einer Epoche
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Jens Malte Fischers lesenswerte Biographie
»
Karl Kraus - Der Widersprecher«
»Fischer hat Kraus' Lebenszeit in seiner monumentalen und neue Maßstäbe setzenden Biografie schlichtweg grandios eingefangen. Dafür gebührt ihm vorzügliche Hochachtung, großer Dank und Respekt. Wäre das Buch ein Theaterstück, so risse es das Publikum aus seinen Sitzen und würde von tosendem Applaus getragen.« Leseprobe


Siegfried Unseld, der Handlungsreisende
Von Lothar Struck
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Zum 70-jährigen Verlagsjubiläum lüftet Suhrkamp ein Betriebsgeheimnis und veröffentlicht 35 von über 1.500 Reiseberichte
n, die Siegfried Unseld in den 43 Jahren als Verleger verfaßte. Eine ebenso spannende wie aufschlußreiche Lektüre. Leseprobe

»Über das Verhalten in Gefahr«
Von Lothar Struck
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Mit einer üppigen Textsammlung von
Essays, Aufsätzen, Rezensionen, und Tagebucheinträgen würdigt der Verlag
die Lebensleistung des Verlagsgründers Peter Suhrkamp.
»Ohne eine lebendige Dichtung in der Gegenwart stirbt auch die Literatur der Vergangenheit ab.« Leseprobe

»Ins Gelingen verliebt«
oder: Was ich getan habe

Von Wolfram Schütte

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Der Verleger Siegfried Unseld verfasst seine »Chroniken«.
Als er sein Werk der »Chroniken« begann, erklärte er der Nachwelt, die er damit im Auge hatte und die er nun erreicht hat, er sei sich »eingedenk, dass ein Verleger im Grunde genommen immer nur an den Büchern beurteilt werden soll, die er macht, nicht an den Worten, die er über diese Bücher oder über andere Gegenstände verliert«. Das mag sein und in den meisten Fällen zutreffen. Nur: in seinem Fall eben nicht. Das macht seine Größe aus. Leseprobe & Infos

»Aber Suhrkamp bleibt.«
Von Herbert Debes
Artikel lesen
Zum 90. Geburtstag von Siegfried Unseld ist ein reich illustrierter Band erschienen, der das Leben des Verlegers
erstaunlich offenherzig als Kulturgeschichte der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts in Bildern und Texten dokumentiert.
»Wenn Shakespeare der größte Dichter und Minetti der größte Schauspieler ist, dann ist Unseld der größte Verleger,« verlautbarte Thomas Bernhard, überzeugt, selbst des größten Verlegers größter Autor zu sein. Leseprobe & Infos


»Panorama der französischen Gesellschaft«
Von Gregor Keuschnig
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Julia Enckes Porträt eines Provokateurs
Im Zweifel nimmt sie sanft Partei für Houellebecq, verschweigt aber auch dessen Flops nicht, seine bisweilen heraustretende Misogynie, seine Faszination sektiererischen Organisationen gegenüber. Ein summa summarum sehr gelungenes Buch.

Die Fliege im Fliegenglas
Von Jürgen Nielsen Sikora
Artikel lesen
Frank Witzels metaphysisches Tagebuch
»Uneigentliche Verzweiflung«
»Ein Text zwischen anspruchsvoller philosophischer (Selbst-)Erkenntnis und mutloser Tagträumerei, deren Radikalität gleichwohl einzigartig ist.«

 


Meister(&)Schüler
Von Wolfram Schütte
Text lesen
Die kurze, glückliche Beziehung von Hans Wollschläger & Arno Schmidt / 1 Längerer Bericht von Büchern & Menschen
»Man könnte, denke ich mir, alle diese Dokumente lesen wie einen historischen Briefroman aus einer fernen Vergangenheit, die mit dem romantischen 19.Jahrhundert in vielerlei Hinsicht mehr zu tun hat, als mit unserer »nachgutenbergischen« Gegenwart.«


Der »zwangsläufige Gang
eines anständigen Menschen«

Von Dieter Kaltwasser
Text lesen
Thomas Karlaufs Biographie
»Stauffenberg« sorgt für Diskussionen unter Historikern und Nachkommen. Doch der Widerstand gegen den Nationalsozialismus hatte vielfältigere Formen und zivile Akteure.
»Das missglückte Attentat von Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Hitler und der damit einhergehende gescheiterte Umsturzversuch vor 75 Jahren wurden in der Bundesrepublik Deutschland zum Symbolereignis gegen die nationalsozialistische Tyrannei.«


Wissenschaftler, Schriftsteller, Melancholiker, Ästhet
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Ein biografisches Meisterwerk über Claude Lévi-Strauss
»Was Loyer alles zutage fördert, ist ebenso faszinierend wie ihre Fähigkeit, Biografie, Darstellung des Werks und Zeitgeschehen so ineinander fließen zu lassen, dass man nach fast 1100 Seiten geradezu enttäuscht die Buchdeckel zuschlägt, weil dieses biografische Meisterwerk schon an sein Ende gelangt ist.« Leseprobe


Ein denkwürdiges Wochenende
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Jörg Magenaus Buch über Die abenteuerliche Reise der Gruppe 47 »Princeton 66«zeigt, wie spannend gut erzählte Literaturgeschichte sein kann.
»... eine packende und konzise Zeitreise zu komponieren, die sowohl die Stimmung der Tagung präzise rekonstruiert, als auch historische Einordnungen vornimmt.« Leseprobe


Geist und Macht
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Zwei Bücher über Alarmismus
und Konformität deutscher Intellektueller nach 1945.
»Nach der Lektüre von Rüthers Belegsammlung überrascht sein Klagegesang über die (vermeintliche) Ruhe über den Geistes-Gipfeln. Plötzlich bleiben nur noch Jürgen Habermas und Juli Zeh. (...) Kolbes Buch ist nicht nur Essay, sondern auch Philippika, Suada, offener Brief und Standpredigt. Ein furioser Text mit zuweilen schneidenden Formulierungen. Er will den Moralisten Brecht und deren literarische Erben mit einer Moral konfrontieren, die zur Attitüde und zum Machterhalt verkommen war.« Leseprobe

Erinnerungsforschung
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
38 lesenswerte Gespräche mit Autorinnen und Autoren 1989-2014 geführt von Carsten Gansel eingeleitet und herausgegeben von Norman Ächtler.
»... ein aufklärerisches, lehrreiches und in seinen besten Momenten fesselndes Buch. Idealerweise bekommt man noch ein Paket von Literaturempfehlungen mit. Carsten Gansel zeigt sich als Könner des Fragens im öffentlichen (bzw. halböffentlichen) Raum. Niemand, der an deutscher Literaturgeschichte interessiert ist, kann an diesem Buch vorübergehen.« Leseprobe

Der Dichtergeselle
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Verleger Jochen Jung erinnert sich an Begegnungen mit Dichterinnen und Dichtern aus Vergangenheit und Gegenwart »Zwischen Ohlsdorf und Chaville«.
»Jungs Texte zeigen Tiefe, Empathie, Distanz und Herzlichkeit zugleich, wobei diese Ingredienzien nicht einfach auszubalancieren sind (weder im Leben noch beim Schreiben).«


Biographische Legenden
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Robert Leuchts und Magnus Wielands Fallstudien zur biographischen Legende des Autors im 20. und 21. Jahrhundert »Dichterdarsteller«
Die Enthüllung um das Pseudonym von Elena Ferrante zeigen, wie wichtig es inzwischen zu sein scheint, ein Werk direkt mit der Autorin zu verknüpfen.


