Glanz&Elend Gesellschaft & Soziologie
 

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Ein Fall von Größenwahn
In ihrem Gemeinschaftswerk »Die vierte Gewalt« inszenieren sich Richard David Precht und Harald Welzer als Kämpfer für einen »lösungsorientierten Journalismus«. Von Gregor Keuschnig
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»Die immer gleichen Fragen, beantwortet von den immer gleichen Personen mit den immer gleichen Floskeln, zielend auf die rasche Schlagzeile, den prägnanten Begriff. Es ist das große Problem eines Medienbetriebs, der über Jahrzehnte Rezipienten nicht fordern wollte, sondern auf billige Affekte und Affirmation setzte – und weiter setzt.«

Warum der Staat selbst gottlos sein sollte
In ihrem neuen Buch sorgt sich die französische Autorin Caroline Fourest um unsere mühsam erkämpfte Gewissens- und Weltanschauungsfreiheit.
Von Helmut Ortner
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Ihr Plädoyer: Wir müssen unsere freiheitliche Gesellschaft gegen jede Form religiöser Anmaßung verteidigen.

Im Täuschungs-Labyrinth
Norbert Lüdecke geht der Frage nach, ob die Katholiken die Kirche haben, die sich verdienen?

Von Helmut Ortner
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»Von Demokratie mag man hier nicht unbedingt sprechen. Die katholische Kirche ist eine weltabgewandte, die Grundrechte verletzende Männer-Domäne: starr, autoritär, machtbewusst.«

 

Furcht, etwas »Falsches« zu sagen
René Pfister untersucht wie
eine neue linke Ideologie aus Amerika unsere Meinungsfreiheit bedroht.
Von Gregor Keuschnig
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Der Durchbruch des Tugendterrors in den USA wird – wie könnte es anders sein? – bei Donald Trump verortet, der mit "seinen Lügen und seiner Rhetorik die Nation polarisiert" habe. "Dogmatismus von links" wird als Gegenmaßnahme, eine Art "Roll-back" gesehen, der durch die MeeToo- und BLM-Bewegung zusätzlichen Auftrieb erfahren habe.

Konsumkultur zwischen Neoliberalismus und Ökodiktatur
Philipp Lepenies Legitimierung von Konsumverboten und Konsumverzicht. Von Phillip D.Th. Knobloch

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Eine Stärke der Analyse Lepenies liegt sicherlich darin,
dass er auf eine Entwicklung innerhalb der Konsumkultur hinweist, die zur »Konsumfixierung mit fehlender Affektkontrolle«, zur »Hyperindividualisierung« und zu »fehlender Gemeinwohlorientierung« geführt hat.


Amerikas Linke hat einen Lauf
Mit »Uprising« liefert Lukas Hermsmeier eine lesenswerte Studie zur Aufbruchstimmung linker Gruppen und Bewegungen in den USA.
Von Peter Kern
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Was die vom Autor vorgestellte amerikanische Neue Linke sympathisch macht, ist das offenbar fehlende Ticketdenken. Man reist politisch nicht nach dem Entweder-Oder-Prinzip.
Leseprobe

Die ernüchterte Ökologie
Wieviel an ökologischem Paradigma bleibt übrig,
wenn es an die ökonomische Substanz einer Industriegesellschaft geht?
Von Peter Kern
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»Jana Flemming beleuchtet ihren Gegenstand einmal von innen, einmal von außen. Sie führt qualitative Interviews mit Gewerkschaftsleuten und sie führt durch die Theoriegeschichte des Naturbegriffs.«


Phänomenologie des Ungeistes
Die »Kartei des Terrors« legt die perfiden Methoden
des
Repressionsapparats der chilenischen Militärdiktatur offen. Von Peter Kern
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»Während Demokratien mit ihren Legislaturperioden zeitlich gegliedert sind, agieren Diktaturen raumbezogen. Das ganze Land mit Straßensperren überziehen und sich die Hauptstadt als Trophäe aneignen, ist ihre Logik. Ihr müssen sie bei Strafe des Untergangs gehorchen.«

Haircut für alte Zöpfe
Joscha Wullwebers instruktives Buch zu den Praktiken des »
Zentralbankkapitalismus« und den Transformationen des globalen Finanzsystems.

