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Minimale Anerkennung für Adorno

Über Peter E. Gordons
»Prekäres Glück. Adorno und die Quellen der Normativität.« Frankfurter Adorno Vorlesungen 2019

Von Wolfgang Bock
 

I.    Kritische Theorie nach Frankfurt tragen?

Im Bannkreis der Vorurteile
Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande. Von Jürgen Habermas stammt die Version, dass Adorno ein negativistischer Philosoph sei, der sich darum herumdrückte, die Quellen und Normen seiner Ethik zu nennen. Habermas‘ Schüler haben das bis heute brav nachgesprochen. Wer sich hingegen mit Adornos Werk beschäftigt, weiß, dass hier aus verschiedenen Gründen ein Pappkamerad aufgebaut wurde. Adorno steht in einer Linie mit dem Denken Max Horkheimers und demjenigen von Walter Benjamin, die beide sich nicht scheuen, auch von einer positiven Dialektik zu sprechen. Adorno ist so weit ihr Schüler, dass er das zwar nicht offen tut, aber in der Sache sehr wohl. Nur im gegenwärtigen Frankfurter Institut für Sozialforschung hat man den entsprechenden Schuss noch nicht gehört. Anscheinend bedarf es des Harvarder Philosophen Peter E. Gordon und seinen Adorno Vorlesungen im Institut für Sozialforschung in Frankfurt 2019, um auch dort den Gedanken an einen anderen Adorno zumindest aus Höflichkeitsgründen vorsichtig zuzulassen. Gordon ist bekannt für seine Forschung über die Zeit der Weimarer Republik. Er hatte zudem 2016 ein Buch über Adorno als Denker im Kontext des Existenzialismus vorgelegt, das von dessen Habilitationsschrift von 1931 über Søren Kierkegaard ausging.[2] Dort zeigt Gordon, dass Adorno sich im Kontext der linken jüdischen Kierkegaard-Rezeption bewegt und dessen Errungenschaften gegen die späten Existenzialisten wie Martin Heidegger und Jean-Paul Sartre hält.[3] Anders als Walter Benjamin, Leo Löwenthal, Erich Fromm oder der späte Horkheimer, die offen auf eine negative Metaphysik rekurrieren, versteht Adorno sich als betont säkulare Ausleger dieser Tradition. Franz Rosenzweigs Mitautor und Kollegen Martin Buber hielt er für eine eklatante Fehlbesetzung und nannte ihn einen „Religionstiroler“. Von dieser Art von positivem Existenzialismus, wie sie auch vom Eugen-Diederichs-Verlag als Bekenntnis zur Welt usw. betrieben wurde, biegen sich noch heute die Regale der großen Buchketten von Hugendubel über die Meyersche bis Thalia als „Philosophie der Lebenskunst“ à la Wilhelm Schmid, Markus Gabriel, David Henry Precht und Peter Sloterdijk dort, wo eigentlich philosophische Bücher stehen sollten. Davon wollte Adorno mit Recht nichts wissen. Dagegen richtet sich seine Negativität ebenso wie gegen die sozialdemokratische Fortschrittsgläubigkeit von Jürgen Habermas und Axel Honneth, die ihn und Horkheimer dennoch offiziell beerben wollen.

Kritische Theorie nach Frankfurt tragen?

Gegen Adorno als Negativisten zu opponieren, hieße allerdings außerhalb dieser Gruppierung offene Türen einzulaufen und die Einzigen, die in dieser Hinsicht geschlossen sind, finden sich wohl am Frankfurter Institut für Sozialforschung. Von eben jenen Frankfurtern war Peter Gordon aber gerade eingeladen worden. Daher formuliert er in seinem Buch außerhalb dieses Bannkreises Selbstverständliches, wenn er schreibt:

»Ich hoffe, Adorno in diesem Buch von dem irreführenden Eindruck befreien zu können, dass seine Philosophie auf die Frage nach dem Scheitern der Gesellschaft nur eine rein negative Geschichte zu erzählen hat.« (S. 18)