Im Vorraum eines Gesamtkunstwerks
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Werner Schmidts Annäherung an Peter Weiss »Leben eines kritischen Intellektuellen« und die erstmals ins Deutsche übersetzten Essays
»Dem Unerreichbaren auf der Spur«.

Der Verlorene
Von Lothar Struck
Artikel lesen
George Prochniks Biographie »Das unmögliche Exil – Stefan Zweig am Ende der Welt«
»Zweig hatte es nicht mehr ausgehalten, im "Sumpf der Politik" hin- und hergeschubst zu werden. Das Exil, anfangs noch als mögliche Quelle zur Inspiration verklärt, wurde zur Qual, zur Gefangenschaft – unabhängig davon, ob das Haus schön war und der tropische Wald bunt.« Leseprobe

Unterwegs nach Utopia
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Mit
seinem wohl berühmtesten Essay »Juden auf Wanderschaft« schuf Joseph Roth 1927 ein Meisterwerk des literarischen Journalismus und ein Zeitdokument von unschätzbarem Wert.



Heimholung des »Exterritorialen«
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Jörg Späters einlässliche & ausgreifende Biographie von Siegfried Kracauer
Es entsteht auf den mehr als 600(!) Seiten ein intensiv-detailliertes Zeitbild, das sich immer wieder intensiviert sowohl durch historische Tiefenbohrungen als auch durch Porträtgalerien der Zeitgenossen. Leseprobe


Zurück in die Sinnlichkeit der Literatur
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Karl Heinz Bohrers quecksilbrige
Erzählung seines »Abenteuers mit der Phantasie«
Mit Verblüffung stellt man Parallelen zwischen Bohrers Zustandsbeschreibungen zur Gegenwart mit den an die bundesdeutschen Verhältnissen der 1950er und 1960er Jahre fest, als Dogmen und ein "common sense" Diskurse und politische Entscheidungen dominierten. Leseprobe

»Von der Möglichkeit des Lebens als Abenteuer«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Karl Heinz Bohrers
pralle »Geschichte meines Abenteuers mit der Phantasie«
»Jedes Komma gleicht einer geschliffenen Marmorklippe, jeder Satz ist eine rhetorische Oase in der literarischen Wüste der Gegenwart. Bohrers Berichte aus den Schützengräben des Literaturbetriebs zeigen, wie Kritik als Waffe wirkt.« Leseprobe

Erdungen eines Luftgeistes
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Arno Schmidt mit Bild &Text.
»Ein Solitär von Bildbiographie, die mit ihren 2 Kilogramm zwar nicht an das unübertreffliche Gewicht von »Zettels Traum« heranreicht, aber in Friedrich Forssmanns meisterhaften Typografie so etwas wie die gewichtige Lutherbibel des gebildeten Arno-Schmidt-Lesers werden könnte, wenngleich sie sich selbst nur als Vorschule einer Arno-Schmidt-Biografie versteht.«

Zum Nachreisen
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Ein Taschenatlas für Jean Pauls lokale Lebensspuren
»Was ein rechter Jean Paulaner ist, der versteht, mit den hier liebevoll & amüsant versammelten Materialien hinläng-lich verproviantiert, imaginär auf Reisen zu gehen ...«



Beethoven Kaleidoskop
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Martin Gecks Summa: Ein- & Ausblicke im Universum des Komponisten
»Ein ungemein reichhaltiges Buch, das man resümierend, gar rezensierend in allen seiner kaleidoskopisch überraschenden Gedanken-Fülle gar nicht umfassen kann.« Leseprobe


Heimholung des »Exterritorialen«
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Jörg Späters einlässliche & ausgreifende Biographie von Siegfried Kracauer
Es entsteht auf den mehr als 600(!) Seiten ein intensiv-detailliertes Zeitbild, das sich immer wieder intensiviert sowohl durch historische Tiefenbohrungen als auch durch Porträtgalerien der Zeitgenossen. Leseprobe


Einstieg ins Denken des 20. Jahrhunderts
Von Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Manfred Geiers lesenswerte Doppelbiographie über
»d
ie letzten Philosophen« Wittgenstein und Heidegger
»Geier überlässt es der Leserschaft, sich ein Urteil über diese beiden Denker zu bilden, da es nun einmal kein Kriterium für philosophische Güte ist, ob einer von Kampf spricht und wer sich ihm aussetzt, ob einer bloß von Dasein und Not raunt und wer sich wirklich kümmert.« Leseprobe

Der Verlorene
Von Lothar Struck
Artikel lesen
George Prochniks Biographie »Das unmögliche Exil – Stefan Zweig am Ende der Welt«
»Zweig hatte es nicht mehr ausgehalten, im "Sumpf der Politik" hin- und hergeschubst zu werden. Das Exil, anfangs noch als mögliche Quelle zur Inspiration verklärt, wurde zur Qual, zur Gefangenschaft – unabhängig davon, ob das Haus schön war und der tropische Wald bunt.« Leseprobe

»Der liebe Gott wohnt im Detail«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Der Briefwechsel
Theodor W. Adorno und Gershom Scholem 1939-1969.
»Der nun erstmals vollständig vorliegende Briefwechsel der beiden Geistesgrößen ist ohne Erwähnung des unsichtbaren Dritten, Walter Benjamin, gar nicht angemessen zu würdigen. Die meisten der über 200 Briefe zwischen 1939 und 1969 kreisen um die Person und Philosophie des gemeinsamen Freundes.« Leseprobe

Gonzo-Politik und die Odyssee
des amerikanischen Traums

Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Hunter S. Thompsons Briefe 1958-1976 sind in der Edition Tiamat erschienen.
»Diese Briefe aus der Zeit von 1958-1976 enthalten keine geschliffenen Mono- oder Dialoge literarisch stilisierter Persönlichkeiten, die sich fein abheften und binden ließen. Sie wirken oft eher wie eine aufgerissene Krankenakte vor einem alten Ventilator, aus der Pillen-Rezepte und unbezahlte Rechnungen aus Hotelbars, Kneipen und Irrenhäusern der Welt wirbeln. (...) Sie sind von einer rücksichtslosen, gewalttätigen und unbarmherzigen Ehrlichkeit in einem inneren und äußeren Kampf mit geballter Faust, Doppeldaumen, Kaktus und Stilett, eine Haltung, die keinen Verrat kennt, weder gegen sich noch gegen andere.« Leseprobe

Der General in seinem Labyrinth der Einsamkeit
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Fritz Bauers Briefe an Thomas Harlan.
Dabei hebt sich das Charakterbild des selbstlosen & hingebungsvollen Hessischen Generalstaatsanwalts vor dem Hintergrund eines schemenhaften, wenn nicht gar unvorteilhaft-problematisch erscheinenden Phantombild Thomas Harlans ab. Leseprobe

»Niemand hat das Recht zu gehorchen!«
Von Peter H. Gogolin
Artikel lesen
Irmtraud Wojak legt die Biographie des Generalstaatsanwalts und Hauptanklägers der Auschwitz-Prozesse Fritz Bauer vor.
Und wenn am Ende doch konstatiert werden konnte, dass Deutschland ein anderes Land geworden war, dann muss man hinzufügen, dass dies ohne Fritz Bauers unermüdlichen Kampf gegen die verdrängte Erinnerung der Deutschen nicht möglich gewesen wäre. Er hat seine Zeitgenossen immer wieder zum Hinsehen gebracht, auch wenn dies eine Anstrengung gewesen sein muss, die letztlich selbst seine Kraft aufgebraucht hat. Leseprobe