Von Peter Kern
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»Es spricht nicht für die Qualität der deutschen Wirtschaftspresse, dass sie die alten Schlachten schlägt. Die Redakteure sollten Wullweber lesen. Er bringt uns auf die Höhe der Zeit, und seine Argumentation ist stringent.«

Die smarte Gesellschaft und ihre Freunde
Von Peter Kern
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Simon Schaupps lesenswerte Dissertation über algorithmische Arbeitssteuerung und kybernetische Proletarisierung
»Was das Buch so wertvoll macht, ist die von seinem Verfasser eingenommene Perspektive. Es ist die Sicht des lebendigen Arbeitsvermögens. Schaupp nimmt sich Fragen vor, die an die Anthropologie grenzen und Technikfetischisten nicht im Traum einfallen würden.«

Comics und Politik
Von Wolfgang Bock
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Zwischen dem Barbaren als Kulturheld, internationalem Regionalismus und
»political correctness«. Anläßlich des neuen Asterix, Band 39: »Der Greif«
»
Asterix ist eine Institution, auch wenn seine Erfinder René Goscinny (1926-1977) und Albert Uderzo (1927-2020) schon tot sind, wird die erfolgreiche Reihe fortgeführt. Warum?«

Rassismus und erhöhter Blutdruck
Von Wolfgang Bock
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Christoph Türckes kleines kritisches Wörterbuch der neuen politischen Schlagworte
»Er führt vor allem nochmals pointiert seine dialektische Art zu denken vor, um so in eine aktuelle politische Debatte einzugreifen, die ansonsten von instrumentellem Sprachgebaren bestimmt ist.«

Von Tennisspielern und
organisiertem Verbrechen

Von Peter Kern
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Kai Lindemanns Essay »Zur Praxis der herrschenden Klassen« liest sich als spannende Kritik der politischen Ökonomie im Neoliberalismus.
»Rackets sind Beutegemeinschaften. Der Begriff hebt grell ins Licht, was die Elitetheorie verschweigt, die Methodik der Mächtigen, das Klassenverhältnis zu verdecken und den Klassenkonflikt zu entschärfen.«


Bunt ist alle Theorie
Von Wolfgang Bock
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Hektor Haarkötters kurzweilige Kulturgeschichte der
»Notizzettel«
»Haarkötter beginnt ganz unaufgeregt mit der Nichtigkeit der kleinen analogen Zettel und entwirft so eine sympathische, fragmentierte Geschichte des vielfach gebrochenen Verhältnisses zwischen Schreiben, Verbergen, Aufzeichnen und Vergessen, die ganz ohne Lob des Digitalen und Großmeister-Allüren auskommt und dennoch unvergleichlich viel mehr an Stoff bietet.«

Nichtstun
oder Mit Oblomow im Lockdown
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Gedanken zur Ambivalenz von Phlegmatismus und Stoizismus
»Selbst zur Untätigkeit verdammt, wächst einem ja jemand wie Oblomow durchaus ans Herz. Kaum ein Roman spiegelte die Situation während des Lockdowns so gut wider wie dieses Stück Weltliteratur. Schaut man sich aber an, was aus Oblomow wird, wie er degeneriert und in sich zerfällt, so möchte man – verständlicherweise – lieber kein #besondererheld sein.«

Genstruktur statt Genesis
Von Peter Kern

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Der Nobelpreisträger Paul Nurse erläutert die fünf Antworten der Biologie auf die Frage »Was ist Leben?«
»Nurse scheitert bei diesem Versuch, und wer seinem Scheitern als Leser beiwohnt, hat viel davon, denn er kann die Logik des Misslingens verstehen. Zudem bekommt, wer im Biologieunterricht nicht recht aufgepasst hat, einen wunderbaren Nachhilfelehrer.«
Ein Blick aus der Neuen Welt
auf die Alte