Das klingt retardierend. Und tatsächlich kramt Gordon zunächst denn auch über hundert Seiten die Vorwürfe hervor, die Jürgen Habermas in seinem Diskurs der Moderne 1985 in seiner Einseitigkeit nicht nur gegen Adorno, sondern auch gegen Nietzsche und die französischen Philosophen wie Michel Foucault, Jacques Derrida und Jean François Lyotard ins Feld führen wollte. Danach seien Horkheimer und Adorno gewissenlose Gesellen, die keine selbst gesetzte Norm der Vernunft mehr anerkennten.[4] Auch gegen Axel Honneths dünne Überzeugung, wonach Adorno die gesellschaftliche Wirklichkeit als ein geschlossenes und selbst identisches System ansah, müht sich Gordon redlich ebenso wie gegen dessen gönnerhafte Haltung, im Leiden sei bei Adorno immerhin der Keim einer anderen Normativität verborgen. Armer Peter Gordon! Dass es Habermas und Honneth gewesen sind, die sich nominalistisch vom realistischen Geist der kritischen Theorie der ersten Generation abgewandt und einem sozialdemokratischen Forschungsprogramm sich verschrieben haben könnten, darf in diesem Hause nicht angesprochen werden. Alles in allem handelt es sich also um eine gnostische Zwickmühle, in der Gordon sich hier befindet: Mit nur wenigen Freunden unter Fremden. Daher versteht er, wie es Adorno wohl ging, der bis zum Schluss in Frankfurt auf gepackten Koffern saß.

Ein Blick auf Adorno von jenseits des Atlantiks

Allerdings öffnen sich immer mehr junge Leute auch am Institut für Sozialforschung und am philosophischen Seminar der Frankfurter Universität dem Gedanken an einen anderen Adorno – wie etwa Rainer Forst. Die vierte und fünfte Generation kritische Theorie – wenn sie sich denn noch so versteht –, hat anscheinend wieder etwas übrig für eine überseeische Perspektive, die Adorno zu seinem Recht kommen lassen will. Möglicherweise gibt es hier auch Hoffnung für eine entsprechende Interpretation Max Horkheimers und auch für die politischen Ambitionen von Walter Benjamin – Rehabilitationen, die in der Habermas-Ausrichtung, (aber auch innerhalb der Walter-Benjamin-Gesellschaft) ausgespart sind. Erhoffen wir uns also von einer Perspektive jenseits des Atlantiks auch Neues für die Daheimgebliebenen, die ansonsten oft genug in ihrem eigenen kleinen Topf herumfahren, den sie sich gebaut haben, die großen Namen aber ansonsten nicht scheuen, zu Jubiläen in den Mund zu nehmen.

Adorno als Philosoph der Fragmente, nicht des Systems

In der überlangen Einleitung will Gordon daher Adorno als einen Philosophen der Fragmente lesen, gemäß des ersten Titels der Dialektik der Aufklärung als Philosophische Fragmente – und nicht als totalisierenden Denker. Der berühmte Satz „Das Ganze ist das Unwahre“, aus dem Aphorismus „Zwergobst“ der Minima Moralia ist für Gordon gerade kein idealistischer Obersatz, sondern eine notwendig abstrakte Auseinandersetzung mit der Philosophie des Absoluten, der Adorno ansonsten nicht anhänge: der Materialismus sei eben kein Idealismus, bei dem dieser nur durch jenen ersetzt werde.[5]