Das Subjekt in der Aura seiner Damaligkeit
Von Lothar Struck
Text lesen
Botho Strauss grandiose Erinnerungsarbeit »Herkunft«
»Dieses Buch ist mehr als nur ein Archiv des Erinnerns. Es ist Botho Strauss' brillante wie eindrucksvolle Beschwörung und Manifestation seines So-Seins.« Leseprobe




Die Raddatz Variationen
Von Lothar Struck
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Mit seinen Erinnerungen an die »Jahre mit Ledig« hat sich Fritz J. Raddatz auf seine unnachahmliche Weise verabschiedet.
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»Die einsame Soldatin«
Von Lothar Struck
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Peter Stephan Jungks Geschichten aus den »Dunkelkammern der Edith Tudor-Hart«.
Edith Tudor-Hart kannte denjenigen, den man seinerzeit den dritten Mann nannte nicht nur, sie gilt heute als diejenige, die Harold Adrian Russell Philby, genannt Kim, einen aus wohlhabender britischer Familie stammenden Sohn eines Kolonialoffiziers und Teepflanzers, Anfang der 1930er Jahre in Kontakt zum sowjetischen Geheimdienst brachte. Leseprobe

»Reue? Niemals.«
Von Gregor Keuschnig
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Malte Herwigs opulente Biographie über
Francoise Gilot und ihr Leben mit und ohne Picasso »Die Frau, die Nein sagt«
Gilot ist Jahrgang 1921 und 90 Jahre alt, als sich der SZ-Reporter Malte Herwig bei ihr meldet. Zehn Monate lebt die Dame in New York, im Mai und Juni zieht es sie nach Paris. Sie ist Malerin gewesen und geblieben. "5000 Zeichnungen und 1600 Gemälde" fasst ihr Œuvre aus 75 Jahren. »Außer malen tue ich ja nichts«, so die lakonische Begründung für dieses Werk. Ihre Zeit mit Picasso, als sie Muse, Mutter und Geliebte war, hat ihr Leben zwar geprägt, aber Herwig reduziert sie nicht darauf.

Camouflagen der Wirklichkeit
Von Gregor Keuschnig
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Greg Grandin analysiert in »Kissingers langer Schatten« das Erbe von Amerikas umstrittensten Staatsmann.
»Kissinger verband auf fast vulgäre Art und Weise die Domino-Theorie mit dem Clausewitz'schen Krieg-Politik-Schema, das er um die Möglichkeiten der Mittelstreckenbomber des 20. Jahrhunderts erweiterte. Er diente sich Präsidenten an, die nahezu hysterisch antikommunistisch eingestellt waren. Er lernte aus der Gegenöffentlichkeit zum Vietnamkrieg und 'perfektionierte' das Leitmotiv des Kalten Krieges: 'Der Feind meines Feindes ist mein Freund'.« Leseprobe

»... den Hass bekämpfen, nicht die Völker«
Von Lothar Struck
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Der Briefwechsel zwischen Romain Rolland und Stefan Zweig: »Von Welt zu Welt«
Dabei erspürt man – ein letztes Mal sei ein inzwischen verkommenes, jedoch dringend zu rettendes Wort bemüht – diese Betroffenheit, die aus den jeweils bekannten Einzelschicksalen auf das große Ganze zu potenzieren weiß. »Wer jetzt nicht leidet, wer sich nicht quält, der lebt nicht, er ist nur ein Zuschauer, er steht außerhalb der Menschheit«

»Aber Suhrkamp bleibt.«
Von Herbert Debes
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Zum 90. Geburtstag von Siegfried Unseld, am 28.09.2014, ist ein reich illustrierter Band erschienen, der das Leben des Verlegers erstaunlich offenherzig als Kulturgeschichte der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts in Bildern und Texten dokumentiert.


Ein Nomadenleben
Von Georg Patzer
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Bruce Chatwins Briefe erzählen brillant von der Ruhelosigkeit.
»Das Schöne an dem dicken Buch ist, dass die verbindenden Zwischenkommentare präzise die Zusammenhänge herstellen, auf die sich die Briefe beziehen, die man ja sonst kaum verstehen würde. Und so ist es mehr als ein Briefband geworden, eher eine ausführliche Biografie, unverzichtbar für alle Reisebuchliebhaber.«

»Obsessionen sind das Einzige, was zählt«
Von Georg Patzer
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Menschenscheu, lesbisch, berühmt. In der monumentalen Biografie »Die talentierte Miss Highsmith« bringt Joan Schenkar ihren Lesern die weltberühmte Autorin näher als manchen lieb sein mag.


Eine Biografie in Fesseln
Von Lothar Struck
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Manfred Mittermayers Bernhard-Biographie bietet wenig wirklich Neues über den großen Unruhestifter, und das liegt nicht am Biografen...
»Unabhängig davon, dass der Nachlass jetzt als Herrschaftsbesitz behandelt wird, weist Mittermayer bereits im Vorwort seiner Biografie darauf hin, dass aus bisher nicht publizierten Privatbriefen Bernhards nicht zitiert werden darf. Selbst wenn er also Kopieunterlagen besitzen würde, dürften diese nicht verwendet werden.«

Mohamed lebt
Von Robert Schwarz
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Über die Aktualität von Hamed Abdel-Samads Mohamed-Biographie.
»Fundamentalismus und Intoleranz sind nicht eine Folge der Fehlinterpretation der Texte, sondern eine Folge ihrer Überhöhung.« Leseprobe



Literarische Trauer-Musiken & persönlichste Verlustanzeige
Von Wolfram Schütte
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Peter Gülkes außerordentliches Buch »Musik und Abschied«
»...sein Buch »Musik und Abschied« ist einzigartig. Es verbindet intimste Schmerzerfahrung & persönlichste Trauerarbeit mit einem vielfältig ansetzenden musikologischen Essayismus zu einem unkonfessionellen literarisch-analytischen Requiem.« Leseprobe

Nudeln gehen immer
Von Sigrid Lüdke-Haertel
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Monika Reicherts »Erinnerungen einer Gastgeberin«
Noch aus Freiburg kündigte er seinen Besuch an. Paul Celan, er hatte Heidegger besucht und wollte nun den Reicherts von dieser Begegnung berichten. Die waren entsetzt. Sie kannten und missbilligten Celans befremdliche Verehrung für den Nazi-affinen Meisterdenker, und sie kannten den schwierigen Gast. Darum baten sie die Dichterin Marie Luise Kaschnitz und Urs Widmer mit Frau zu Hilfe. Beim Essen steigerte sich Celan in einen wahren Hymnus auf Heidegger hinein, in den er sogar dessen Frau mit einbezog. Worauf, trocken und ungerührt, die Kaschnitz einwarf: »Wir haben sie damals schon (in den 30er Jahren in Freiburg) die Martinsgans genannt.«

Bericht aus Bonn
Von Sigrid Lüdke-Haertel
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Klaus Harpprecht wirft in seinen Erinnerungen ein »Schräges Licht« auf sein bewegtes Leben zwischen Literatur und Politik.