Von Wolfgang Bock
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Bolivár Echeverrías Plädoyer für eine vielstimmige Globalisierung
»Die westliche Energie- und Bio-Politik führt unausweichlich in eine Sackgasse, wie sich gerade wieder am Beispiel Afghanistans ablesen lässt. Bolivár Echeverría aus Mexiko, Homi K. Bhabha aus Indien, Rey Chow aus Hong Kong oder Achille Mbembe aus Kamerun sind dagegen wichtige postkoloniale Stimmen aus der Peripherie, auf die hören sollte, wer eine menschliche Zukunft der Globalisierung denken will.«

Plädoyer für Pragmatismus
Von Lothar Struck
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Über Nora Bossongs Essaysammlung »Auch Morgen«
»Es ist ein leider unzeitgemäßer Ton geworden, dieses Plädoyer für das Pragmatische jenseits des Gestus all der- und diejenigen, die mit ihren Maximalforderungen ultimative Aufmerksamkeit erzeugen, weil sie geschickt an das angeschossene, schlechte Gewissen der Rezipienten appellieren und mit 'How dare you?'«

Bäume, Menschen
und signifikante Gleichartigkeit

Von Peter Kern
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Über die zunehmende Bedeutung des
»Neuen Materialismus«
»Als wesenlose ist die Natur das Material von Herrschaft. Ein Denken, das den Dingen und Menschen ihr Ansichsein bestreitet, macht sich mit den herrschenden Verhältnissen gemein, auch wenn es vermeint, aus ihnen auszubrechen. Wer aus dieser Gedankenwelt ausbrechen will, muss sich nach einer Metaphysik umschauen.«
Zeitreise
Von Gregor Keuschnig
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Philipp Sarasins
»kurze Geschichte der Gegenwart - 1977«
»Präsentiert wird eine immense Stofffülle.
Der Anmerkungsapparat umfasst insgesamt 1142 Endnoten (65 Seiten werden hierfür benötigt, wobei es nahezu nur um die Nennung der Quellen und weiterführenden Referenzen geht).
«


Heidegger in der Frisco Bay
Von Peter Kern
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Jenny Odell und das Prinzip »Nichts tun« als Akt des politischen Widerstands
 
»Das Buch hält die Mitte zwischen einem Sachbuch, einem literarischen Werk und einem Manifest. Solche Texte sind für oppositionelle Individuen, die sich zu einer sozialen Bewegung sammeln wollen – und für ein solches Publikum schreibt die Autorin - unverzichtbar.«

Zeitgeschichte in Schlaglichtern
Von Peter Kern
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Jan Grossarths 27 Erkundungen
»Heiligenleuchten«
»
Eine Gesellschaft vom Irrsinn umstellt, die aus dem Bann böser Mächte ausbrechen will, lernt man in Jan Grossarths Buch kennen. Das lässt an die Irrenhaus-Witze der frühen Jahre denken: Der Direktor der Anstalt zeichnet mit Kreide eine Linie auf den Boden, und verspricht Freigang für jeden, der drunter durchkommt.«
 

Vom Green New Deal
und den grünen Marsmännchen

von Peter Kern
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Perspektiven eines Industriemodells der Zukunft
»
Die Gesellschaft, die mit ihren Steuermitteln einspringt, um die gegenwärtige Krise zu bewältigen, hat sich das Recht auf einen Strukturwandel erworben, bei dem es gerecht zugehen muss.«


Keine Macht für niemand
Von Peter Kern
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In seiner spannenden Arbeit »Gewaltkritik« untersucht Wolfgang Bock Politik, Populismus und Parlamentarismus bei Walter Benjamin, Carl Schmitt, Georges Sorel und Giorgio Agamben.
»Der Messianismus in Bocks Fassung ist das Prinzip, ein aufgeklärtes, mit allen Mitteln gewaschenes politisches Vermögen stark zu machen, um den gegenwärtigen Dunkelmännern und -frauen den Weg zu verstellen. Man muss die Giftstoffe der Neuen Rechten kennen, um ein Vakzin zu entwickeln.«