Konstellationsforschung: Adornos Symphilosophie

Diese Zusammenhänge des Fragments sind nicht unwichtig, weil sie auch den Begriff des Autors Adorno in ein produktives Licht rücken. Neuere Forschungen zeigen, dass man in der Folge einer Symphilosophie davon ausgehen muss, dass normative ethische Begründungen, nach denen Gordon fahndet, sich nicht bei Adorno selbst, sondern wenn überhaupt sich bei Max Horkheimer und bei Walter Benjamins finden lassen, als deren kollektiver Teil Adorno sich begreift. Das gilt für die politischen Ansichten Adornos, deren positive Seiten in Benjamins Zur Kritik der Gewalt von 1921 als (diplomatische) Mittel der Menschen auftauchen und es gilt für die Vorstellung negativer Anthropologie und einer Epistemologie, wie Horkheimer sie in seinen Aufsätzen Egoismus und Freiheitsbewegung von 1936 und Traditionelle und kritische Theorie von 1937 beschreibt. Das sind Programme und Autoren, deren Ansichten er ausdrücklich teilt. Mit anderen Worten, Adorno ist ein Kollektivautor. Wer das nicht berücksichtigt, ficht seinerseits Kämpfe mit Windmühlen aus. Die Minima Moralia beispielsweise ist eine Ergänzung zu Max Horkheimers Dämmerung, die diese voraussetzt und Adornos Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen eine Variante der erkenntnistheoretischen Implikationen von Benjamins Ursprungs des deutschen Trauerspiels bzw. des Passagenwerks. Adorno war ein Kollektivarbeiter, der von Horkheimer als Co-Autor der Dialektik der Aufklärung eingesetzt wurde, der selbst allein nicht mehr schreiben konnte. Sagen wir also, wie es ist: Die großen Figuren hinter dem kleinen Adorno sind nach solcher Konstellationsforschung neben Gretel Karplus vor allem Max Horkheimer und Walter Benjamin. Mit ihnen identifizierte er sich und bei Ihnen soll man nachlesen, was er meinte und selbst nicht sagt. Manchmal aber steht es auch dort nicht. Adorno war kein Anhänger eines Nominalismus. Normativität aber, wie es ein angelsächsischer Pragmatismus fordert, findet sich daher bei Adorno so wenig, wie der Geist in der Parapsychologie, der dort den Apparaten per definitionem immer entwischt. Zu sehr hat Adorno sich Walter Benjamins von Goethe und Spinoza inspiriertes Diktum zu eigen gemacht, wonach man Form und Inhalt nicht trennen könne.

II.    Zuende, bevor es losgeht?

Vom Einlaufen offener Türen

So ist Gordons Denkhorizont bereits durch die negativistische Rezeption Adornos abgesteckt, bevor er in seinen Vorlesungen mit seinen eigenen Interpretationen beginnt. Dennoch bemüht er sich in sechs Kapiteln redlich, um einen anderen Adorno in Frankfurt zu zeigen. Die Felder, die er hier bearbeitet, sind aus vielen Studien bekannt und anerkannt – freilich nur außerhalb des Instituts. Und so macht Gordon sich auf und zeigt nochmal und mit eigenen Worten durchaus sympathisch und gekonnt einen Adorno als immanenten Kritiker, dem das gute Leben am Herzen lag, der im Kontext eines marxistischen Naturbegriffs und des Vorrangs des Objekts dachte, dessen kritische Metaphysik im Mimesisbegriff zu einer maximalen Moral drängte, der für eine gewisse Autonomie der Ästhetik eintrat und in dessen eigener ästhetischer Produktivität als Komponist und Autor ein Schlüssel zu seinem Weltverständnis lag. Die letzten Überlegungen fassen Gordons Dechiffrierung des Glückbegriffs und des guten Lebens bei Adorno nochmals zusammen. Er widmet sich ausführlich und immer mit hilfreichen Verweisen auf die amerikanische Literatur Adornos Proustlektüre und dem letzten fragmentarischen und gnostischen Aphorismus der Minima Moralia, wo dieser anscheinend über die Lurianische Kabbala nachsinnt.