»Ein schwäbischer Pfarrerssohn, der in der Welt herumkommt, ein Weltmann mitten im Mief der Bonner Republik, Brandt-Intimus und Multi-Talent. Lebenskünstler, Dandy, Thomas-Mann-Biograph. Ein Stilist, der auch mit dem Stilett umgehen kann.« Leseprobe

Im Bild verschwinden
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Über
Benoît Peeters grandiose Biographie zu Leben & Werk von Jacques Derrida.
»Niemand wird je wissen, von welchem Geheimnis aus ich schreibe.«




Zur Logik der revolutionären Anmaßung
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Volker Reinhardts Biographie »De Sade oder Die Vermessung des Bösen«. Leseprobe
»Reinhardt unterzieht in seiner De-Sade-Biographie die bisherige Rezeption, vor allem die lauernde Subjektivierung des De-Sade-Bildes zwischen Skandalisierung oder pornographischer Ausbeutung einem dokumentarischen Prozess der strukturellen Ausnüchterung und Versachlichung.«

»Gestreichelt worden bin ich in meinem Leben nicht«
Von Lothar Struck
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Die Autobiographie und die Tagebücher 2002-2012 von Fritz J. Raddatz zeigen n
icht nur eine längst versunkene Welt der bundesdeutschen Nachkriegs-Literaturbohème.
Wer genau liest, entdeckt einen aufrechten und empfindsamen Intellektuellen – und einen großartigen Schriftsteller. Leseprobe

Ein Leben mit Goldrand
Von Herbert Debes
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Fritz J. Raddatz -
Die Tagebücher 1982-2001
Sie amüsieren wegen den darin genüsslich protokollierten Eitelkeiten des deutschen Literaturbetriebs und erschüttern wegen der alles grundierenden existentiellen Ödnis.

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© Rowohlt Verlag
Albert Camus zum 100. Geburtstag

Die Wahrheit des Menschen
Von Dieter Kaltwasser
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»Die Armut, um zuerst von ihr zu sprechen, habe ich nie als Unglück empfunden, denn das Licht breitete seine Schätze über sie aus. Selbst meine Auflehnung wurde davon erhellt.«

Moralische Lichtgestalt oder Getriebener?
Von Lothar Struck
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Zwei neue Biographien zum 100. Geburtstag von Albert Camus. Iris Radisch »Camus - Das Ideal der Einfachheit« und Michael Meyers Lesekompaß »Albert Camus - Die Freiheit leben«.
Der Artikel als pdf-Datei

Die mögliche Schönheit der Welt
Von Lothar Struck
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»Es ist keine Schande, glücklich zu sein ...«
Albert Camus bis heute lebendig strahlende Textsammlung »Hochzeit des Lichts« wiedergelesen. Leseprobe





Samuel Beckett als junger Mann
Von Goedart Palm
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Ein Selbstporträt in Briefen von 1929-1940.
Die Briefe besitzen einen hohen Stellenwert für die Annäherung an diesen Schriftsteller, weil Beckett ein Meister des Schweigens war, insbesondere dann, wenn die literarische Öffentlichkeit ihm mit Fragen zum Werk und Leben nachstellte.



Schlechte Eigenschaften? Keine.
Von Georg Patzer
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Alfred Polgars hinreißende Marlene Dietrich-Biografie ist jetzt endlich bei
Zsolnay erschienen.
»In einem brillanten, oft schwebenden Stil, den er noch unter widrigsten Umständen zu schreiben fähig war, folgt Polgar ihrem Lebenslauf und der steilen Karriere, schreibt über die Philosophie des »Sex Appeal«, beschreibt ihr Gesicht, den verschleierten Blick, ihre berühmten Beine und ihre tief hauchige Stimme. Immer auf der Suche nach dem passenden Wort, dem fließenden Rhythmus: Es ist noch heute eine Freude, diesen Text zu lesen.« Leseprobe

Fassadenblick
Von Patrick Wichmann
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Bernhard Viel betrachtet den »genialen Dilettanten« Egon Friedell.
»Ausführlich beschäftigt er sich mit den Weggefährten Friedells, legt gegenseitige Einflüsse offen und beschreibt die historischen Rahmenbedingungen und das Milieu der »Wiener Moderne«; der »Kulturdandy« Friedell selbst und seine Schriften jedoch kommen dabei ausgesprochen kurz...«

Schaltwerk der Gedanken
Zur Erinnerung an Egon Friedell
(21.Januar 1878 - 16. März 1938)

»Die Arbeit ist ein Fluch, der über den Menschen verhängt wurde, als er vertrieben ward aus dem Paradies des Nichtstuns.« Weiterlesen

»Denkmal + andere Klugscheissereien«
Von Lothar Struck
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Der Briefwechsel zwischen Willy Brandt und Günter Grass.
»Das Buch ist nicht nur eine Zeitreise durch die Geschichte der adoleszenten Bundesrepublik (in seiner beherzten Art formuliert Grass einmal, die Bundesrepublik sei nun volljährig und könne die kurzen Hosen ablegen). Sie zeigt auch an, wie ein Intellektueller sich einer Sache verschreibt, ohne sich mit ihr vollends gemein zu machen.«

Denker zwischen Saturn und Mickey Mouse
Jean-Michel Palmiers monumentale Studie zu Walter Benjamin
Von Goedart Palm

Artikel lesen
»
Bei Benjamin gelten Denkbewegungen und Details mehr als das Ergebnis, das nicht darin bestehen kann, sich einen ideologisch gefestigten Zugang zur Geschichte zu schaffen. Vieles wurde von Walter Benjamin »angedacht« und – schon im Blick auf die höchst wechselvollen und schließlich katastrophalen Lebensumstände - nicht so entfaltet, wie es ihm selbst angelegen gewesen ist. Insofern hat Jean-Michel Palmier mehr als einen unvollendeten Versuch zurückgelassen, es ist ein notwendiges Werk der Aufklärung über die trotz vieler Interpretationen weiterhin provozierende Verschlungenheit der Benjaminschen Motive.
« Leseprobe

Dokument eines langsamen Abschieds
Von Bettina Johl
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Christa Wolfs Chronik »Ein Tag im Jahr im neuen Jahrhundert« 2001-2011.
Die Frage, warum sie sich dies antue, hat sie sich nicht zuletzt selbst immer wieder gestellt. Sie begründete es sich selbst mit »Horror vor dem Vergessen, das … besonders die von mir so geschätzten Alltage mit sich reißt«, beschreibt es als Versuch von »Anschreiben gegen den unaufhaltsamen Verlust von Dasein«.

Die schöne Vielfältigkeit des Lebens
Von Georg Patzer
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Das Reisetagebuch von Michel de Montaigne
von 1580 bis 1581 in einer neuen Übersetzung
 »Wie viele Völker, nur ein paar Schritte von uns entfernt, halten die Furcht vor der Abendfeuchte, die uns doch so offensichtlich zusetzt, für lächerlich (...)! Auf einer Matratze schlafen macht einen Deutschen krank, auf federnem Unterbett einen Italiener, ohne Bettvorhänge und Kaminfeuer einen Franzosen.«


Lauter Skandale
Von Dieter Kaltwasser
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Zum 25. Todestag von Thomas Bernhard.
»Wie gut, daß wir immer eine ironische Betrachtungsweise gehabt haben, so ernst uns immer alles gewesen ist. Wir, das bin ich.«
Thomas Bernhard

 

Er kann es einfach nicht
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Das Buch von Christian Wulff »Ganz oben Ganz unten« ist tatsächlich ein »Lehrstück über Politik, Presse und Justiz, das nachdenklich macht«, allerdings aus anderen Gründen. Leseprobe




Dialog der Generationen
Von Bettina Johl
Artikel lesen
Jana Simon im Gespräch mit ihren Großeltern Christa und Gerhard Wolf.
»Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren!
Weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid,
vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid,
hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.« Leseprobe



Kollektivsingular und Lebenskunstwerk
Von Dieter Kaltwasser

Artikel lesen
Rüdiger Safranskis Goethe-Biographie für unsere Zeit.