Ach, so kleine Geister
Von Lothar Struck
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»Machtverfall« titelt Robin Alexander seinen ernüchternden Report über Merkels Ende und das Drama der deutschen Politik.
»Es ist Ende Mai 2021 und bis zur Bundestagswahl sind es noch knapp vier Monate. Die Regierungspartei CDU hat noch nicht einmal ein Wahlprogramm verabschiedet. Stattdessen häufen sich in CDU und CSU Korruptionsvorwürfe und Ungereimtheiten. Droht der CDU das Schicksal anderer konservativer Parteien in Europa? Angela Merkel, die scheidende Kanzlerin, war lange der "kleinste, gemeinsame Nenner einer entpolitisierten, risikoscheuen Gesellschaft". Sehen wir jetzt das Resultat?«

Wer ist zu beklagen? Sozialdemokraten!
Von Peter Kern
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Der linke Vordenker Niels Heisterhagen fordert
eine »sozialdemokratische Verantwortungslinke«
»Es lag nicht daran, dass die SPD auf ihren Plakaten zu wenig gegendert hat. Woran die Misere der Partei liegt, bei Niels Heisterhagen kann man es nachlesen. Sein Buch mit dem etwas groß geratenen Titel Verantwortung listet auf, was der heutigen Sozialdemokratie abgeht.«


Mikrophysiker der Macht
Von Peter Kern
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Joseph Vogls kurze Theorie der Gegenwart
»Kapital und Ressentiment«
»Wenn, so schätzt man, fünfzig Mal mehr Geld nach Verwertung sucht, als welches in Produktionsprozessen steckt, dann sind profitable Investitionschancen knapp. Dann japst das Geld nach der Verwandlung in stoffliche und menschliche Warenkörper, um mehr Geld zu werden.«

Auftanken
Von Wolfram Schütte
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Florian Werners Liebeserklärung an die Raststätte
»Florian Werners Ortsbesichtigungen & Personenbeschreibungen sind das eine; das andere seine gründlichen Recherchen nicht nur über Garbsen Nord, sondern auch über Herkunft, Geschichte & Gegenwart der deutschen Autobahnraststätte im Allgemeinen.«


Zukunftshumoreske
Von Gregor Keuschnig
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In seinem Roman »Die Kandidatin« spielt Constantin Schreiber mit den politischen Möglichkeiten unserer Zeitgeistdiskussionen
»Die Figuren bleiben am Ende so unangreifbar weit entfernt wie die 20+x-Jahre, die der Roman in der Zukunft spielt. Zur Verteidigung wäre einzuwenden, dass man von einigen Wendungen gar nicht mehr so weit entfernt zu sein scheint. Das schockiert dann doch ein wenig und lässt den Blick auf die Gegenwart milder werden. Noch.«

Chinas eindimensionale Gesellschaft
Von Peter Kern
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Wolfgang Müllers freundlicher Blick auf die Weltmacht China wirft viele Fragen auf.
»Wer einmal ein in China agierendes deutsches Unternehmen besuchen konnte, hat den Katzentisch gesehen, an dem der Vertreter des Allchinesischen Gewerkschaftsbundes Platz nehmen durfte. Der Platzhirsch vor Ort war der Bürgermeister, in eins Vorsitzender der regionalen Parteigliederung und Chef der Polizei.«

Prunk, Mode und Singularisierung
Von Peter Kern
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»Individualismus ist heutzutage in.«
(
HR 3-Moderator)
»Bei Reckwitz agiert diese Welt bloß im Hintergrund, und sie hat keine Formbestimmung, ist nicht vom prozessierenden Wert geprägt. Auf der Vorderbühne tummeln sich die nach Aura buhlenden Waren.«


Geselligkeitszonen
V
on Lars Hartmann
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Marc Augés Liebeserklärung an »Das Pariser Bistro«
»Wenn das Bistro ein romanesker Ort ist, dann vor allem in dem Sinn, dass es der Fantasie Fragmente von Geschichten darbietet, die sich gerade abspielen und deren Vorgeschichten oder Fortsetzungen sich jeder, dem danach ist, (…) ausmalen kann.«


Magischer Mikrokosmos
Von Lothar Struck
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Peter Stephan Jungk »Marktgeflüster« nimmt uns mit auf den Marché d'Aligre in Paris
»Man kommt am Ende des Buches nicht davon los, dass die Erzählung des Heimatgefühls des Erzählers für diesen Markt eine Art Abschied darstellt, ein Abschied von einer Zeit, die nicht mehr wiederkommen wird. Wie schön, dass sie nun festgehalten ist.«