Wenn schon Werte, dann solche

Gordon trägt hier also zusammen, was man über Adorno weiß, wenn man seine Bücher liest. Er präpariert nochmals heraus, was spätestens durch Martin Jays Dialektische Phantasie von 1973 auch in Amerika bekannt ist. Adornos Philosophie ist eine Praxis immanenter Kritik. Wichtig ist Gordon, dass Adornos Kunstwerk sich mit dem Leiden und der Erlösung zusammenschließt. Dazu hatte ihm seine frühere genaue Lektüre von Adornos Kierkegaard-Buch in seiner eigenen Arbeit über Adorno and Existentialism verhelfen können. Denn diese Art von Leiden steht im Zentrum von Adornos Kierkegaard-Lektüre, welche dessen sogenannte Stadien Theologie, Moral und Kunst nun zugunsten der Kunst herumdreht, die nun oben zu stehen kommt. Wenn man von Normativität bei Adorno reden kann – und Gordon stellt sein Buch ganz in den Schatten dieser Suche – dann in diesem Zusammenhang solcher Wertehierarchie. Diese Gelegenheit aber lässt Gordon ungenutzt verstreichen. Dabei stellen diese herumgedrehten Stadien mit der Kunst an der Spitze für Adorno die autonome Kunst der Romantiker, gegen die Kierkegaard sein Buch schreiben will, als die eigentliche Welt dar. In ihr sind die theologischen Motive implizit enthalten und sie reagiert auf die historische. In dieser Lesart folgt Adorno dem Pfad, den Benjamin ihm vorgegeben hatte. Benjamins eigene Versuche zu Kierkegaard stehen bis heute im Schatten von Adornos Schülern, die ihn nicht genügend Licht und Wasser gaben, um sich überhaupt entfalten zu können. Auch Gordon erkennt den bestimmenden Einfluss Benjamins auf Adornos Denkform nicht. Aber er besitzt immerhin ein Organ für Adornos Existenzialismus, der ihm seine Fragestellungen nach Adornos Verteidigung einer Normativität eingegeben hatte. So sei Adorno sich immer der Gefahr bewusst, dass die autonomen Kunstwerke tendenziell im Zuge einer kulturfeindlichen Tendenz der modernen Massengesellschaft untergingen.

Gordon arbeitet in diesem Sinne nicht nur den rezipierenden Überlegung Adornos zu, sondern betrachtet Adorno auch als Komponist – ein Feld, dass auch Gordon am Herzen liegt. Dafür analysiert er vier Musikbeispiele – zwei von Beethoven und je eines von Gustav Mahler und Alban Berg. Diese Engführung von Philosophie und Musik steht unter der Prämisse Adornos: „Man kann nicht mehr, wie Beethoven komponieren, aber man muss so denken wie er komponierte.“ In den folgenden Abschnitten des Kapitels geht Gordon darauf dann aber leider nicht weiter ein. Er diskutiert stattdessen Fragen wie das Schöne als ephemeres und gefährdetes Versprechen des Glücks (Stendhals berühmte „promesse du bonheur“) und das Verhältnis von ästhetischer Erfahrung und Gesellschaftskritik. Adorno bleibe so weit Marxist, dass er die Autonomie der Kunstsphäre gegenüber der ökonomischen Basis der Gesellschaft nicht übertreiben wolle.

III.   Neue Töne im Chor der Adornoverächter oder Plage gegen den Stein?

Ist Gordons selbstgewähltes Unternehmen also gelungen, eine Normativität in Adornos Denken nachzuweisen? Nein, das konnte er bei bestem Willen nicht schaffen. Normatives Denken mit entsprechenden Setzungen ist für Adorno ein Anathema und entzieht sich konstant dessen Intention.[6] Aber wie die Arbeiter im Weinberg, die Gold suchen und dabei den Berg umgraben und zum Ergrünen bringen, findet etwas anderes, nämlich die Frage, auf die Adornos Philosophie eine Antwort ist. Adornos Denkform zwischen Philosophie und Musik, Denken und ästhetischer Erfahrung, benötigt kein explizites normatives Programm. So verkündet Gordon also Selbstverständliches und Bekanntes über Adorno, das dadurch nicht falscher wird und durch seine Erläuterungen auch nochmal anders beleuchtet wird. Das Besondere liegt aber darin, dass er es in einer Umgebung tut, die sich bislang geweigert hatte, Adornos Denkform zur Kenntnis zu nehmen. Gordon erfüllt also in Frankfurt wacker die gute Aufgabe eines Gastprofessors, Leute zusammenzubringen. Das gilt auch für inhaltliche Positionen. Nur so lässt sich erklären, dass auch Jürgen Habermas entsprechende Zugeständnisse an den Gast macht und auf dem Klappentext höflich erklärt:

»Peter Gordons souverän zugreifende und zugleich beharrlich subtile Interpretation bringt einen neuen Ton in die Debatte über Adornos Negativismus. Im Gespräch mit Adornos Vorlesungen zeigt er, wie die negative Dialektik dem Ausbuchstabieren eines „richtigen“ Lebens dienen soll, das sich dem direkten Zugriff von Aussagen über das „gute Leben“ entzieht.«

Der Leser argwöhnt allerdings, dass es sich hier um ein ähnlich unverbindliches Zugeständnis handelt, wie Habermas es seinerzeit gegenüber Jacques Derrida gemacht hatte. Und Axel Honneth, der Gordon noch unter seinem Direktorat eingeladen hatte und bei dem er sich artig bedankt, will gar konstatieren:

»Gordon gelingt etwas, woran fast alle anderen Versuche bislang gescheitert sind: ein kohärentes Bild der Vorstellung von Moral zu erzeugen, die Adorno immer nur fragmentarisch und skizzenhaft in seinem Werk entwickelt hat.«

Das lag keinesfalls in Gordons Absicht und das hat er, wie deutlich geworden sein dürfte, auch nicht getan. Für den Gefahrensucher Gordon, der sich mit seinen Thesen tapfer in die Höhle des Clans der Adornoverächter begeben hatte, gilt, was der Cartoonist der Neuen Frankfurter Schule, F. K. Waechter, seinen Bären sagen lässt: „Eigentlich sollte ich mich ja freuen – Drittbester im Brummen – aber trotzdem ….“

[1] Peter E. Gordon, Prekäres Glück. Adorno und die Quellen der Normativität. Frankfurter Adorno Vorlesungen 2019, Berlin: Suhrkamp 2023.

[2] Vgl. Weimar Thought: A Contested Legacy. Edited by Peter E. Gordon and John P. McCormick, Princeton University Press 2013 und Peter Gordon, Adorno and Existence, Cambridge MS: Harvard University Press 2016.

[3] Diese jüdische Kierkegaard-Rezeption in der Literatur und in der Philosophie versteht sich als eine bestimmte Weltsicht, die insbesondere im Werk von Franz Rosenzweig, Der Stern der Erlösung zum Ausdruck kommt. Vgl. Joanna Nowotny, „Kierkegaard ist ein Jude!“ Jüdische Kierkegaardlektüren in Literatur und Philosophie, Göttingen: Wallstein 2018.

[4] Habermas Der Diskurs der Moderne. Zwölf Vorlesungen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1985, Seite 144 und Gordon, S. 45.

[5] Vgl. GS 4, S. 55. Oder um es mit Adorno kompliziert zu sagen: „Der mikrobiologische Blick zertrümmert die Schalen des nach dem Maß des subsumierenden Oberbegriffs hilflos Vereinzelten und sprengt seine Identität, den trug, es wäre bloß Exemplar.“ (GS 6, S. 400).

[6] „Da sich dieses Buch nun seinem Ende nähert, sei noch angemerkt, dass ich hier kein philosophisches Argument dafür vorgelegt habe, wie Adorno seinen normativen Festlegungen eine endgültige und unanfechtbare Grundlage verschafft. Ich hoffe, dass mittlerweile aber auch klargeworden ist, warum er derartige Voraussetzungen ablehnt.“ (S. 448).

Artikel online seit 18.02.24
 

Peter E. Gordon
Prekäres Glück
Adorno und die Quellen der Normativität.
Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2019
Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2019.
Aus dem Amerikanischen von Frank Lachmann
Suhrkamp Wissenschaft
470 Seiten
38,00 €
978-3-518-58807-9

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