»Zu meinen Werken haben Tausende von Einzelwesen das ihrige beigetragen, Toren und Weise, geistreiche Leute und Dummköpfe, Kinder, Männer und Greise, sie alle kamen und brachten mir ihre Gedanken, ihr Können, ihre Erfahrungen, ihr Leben und ihr Sein; so erntete ich oft, was andere gesäet; mein Lebenswerk ist das eines Kollektivwesens, und dies Werk trägt den Namen Goethe.« Leseprobe


Ein zeitlos gültiges Zeugnis
Von Herbert Debes
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»Die Welt ist so voller Schwachköpfe und Narren, daß man nicht nötig hat, sie im Tollhause zu suchen.«
Eckermanns »Gespräche mit Goethe« in den letzten Jahren seines Lebens
. Jetzt endlich als kommentierte & erschwingliche Taschenbuchausgabe. Leseprobe


»... fremd wie einer, der aus dem Mond gefallen
«
Von Dieter Kaltwasser
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Ein Streifzug durch die Neuerscheinungen
zum 250. Geburtstag von Jean Paul.
Wer ist eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, der sich Jean Paul nannte, jener »kauzige Spinner und Biertrinker«, der nach Meinung einiger Zeitgenossen nur unlesbares Zeug verfasste. Heute ist sein Ruhm nahezu verblasst. Google listet ihn irgendwo zwischen Jean Paul Belmondo, Gaultier und Sartre auf, die aktuelle Rezeption des großen Romanciers, Essayisten, Satirikers und Wortschöpfers lässt sich am besten mit den Worten »vielgelobt und ungelesen« charakterisieren.


Dichtung und Wahrheit über die Gruppe 47
Von Lothar Struck
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Zwei neue Bücher erhellen jenseits von Verklärung oder Verachtung die Keimzelle des deutschen Nachkriegs-Feuilletons.
»
Die fast parallele Veröffentlichung der Richter-Tagebücher und von Böttigers Buch muss man nachträglich als Glücksfall werten. Vermutlich war es nie derart anregend und aufschlussreich sich über dieses Kapitel der deutschen Literaturgeschichte zu informieren.«



Recherche und Obsession
Von Gregor Keuschnig
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Biographismus statt Biographie: Hans Peter Riegel über Joseph Beuys.
Riegel hat sehr akribisch über Beuys recherchiert, insbesondere was die frühen Jahre angeht. Dabei räumt er unerbittlich mit allen Legenden, Lügen und Mythen in und um die Person auf, auch wenn er sich zu gerne an Kleinigkeiten abarbeitet.

»Eine Kriegsgewinnlerin besonderer Art«
Von Klaus Bittermann
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Martha Gellhorns Kriegsreportagen aus den Jahren 1937–1987 zeigen
»Das Gesicht des Krieges«.
»...ein Blick in eine vergangene Epoche, in der sich noch Partei ergreifen ließ, in der die Kräfte des Fortschritts sich noch deutlich abhoben von denen einer Diktatur.«



Im toten Winkel der Menschheit
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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»Philippe Muray hat mit seinem Céline die Möglichkeiten
der Biografie erweitert.

Wütende Rhetorik, tanzende Verzweiflung. Eine Kathedrale zersprengter Prosa.«



Provokation für die postheroische Gesellschaft
Von Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Ernst Jüngers Kriegstagebücher 1914-1918 als Protokolle aus einer fragmentierten Welt.
Alte Gegensätze aus der Welt des Friedens rücken plötzlich ganz dicht aneinander: Sensibilisierung und Verrohung, Abstoßung und Faszination, Erschütterung und Abstumpfung. Alle Erfahrungen treffen ihre Protagonisten mit unmittelbarer Wucht.

Blätterwald mit röhrendem Hirsch
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Was gibt es über Ernst Jünger noch zu sagen?
Welches Bild lässt sich mit seinem Namen auf die Leinwand der Gegenwart zeichnen? Leseprobe zu Leben und Werk



Ernst Jünger in der Kritik der deutschen Presse seit 1946.
Recherchiert und kommentiert von Jürgen Nielsen-Sikora.

Friedrich Sieburg, faßte all diese Einschätzungen einst treffend zusammen: »Der Fußtritt gegen Jünger öffnet Türen.« Leseprobe zum Tagebuch
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Arbeit am Abgrund des Selbst
Ein kleines Kriegspanorama mit Ernst Jünger.
Von Jürgen Nielsen-Sikora

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»Ich kenne den Krieg als sozialen Riss, dessen Bruchlinie sich über die Generationen hinweg fortgepflanzt hat, und der mit seinen haarfeinen Verästelungen auch in die Biografien all der Generationen eindrang, die ihn selbst nie erleben mussten.«



Weinberg statt Elfenbeinturm
Von Gregor Keuschnig
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Über Peter Sloterdijks zeitkritische Aufzeichnungen »Zeilen und Tage«
»Sloterdijks barock-hyperbolische Opulenz ist selbst in den Momenten des Verirrenden und Verwirrenden noch um ein Vielfaches anregender als das übliche Meinungs-Geklingel aus der Sammelbüchse des Neusprech. Als Dreingabe vermisst der Leser lediglich eine oder zwei Ibuprofen gegen die manchmal arg ausgreifenden Bedeutungspirouetten.

»Ins Gelingen verliebt« oder: Was ich getan habe
Der Verleger Siegfried Unseld verfasst seine »Chroniken«.
Von Wolfram Schütte

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»Der Verlag, der nach Berlin gezogen ist, erinnert damit an seine eigene große Vergangenheit, die identisch ist mit dem Wirken seines alles bestimmenden Verlegers - und das in einem Moment, in dem die »Suhrkamp-Culture« unter der Federführung Ulla Unseld-Berkéwiczs in Berlin vielfach neue Wege von anderen Ausgangspunkten zu anderen Zielen sucht.« 
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Der Tod des Malers
Von Patrick Wichmann
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Steven Naifehs und Gregory White Smiths opulente Biographie beleuchtet den Tod Vincent van Goghs neu.
»Van Gogh. Sein Leben« wird ohne Zweifel für die kommenden Jahrzehnte das maßgebliche Standardwerk zu dem künstlerischen Genie Vincent van Gogh für Fach- und Laienpublikum gleichermaßen sein. Leseprobe

Rekonstruktion einer Selbstauslöschung
Von Georg Patzer
Artikel lesen
Kenneth Slawenski erzählt in seiner neuen Biografie »Das verborgene Leben des J. D. Salinger«.
»Kein Epitaph. Ich dachte an Holden Caulfields Abscheu vor all den Heuchlern, die Blumen auf Allies Grab legten, doch plötzlich andere Prioritäten hatten, als es zu regnen anfing. Salinger glaubte nicht an den Tod, das wußte ich.«


Das Universum Dürrenmatt
Von Jürgen Seul
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Zur Biografie von Peter Rüedi über ein Schweizer Literaturwunder: »Dürrenmatt oder Die Ahnung vom Ganzen«
»Peter Rüedis Biografie erzählt kein Leben, sondern taucht in ein Universum ein.«





Der lange Weg zu »Shoah«
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Claude Lanzmanns Erinnerungen »
Der patagonische Hase«: ein literarisches Monument.
Leseprobe






Der Unerträgliche
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Über das Kriegstagebuch des Paul Léautaud.
»Sein Spott und seine Ironie, sein Ekel, seine Verachtung für das eigene Volk sind so aufdringlich, dass jeder Stil, der ihm nachgesagt wird, nurmehr zum Zierrat seines Hasses auf die Welt wird.«
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Die Briefe & Tagebücher der Virginia Woolf
(*25. Januar 1882 † 28. März 1941)

»Eine verwegenere & großzügigere Sicht der Dinge tut not.«
Von Herbert Debes

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Am 27. März bringt Leonard Woolf seine Frau zu einer Ärztin nach Brighton. Einen Tag später beendet Virginia Woolf im Fluß Ouse bei Lewes in Sussex ihr Leben. Sie ist eine gute Schwimmerin, deshalb wickelt sie einen schweren Stein in ihren Mantel ein.