Angstobjekt oder goldene Banane?
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Gefährliche Natur, gefährliche Unnatur: Darf man die Schöpfung straflos infrage stellen? Zu Christoph Türckes Kritik eines Machbarkeitswahns.
»Die radikale Dekonstruktion aller vorgegebenen Geschlechtsidentität mündet in eine hemmungslose (Selbst) Schöpfungstheologie.« Leseprobe

Avancierter Feminismus
- radikale Kritik heißt triggern
Von Lars Hartmann
Text lesen
Die erste Dokumentation zur radikalsten Zeitschrift der westdeutschen Frauenbewegung »Die schwarze Botin«
»Sie wollten mit einer Fackel ausleuchten und oft auch mit der Feder umbringen. Von links her und einerseits in der Tradition Kritischer Theorie und doch darüber hinaus. Insofern ist dieses Buch auch für eine feministisch inspirierte Kritische Theorie spannend.«

Lob des Zweifels
Von Wolfgang Bock
Text lesen
Sedimente einer Perspektive der Verdachtsmomente auf die Arbeitskultur.
Peter Kerns »Die Angestellten zwischen Büroalltag und Fluchtphantasie.«
»Thema des Buches ist das Ethos und es handelt sich damit um eine kleine Sittenlehre für Menschen, die in komplexer Reproduktion nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch ihre Seele zu verkaufen genötigt sind.«

Metamorphosen der Vernichtung
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Eine Geschichte des Krieges vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart
»Die Schlachtfelder und Schützengräben von einst wichen den Guerillas, dem Terror und den Drohnen – Symbol-instrumente für einen Krieg ohne Schlacht.«


Mut zur Erwachsenheit
Von Lothar Struck
Text lesen
Alexander Kissler Suche
nach Wegen aus der
selbstverschuldeten Unreife
»Die infantile Gesellschaft«
»Eine Regierung kann sich Vertrauen ausschließlich durch bewiesene Kompetenz verdienen, nicht dadurch, dass sie sich zum Konzept einer vertrauensvollen Beziehung bekennt.«

Letzte Worte
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Gesine Palmers Bericht aus der Zollbude des Todes
»Tausend Tode. Über Trauer reden«
»Wenn man nicht wüsste, dass sie tatsächlich so ihr Brot verdient, lesen sich die Beschreibungen, als hätte sie sie erfunden. Einfühlsam und spröde verfasst sie so eine kluge Selbstreflexion der eigenen Tätigkeit und des eigenen Lebensweges.«

»You'll never walk alone«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Über d
ie Evolution des modernen europäischen Fußballs und das Stadion als Ritual von Intensität.
Selten jedoch habe ich Bücher gelesen, die so fundiert, so kenntnisreich über den Fußball sprechen wie Michael Cox' »Umschaltspiel« und Hans Ulrich Gumbrechts »Crowds«.
Goldrausch
Von Wolfgang Bock
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Spektakel, Stadtzerstörung und Kulturindustrie in Paris 1851-1871. Zu Walburga Hülk, »Der Rausch der Jahre. Als Paris die Moderne erfand«
Es ist die Zeit des Übergangs von den feudalen zu den hochkapitalistischen Strukturen, die in dieser Regierungsform nicht repräsentiert waren. Diese Ungleichzeitigkeit macht den Mythos des erneuerten Kaiserreichs aus, der Paris als glanzvolle Lichterstadt miteinschließt.