Der Prügelknabe
Von Klaus Bittermann
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Der Historiker Tristram Hunt lässt in der Friedrich-Engels-Biografie Dokumente und Briefe für sich sprechen – und es gelingt ihm, dem kommunistischen Revolutionär gerecht zu werden.





Bericht aus der Akademie
V
on Lothar Struck

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Im Dezember dieses Jahres wird Peter Handke 70. Das war dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach Anlass, einen der wichtigsten Schriftsteller der Gegenwartsliteratur mit einem Forschungstreffen unter dem Titel »Stationen, Orte, Positionen: Peter Handke« zu würdigen. Lothar Struck, unser Fachmann für Peter Handke, war die zwei Tage vor Ort.

Der ewige Abenteurer
Von Lothar Struck
Über Malte Herwigs Peter Handke-Biographie
»Meister der Dämmerung«

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»Ein finster blickender Unglücksprophet, der schon als Kind um sich herum den "Tempel des Nichtendenwollenden Deutens und Bedeutens" errichtet hatte und fortan darin wie in einem Gefängnis saß.
« Leseprobe  

Nicht bemüht!
Von Lothar Struck
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Anmerkungen zu der von Philipp Weber in »literaturkritik.de« verfaßten Rezension der Handke-Biographie Malte Herwigs.

Biographie mit Makeln
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Wilfried F. Schoeller hat für seine Biographie über den großen Alfred Döblin viel recherchiert. Aber den wichtigsten lebenden Zeitzeugen hat er nicht kontaktiert. Ein unverständliches Versäumnis – mit Folgen.  Leseprobe /  Artikel als pdf-Datei



Bigotte Gebrochenheit
Von Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Hans-Dieter Gelferts Biographie »Charles Dickens. Der Unnachahmliche«.
Dickens hinterließ zehn Kinder, 14 voluminöse Romane, etliche Novellen und ein beachtliches Vermögen von 93.000 Pfund, das nach heutigen Maßstäben einem zweistelligen Millionenbetrag entspräche.


Jenseits der Mythen
Von Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Frank Stengleins Porträt des zwei Jahrhunderte alten Stahlgiganten.






Der preußische Bildungsreformer
Von Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Lothar Galls Biographie über den Preußen von Welt - Wilhelm von Humboldt.
»In der für heutige Verhältnisse unglaublich kurzen Spanne von nur einem Jahr hat der bis dahin durch keine besondere Lebensleistung aufgefallene Botschafter Berlins am päpstlichen Stuhl beinahe im Alleingang ein Jahrhundertwerk geschultert und das gesamte Bildungswesen des Hohenzollernstaates vom Kopf auf die Füße gestellt.«



»Kampf gegen große Dunkelheit«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen

Peter Weiss' aufschlußreiche Briefe an Henriette Itta Blumenthal.
»... und man fragt sich, warum diese aufschlussreichen Briefe erst jetzt erscheinen.«
Hörprobe





»Ich war nicht Präsident, um populär zu sein.«
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Das politische Vermächtnis des Václav Havel.

»Havel war nie ein Opportunist – und das sollte eigentlich eine Kardinaltugend politischer Eliten sein. Er war ein freier Geist. Und das ist selten genug heutzutage.«



Machtspiele
Von Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
Johannes Willms' routinierte Biographie über den »Virtousen der Macht« Charles-Maurice Talleyrand. Leseprobe





Menschen wie du und ich
Von Thomas Hummitzsch
Artikel lesen
Literaturnobelpreisträger John Steinbeck reiste mit Magnum-Gründer Robert Capa 1948 in die Sowjetunion, um das Leben der einfachen Russen zu dokumentieren. Ihre grandiose Reportage »Russische Reise« liegt jetzt erstmals auf Deutsch vor.
Leseprobe


Wovon lebte Ernst Jünger eigentlich?
Von Stefan Möller
Artikel lesen
Walter Kempowskis bemerkenswerter »Umgang mit Größen«
»Geschickt ist Kempowski, wenn es darum geht, jeglichen Anschein von Objektivität zu vermeiden.«
Leseprobe




Freudlose Polemik
Von Jürgen Nielsen-Sikora

Artikel lesen
Mit seinem Anti Freud hat Michel Onfray das Feld ernsthafter Auseinandersetzung verlassen.
»Zwar sind in der deutschen Ausgabe einige gravierende Fehler des französischen Originals bereinigt - peinlich vom Cover bis zum Inhalt bleibt das Buch trotzdem.« Leseprobe



»Und wenn sie mich an der Mauer abknallen!«
Von Peter H. Gogolin
Artikel lesen
Zu Einar Schleefs Erzählungen und Fotografien »Ich habe kein Deutschland gefunden«.


Prophetic Art Made in Germany
oder ein Gespräch als politische Fälschung
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Ein Dialog in Scheiben und Schichten:
»Die Kunst geht knapp nicht unter«
Anselm Kiefer im Gespräch mit Klaus Dermutz. Leseprobe






»Gegen einen Geist der Enge und der Gewalt«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Die Europäer Freya und Helmuth James von Moltke. Ihre Abschiedsbriefe und ein »Jahrhundertleben«.

Leseprobe Briefe




Eine zu anspruchvolle Etikettierung?
Von Klaus-Jürgen Bremm 

Artikel lesen
Zwei hymnische Texte über die Witwe des Widerstandskämpfers Helmuth James von Moltke. Hundert Jahre Leben machen noch keine Jahrhundertgestalt.
Leseprobe Geyken
Leseprobe Tempel



Über Leben & Werk von Hans Sahl

Du bist das Schlimmste
Michael Rohrwasser über das zweifache Exil eines Mannes vom Jahrgang 1902
Artikel lesen

»Wir sind zuständig«
Ein Tauchgang in eine Welt, die es nicht mehr gibt, unternommen von Friedhelm Lövenich. Artikel lesen
»Da stehen sie nun, die Grabhügel mit den einstmals illustren Namen, heute schon fast vergessen, die einmal das Gesicht dieses Jahrhunderts prägten, die Baumeister, Komponisten, die Dichter, die es bis hierher geschafft hatten, die Geister der von den Konsulatsbeamten abgewiesenen Antragsteller, Welterlöser ohne Aufenthaltsbewilligung.«


Erinnerungen an einen Verkannten
Von Thomas Hummitzsch
Artikel lesen

Robert Musil gehört zu den großen & umstrittenen Autoren des modernen europäischen Romans. Ein beeindruckender Erinnerungsband versammelt nun zahlreiche Perspektiven von Zeitgenossen auf den Mann ohne Eigenschaften.






Friedels seltsame Freundschaft mit Teddie
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Der Briefwechsel Adorno-Kracauer als ein doppelter Lebensroman gelesen.
»Das vor allem von Adorno gnadenlos scharf, aber auch unfair geführte geistige Duell der beiden Frankfurter Intellektuellen, dessen Paukboden ihr Briefwechsel war, liest sich für einen Nachgeborenen wie ein existenzialistischer Briefroman, in dem sich Naphta und Settembrini bekriegen und dessen ironische Parodie Thomas Mann in seinem »Zauberberg« vorweg geschrieben hat.«
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Der Fall Raddatz
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen

Ein Kulturbetriebs-Porno aus lauter Peinlichkeits-»Stellen«.
»Es ist womöglich eine 'Last-Minute-Rescue' für das Figuren-Herbarium jener Jahre, weil die Furie des Verschwindens & Vergessens heute schneller wütet, seit alle kollektive Erinnerung von der medien-multiplen Gegenwartspräsenz durchlöchert wird.«

 

Ein Leben mit Goldrand
Von Herbert Debes
Artikel lesen
Die Tagebücher des Feuilletonisten, Lektors und Schriftstellers Fritz J. Raddatz amüsieren wegen den darin genüsslich protokollierten Eitelkeiten des deutschen Literaturbetriebs und erschüttern wegen der alles grundierenden existentiellen Ödnis. Leseprobe

Leiden & Qualen eines existenzbedrohten Kleinbürgers
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Ein Lebensroman in Fortsetzungen: der dritte Band der walserschen Tagebuch-Edition.
Leseprobe  

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Jahre voller Jazz, Ginfizz und Falstaff
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
John Glasscos leidenschaftliche, farbenprächtige und stimmungsvolle Liebeserklärung an Paris, die 1920er Jahre und die Literatur.

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Nicht ohne meine Mutter
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Roland Barthes »Tagebuch der Trauer«

Artikel lesen
»Nein, Barthes ist nicht überwältigt von Trauer; vielmehr ist er selbst diese Trauer, die den Schutzpanzer der Theorie von sich geworfen hat.«
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»...wir leben in einer großen Zeit.«
Von Lothar Struck
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Über den großartigsten Briefwechsel, der je zwischen einem Verleger und dessen Autor geführt worden ist: Der Thomas Bernhard – Siegfried Unseld, in dem in jeder Zeile alles auf dem Spiel steht. Leseprobe 
Hörprobe


Narreteien & Fabulierlust in schwerer Zeit
Von Georg Patzer
Artikel lesen
Der erste Band der ausgewählten Briefe von Albert Viogoleis The
len »Meine Heimat bin ich selbst« ist erschienen.




Ein publizistisches Chamäleon
Von Klaus-Jürgen Bremm
Artikel lesen
»Sehr begabt und ziemlich wild« das war Sebastian Haffner ohne Zweifel.
Jürgen Peter Schmied hat nun die Biographie zu dem ebenso meinungsstarken wie wandlungsreichen zoon politikon vorgelegt. Leseprobe





Roald Amundsen – Legende, Hochstapler, Heimatloser
Von Dorothée Leidig
Artikel lesen
Die Amundsen-Biografie Tor Bomann-Larsens bringt den Menschen hinter dem Mythos zum Vorschein.
Leseprobe






Blätterwerk
Von Gregor Keuschnig
Über die zum »Kriegstagebuch« erklärten Aufzeichnungen der jungen Ingeborg Bachmann und die Briefe von Jack Hamesh an dieselbe. Artikel lesen
Leseprobe






Ein Jahrhundertgespräch
Eine große Sehnsucht nach vergleichbarer Kompetenz heutiger politischer Akteure überkommt (fast) jeden, der dieses Gespräch zwischen Fritz Stern und Helmut Schmidt hört oder liest. Artikel lesen
Leseprobe    
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Shakespeare – der größte und erfolgreichste Betrug
Von Peter Gogolin
Kurt Kreiler argumentiert in seinem Buch »Der Mann, der Shakespeare erfand« überzeugend für die Autorschaft Edward de Veres, des 17. Earl of Oxford, an den Werken William Shakespeares.




»Die ganze Welt war mein Garten...«
Von Herbert Debes

Über die ausgewählten Briefe der Martha Gellhorn, erschienen by Dörlemann, Zürich
»Ihre Briefe sind auch Zeugnisse eines lebenslangen Bemühens um eine Vergewisserung ihrer selbst, schmerzhaft, dramatisch und konsequent. Das Briefeschreiben ist für sie auch ein tauglicher Prozeß des Suchens, der Selbstreinigung und -findung. Sie schreibt sich ihre Verletzungen und Zweifel von der Seele.«

 

Meine Jahre mit Willy Brandt
Von Lothar Struck
D
ie uneitlen Erinnerungen des Persönlichen Referenten von Willy Brandt im Kanzleramt, Reinhard Wilke. Artikel lesen






Mutmaßungen über Samuel
Von
Gregor Keuschnig
Barbara Hoffmeisters fragwürdiger Versuch, das Leben des Verlegers Samuel Fischer zu beschreiben.
»S. Fischer, der Verleger, 1859-1934«
»...
immer wieder geht dieser affektierte Sarkasmus mit Hoffmeister durch. Etwa wenn Gerhart (S. Fischers Sohn) mit 19 Jahren an einer rätselhaften Krankheit binnen weniger Tage stirbt und dies schmissig mit dem Geburtstag der Mutter in Verbindung gebracht wird: …und wie um die Mutter zu schonen, starb das Sorgenkind fünf Minuten nach Mitternacht

Eine Übung in Demut
Gregor Keuschnig war mit Tariq Ramadans Darstellung der Lebensgeschichte Muhammads
Auf den Spuren des Propheten
»
Wir scheinen zu glauben, dass es ausreicht, die Techniken der Ausübung von Religion (Gebete, Pilgerreisen) zu erlernen, um ihre Bedeutung und ihren Zweck zu begreifen und zu verstehen. Dieser Irrglaube hat schwerwiegende Konsequenzen, denn er führt dazu, dass die religiöse Lehre ihre spirituelle Substanz verliert, welche doch das Allerwichtigste an ihr ist.« Leseprobe


Das Leben der Anderen schreiben -
das Leben anders lesen.
Von Bernd Blaschke
Christian Kleins Metzler Handbuch Biographie erforscht das populäre Genre gründlich und bietet Hilfestellung zur Eigenproduktion.
»Die Faszinationskraft der Biographik befeuert auch noch dieses Handbuch: beide Male geht es um nichts weniger als ‚das Leben‘. Das fesselt nun einmal; sei es im Modus empathischer Anteilnahme, sei es im Modus methodischer Reflexion auf seine Formierungs- und  Darstellungsweisen.«



Zum Tod von Claude Lévi-Strauss

Zwischen Kannibalismus und Kantianismus
Von Goedart Palm
Text lesen
»... Ob daher der Strukturalismus humanistisch ist oder nicht, mag angesichts der Absicht von Lévi-Strauss, die Anthropologie in eine 'Entropologie', eine Wissenschaft von den soziokulturellen Desintegrations- und Zerfallsprozessen zu verwandeln, Stoff für endlose
Räsonnements liefern. Gegenüber diversen gegenwärtigen Fortschrittsnaivitäten liefert dieses Konzept aber weiterhin zahlreiche Anregungen, hier bei unseren zivilisierten Wilden nach der Auflösung sozialer Ordnungen und ehedem approbierter Formen des Zusammenlebens zu fragen.«


Glanz und Elend der künstlichen Paradiese
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Nur selten hat ein Schriftsteller mit solcher Nüchternheit, leidenschaftslos und souverän über den Rausch geschrieben wie Ernst Jünger zwischen 1968 und 1970 in seinem Buch Annäherungen.
»Der Rausch« heißt es dort, »bleibt eine der Stationen auf dem Weg zum Nullpunkt, eine flüchtige Herberge, ein buntes Zelt, das für eine einzige Nacht aufgeschlagen wird. (…) Der Nullpunkt ist auch Gefrierpunkt, und obwohl die Atome ihr Gewicht behalten, ändert sich ihre Anordnung.« Von Jürgen Nielsen-Sikora