Wird die Zukunft solidarischer?
Von Phillip D. Th. Knobloch
Artikel lesen
Ein Blick zurück und nach vorn mit Heinz Budes Werk über »Solidarität«
»Manchmal muss man Begriffe in Frage stellen, um weiter etwas mit ihnen anfangen zu können. Das ist offenbar beim Begriff der Solidarität der Fall.« Leseprobe


Orgien des Guten
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Philippe Murays fulminante Streitschrift
»Das Reich des Guten« ist eine Provokation für die intellektuellen Blockwarte dieser Tage.
»Das marktkonforme Reich des Guten, Eindeutigen und Reinen wächst unaufhörlich. Muray nennt das »cordicolen Faschismus«: Von der naiven Erziehung des Herzens zur wahren Orgie des Guten. Wer jetzt noch nicht unruhig geworden ist, sollte das Buch lesen. Oder eben weiterhin im Vereinsheim seines Geistes die Stühle geraderücken.«

»Wahrheit beginnt zu zweit«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Über die Kunst des Miteinander-Redens
»Je größer die eigene Betroffenheit, desto stärker sinkt die Kommunikationsfähigkeit. Neue Hypersensibilitäten bilden sich heraus, die sich in Form von Informations-, Kommunikations- und Sprachkontrollinstanzen in einen „Schutzbunker des Geistes“ flüchten. Diesen gilt es, aufzubrechen und – wie ehemals Sokrates – wieder ernsthaft und auf Augenhöhe über die relevanten Themen mit dem Anderen zu streiten.« Leseprobe


Heldendämmerung?
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Ulrich Bröcklings Zeitbild
»Postheroische Helden«
Bröcklings zentrale These lautet, dass es eine Gleichzeitigkeit von Heroisierungen und Deheroisierungen gibt. Dieser Parallelaktion spürt er nach, denn: »Weder sind heroische Subjektanrufungen bloß anachronistische Restbestände einer verflossenen Epoche, noch impliziert die Diagnose einer postheroischen Gegenwart, diese sei per se heldenlos oder heldenfeindlich. Beide Momente sind ineinander verschränkt.« Leseprobe

Der Empathiker
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Warum Navid Kermani ausgewählte seiner Reden gesammelt hat.
»'Wo ich bin, ist Deutschland', entgegnete einst selbstbewusst der von Nazideutschland ausgebürgerte Literaturnobelpreisträger Thomas Mann. Es könnte auch der eingebürgerte Sohn emigrierter Iraner von sich als deutscher Schriftsteller sagen. Aber derartiges sagt Navid Kermani selbstverständlich nicht; jedoch als Redner handelt er so, dass wir es von ihm sagen müssten.« Leseprobe

Danke, Herr Ömer!
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Diese Sammlung von Kermanis Reden verleiht einer der ältesten Gattungen der Literatur neue Geltung.
»Zu sagen, dass man Kermani am besten selbst reden hört, erübrigt sich ohnehin. Das Buch als Lektüre zu empfehlen, ist selbstverständlich. Was bleibt? Vielleicht nur dies: »Herrn Ömer« für den wundervollen Titel zu danken. Er wird es schon hören …« Leseprobe

Jeder Wahn hat einen Sinn
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Achim Haug erzählt von inneren Stimmen, bizarren Botschaften und gefährlichen Doppelgängern.
»Interessant sind nicht zuletzt die Exkurse in die Geschichte der Psychiatrie, Haugs durchaus kritische Haltung zu einigen Erkenntnissen der Hirnforschung und seine Übungsbeispiele bezüglich der eigenen Wirklichkeitsauffassung.«


LSD-Kapitalismus
Von Klaus Bittermann
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César Rendueles' literarische Reise durch die Geschichte der freien Marktwirtschaft
»Was große Literatur, die hier von Rendueles verhandelt wird, von den im üblichen Strickmuster fabrizierten Bestsellern unterscheidet, dass wir in ihr mehr oder weniger bewusst erkennen, was uns quält, weil sie beim Leser eine Saite zum Schwingen bringt, deren Klang wir so schnell nicht vergessen.«


»Im Namen des Guten«
Von Gregor Keuschnig
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Anmerkungen zu einem Anti-Phrasenbuch
und ein kleiner Exkurs in die Vergangenheit.
»Auf der einen Seite nämlich ist der Haß auf das Böse heute wirklich im Namen des Guten zu etwas Zerstörendem und Destruktivem geworden, auf der anderen Seite ist das Gute, das sich selbst als Positivität aufwirft, anstatt nur das Böse als Index seiner selbst zu sehen, zu dem Bösen geworden.« (17.Vorlesung über "Probleme der Moralphilosophie" von Theodor W. Adorno vom 25.7.1963)
 

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C.H. Beck

   


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