»Unaufhörlich Marrons glacés«
Auf der Suche nach dem wahren Leben Goedart Palm über Jean-Yves Tadiés Marcel Proust Biographie
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»Von einem gewissen Alter an sind unsere Erinnerungen derart miteinander verwoben, dass die Sache, die man im Sinn hat, oder das Buch, das man liest, ganz dahinter verschwindet. Überall hat man etwas von sich ausgestreut, alles ist ergiebig, alles birgt Gefahren in sich, und ebenso kostbare Entdeckungen wie in Pascals Pensées kann man in einer Seifenreklame machen   

Genug für sieben Leben
Von Michael Knoll
Über Franziska Augsteins Versuch einer Biographie, die das Porträt eines Jahrhundertlebens geworden ist.
 »Von Treue und Verrat. Jorge Semprún und sein Jahrhundert«
»In Zeiten des Krieges tut man sich schwer, Ideen zu studieren, wenn die Einsicht in die Notwendigkeit ruft.«
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Handkes mythischer Mikrokosmos
Lothar Struck über Fabjan Hafners Nachspürungen
»Peter Handke
Unterwegs ins Neunte Land«
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Fabjan Hafner hat sich – aller Divergenzen zum Trotz - mit diesem überaus detailreichen Buch als profunder Kenner des Werkes von Peter Handke erwiesen. Er vermeidet ermüdendes Germanistenjargon, in dem er streng am "Text" bleibt. Hafner animiert, Handke wieder zu lesen und in seinen Romanen und Erzählungen neue Facetten zu entdecken. Hierfür muss man ihm danken.

Unzumutbare Wahrheit
Rolf Löchel über Ingeborg Bachmanns Briefwechsel mit Paul Celan Herzzeit. Briefwechsel.
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»Lange war der Briefwechsel zwischen den beiden wohl bedeutendsten deutschsprachigen NachkriegslyrikerInnen, die mit ihren Gedichten je auf ihre Weise ein berühmtes Diktum Theodor W. Adornos widerlegten, unzugänglich und es schien keinerlei begründete Hoffnung zu bestehen, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern werde.«


Zwei Jahrhundertmenschen
Von Ursula Homann
Gustav Seibt über Goethes Begegnungen mit Napoleon
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Selten wird Geschichte so unverstaubt und lebendig erzählt wie in diesem kulturhistorischen Kabinettstück in der Tradition eines Sebastian Haffner. Von Ursula Homann
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Der unterschätzte Monarch
Michael Knoll zu Johannes Willms Biographie über Frankreichs letzten Kaiser Napoleon III.
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»Es sind die Aspekte der Regierungsführung wie des gesellschaftlich-wirtschaftlichen Aufbruchs, die Napoleon, gerade im Vergleich mit seinem Gegenspieler Bismarck, so modern erscheinen lassen.
«
Die Neubewertung und die Anerkennung der Modernisierungsleistungen Napoleons für die französische Gesellschaft und Wirtschaft standen seit langem aus.

Mementi Mori
Michael Knoll zu den Aphorismen von Jules Barbey d’Aurevilly »Feinheit des Geistes rührt von Niedertracht«
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»Geistvolle Feinheiten, bitterböse Polemiken, beißender Spott… Ein Buch zum Blättern, zum Verweilen, zum Innehalten, zum Nachdenken, zum Freuen und zum verständnislosen Kopfschütteln. Kompliment dem Berliner Verlag Matthes & Seitz, der ein solches Buch in Zeiten zum Hang geistloser Bestseller publiziert.«
Hörprobe


Die Mücke auf dem Grashalm
Rolf Löchel über den fünften Band der Virginia-Woolf-Tagebuchausgabe (1936-1941), der die deutsche Übersetzung komplettiert.
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Dass der Ton dieses letzten Tagebuchbandes über weite Strecken noch düsterer klingt als derjenige der vier vorangegangenen, dürfte nicht nur Woolfs zu Depressionen neigender Mentalität und ihren klinischen Schüben anzulasten sein, sondern vor allem den selbst mit dem Begriff düster nur unzulänglich umschriebenen Zeitumständen. 

Fahrtenbücher
eines Kapitäns zur See und zur Seele

Joseph Conrads 150. Geburtstag bescherte uns neue Biographien und Neuübersetzungen seiner wichtigsten Novellen.
Bernd Blaschke hat sie gelesen und kommentiert.

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»Seine Darstellung elementarer Gefühle und der Hang zum Kult ums primitive Leben, welche die Situationen auf See mit sich bringen, machten Conrad zu einem Existenzialisten avant la lettre. Die Condition humaine verdüstert sich im Werk dieses Spätviktorianers und nähert sich der Moral des Camusschen’ Sisyphos, der seine vergeblichen Mühen tapfer, ja glücklich erträgt.«
 

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Uwe Wittstock
Februar 33
Der Winter der Literatur


Uwe Wittstock erzählt die Chronik eines angekündigten und doch nicht für möglich gehaltenen Todes. Von Tag zu Tag verfolgt er, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen Winter wich und sich das Netz für Thomas Mann und Bertolt Brecht, für Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin und viele andere immer fester zuzog. Leseprobe

C.H. Beck


Eine erschütternde Archäologie des Sozialen
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Didier Eribons Erfolgsbuch »Rückkehr nach Reims
ist außergewöhnlich, weil mit keinem anderen Werk vergleichbar. Das Buch ist Autobiografie, soziologischer Selbstversuch, Familien- und Gesellschaftsgeschichte. Was jedoch besonders bemerkenswert ist: Es ist nicht nur großartige, nachdenkliche Literatur, sondern gleichwohl eine exzellente philosophische Studie, die ein erschütterndes Sittenbild der französischen Gesellschaft liefert.« Leseprobe


The Making
of Didier Eribon

Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Didier Eribon setzt seine autobiografische Gesellschaftsanalyse fort.
Die Fortsetzung dieser Analyse ist eine Theorie des Individuums auf sozialer Ebene, eine philosophisch-soziologische Reflexion, die erneut durchsetzt ist mit autobiografischen Erzählsträngen, in denen es insbesondere um das soziale Erbe der Familie geht und die in dem erschütternden Satz münden: »In Arbeiterfamilien gibt es kein Familiengedächtnis.« Leseprobe


Ich brauchʼ Tapetenwechsel,
sprach die Birke

Zum 200. Geburtstag von Iwan Turgenjew.
Von Christiane Pöhlmann
»Seine Prosa kommt glasklar daher und verlangt trotzdem nach einem Luchsauge. Selten hat ein Autor den Dialog mit der Leserschaft derart auf Augenhöhe gesucht wie Iwan Turgenjew.« Artikel lesen


»Wo jeht et denn hier nach die Sonnenfinsternis?«
Von Gregor Keuschnig
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Hugo von Kupffers
überaus lesenswerte »Reporterstreifzüge« aus Berlin 1886-1892
»Wie säuberlich die Damen da ihre Apfelsinen schälen, wie sie einander mit Wasser aushelfen, wie sie die Luft mit dem Dufte von Pfeffermünzplätzchen anfüllen, wie die Herren verstohlen Butterstullen verzehren und mit vollen Backen kauend salomonische Urteile über die Schuld oder Nichtschuld des bleichen Menschen in dem unheimlichen Verschlage fällen.«








Ernst raucht 1932 mit Georg eine Zigarre, und man versteht sich.
Ein Gedankengang von Peter Trawny über die Möglichkeiten und Grenzen argumentativen Verstehens
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»... die Macht lässt sich nicht immer von bestehenden politischen Systemen begrenzen. In ihren gewalttätigen Eruptionen reißt sie Bestehendes nieder, um Neues zu errichten. Und es wird zwar vielleicht möglich gewesen sein, das zu verhindern. Doch niemand weiß immer, was möglich ist.« Artikel lesen


Glanz&Elend Magazin für Literatur und Zeitkritik
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