Ein
Fall von Größenwahn
In ihrem Gemeinschaftswerk
»Die
vierte Gewalt«
inszenieren sich
Richard David Precht und Harald Welzer als Kämpfer für einen
»lösungsorientierten
Journalismus«.
Von Gregor Keuschnig
Text lesen
»Die
immer gleichen Fragen, beantwortet von den immer gleichen Personen
mit den immer gleichen Floskeln, zielend auf die rasche Schlagzeile,
den prägnanten Begriff. Es ist das große Problem eines
Medienbetriebs, der über Jahrzehnte Rezipienten nicht fordern
wollte, sondern auf billige Affekte und Affirmation setzte – und
weiter setzt.«
Warum
der Staat selbst gottlos sein sollte
In ihrem neuen Buch sorgt sich die französische Autorin Caroline Fourest um unsere
mühsam erkämpfte Gewissens- und Weltanschauungsfreiheit.
Von Helmut Ortner
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Ihr Plädoyer: Wir müssen unsere freiheitliche Gesellschaft gegen
jede Form religiöser Anmaßung verteidigen.
Im
Täuschungs-Labyrinth
Norbert Lüdecke geht der Frage nach, ob die Katholiken die Kirche
haben, die sich verdienen?
Von Helmut Ortner
Text lesen
»Von
Demokratie mag man hier nicht unbedingt sprechen. Die katholische
Kirche ist eine weltabgewandte, die Grundrechte verletzende
Männer-Domäne: starr, autoritär, machtbewusst.«
Furcht,
etwas »Falsches«
zu sagen
René Pfister untersucht wie
eine neue linke Ideologie aus Amerika unsere Meinungsfreiheit
bedroht.
Von Gregor Keuschnig
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Der Durchbruch des Tugendterrors in den USA wird – wie könnte es
anders sein? – bei Donald Trump verortet, der mit "seinen Lügen und
seiner Rhetorik die Nation polarisiert" habe. "Dogmatismus von
links" wird als Gegenmaßnahme, eine Art "Roll-back" gesehen, der
durch die MeeToo- und BLM-Bewegung zusätzlichen Auftrieb erfahren
habe.
Konsumkultur
zwischen Neoliberalismus und Ökodiktatur
Philipp Lepenies Legitimierung von Konsumverboten und
Konsumverzicht. Von Phillip D.Th. Knobloch
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Eine Stärke der Analyse Lepenies liegt sicherlich darin,
dass er auf eine Entwicklung innerhalb der Konsumkultur hinweist,
die zur »Konsumfixierung mit fehlender Affektkontrolle«, zur
»Hyperindividualisierung« und zu »fehlender Gemeinwohlorientierung«
geführt hat.
Amerikas
Linke hat einen Lauf
Mit
»Uprising«
liefert Lukas Hermsmeier eine lesenswerte Studie zur
Aufbruchstimmung linker Gruppen und Bewegungen in den USA.
Von Peter Kern
Text lesen
Was die vom Autor vorgestellte amerikanische Neue Linke sympathisch
macht, ist das offenbar fehlende Ticketdenken. Man reist politisch
nicht nach dem Entweder-Oder-Prinzip.
Leseprobe
Die
ernüchterte Ökologie
Wieviel an ökologischem Paradigma bleibt übrig,
wenn es an die ökonomische Substanz einer Industriegesellschaft
geht?
Von Peter Kern
Text lesen
»Jana
Flemming
beleuchtet ihren Gegenstand einmal von innen, einmal von außen. Sie
führt qualitative Interviews mit Gewerkschaftsleuten und sie führt
durch die Theoriegeschichte des Naturbegriffs.«
Phänomenologie
des Ungeistes
Die
»Kartei des Terrors« legt die perfiden Methoden
des
Repressionsapparats
der chilenischen Militärdiktatur offen.
Von Peter Kern
Text lesen
»Während
Demokratien mit ihren Legislaturperioden zeitlich gegliedert sind,
agieren Diktaturen raumbezogen. Das ganze Land mit Straßensperren
überziehen und sich die Hauptstadt als Trophäe aneignen, ist ihre
Logik. Ihr müssen sie bei Strafe des Untergangs gehorchen.«
Haircut
für alte Zöpfe
Joscha Wullwebers instruktives Buch zu den Praktiken des »Zentralbankkapitalismus«
und den Transformationen des globalen Finanzsystems.
Von Peter Kern
Artikel lesen
»Es
spricht nicht für die Qualität der deutschen Wirtschaftspresse, dass
sie die alten Schlachten schlägt. Die Redakteure sollten Wullweber
lesen. Er bringt uns auf die Höhe der Zeit, und seine
Argumentation ist stringent.«
Die
smarte Gesellschaft und ihre Freunde
Von Peter Kern
Artikel lesen
Simon
Schaupps lesenswerte Dissertation über algorithmische Arbeitssteuerung und
kybernetische Proletarisierung
»Was das Buch so wertvoll
macht, ist die von seinem Verfasser eingenommene Perspektive. Es ist die Sicht
des lebendigen Arbeitsvermögens. Schaupp nimmt sich Fragen vor, die an die
Anthropologie grenzen und Technikfetischisten nicht im Traum einfallen würden.«
Comics
und Politik
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Zwischen dem Barbaren als Kulturheld, internationalem Regionalismus
und
»political
correctness«.
Anläßlich des neuen Asterix, Band 39:
»Der
Greif«
»Asterix
ist eine Institution, auch wenn seine Erfinder René Goscinny
(1926-1977) und Albert Uderzo (1927-2020) schon tot sind, wird die
erfolgreiche Reihe fortgeführt. Warum?«
Rassismus
und erhöhter Blutdruck
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Christoph Türckes kleines kritisches Wörterbuch der neuen
politischen Schlagworte
»Er
führt vor allem nochmals pointiert seine dialektische Art zu denken
vor, um so in eine aktuelle politische Debatte einzugreifen, die
ansonsten von instrumentellem Sprachgebaren bestimmt ist.«
Von
Tennisspielern und
organisiertem Verbrechen
Von Peter Kern
Artikel lesen
Kai Lindemanns Essay
»Zur Praxis der herrschenden Klassen«
liest sich als spannende Kritik der politischen Ökonomie im
Neoliberalismus.
»Rackets sind
Beutegemeinschaften. Der Begriff hebt grell ins Licht, was die
Elitetheorie verschweigt, die Methodik der Mächtigen, das
Klassenverhältnis zu verdecken und den Klassenkonflikt zu
entschärfen.«
Bunt
ist alle Theorie
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Hektor Haarkötters kurzweilige Kulturgeschichte der
»Notizzettel«
»Haarkötter beginnt ganz unaufgeregt mit der Nichtigkeit der kleinen
analogen Zettel und entwirft so eine sympathische, fragmentierte
Geschichte des vielfach gebrochenen Verhältnisses zwischen
Schreiben, Verbergen, Aufzeichnen und Vergessen, die ganz ohne Lob
des Digitalen und Großmeister-Allüren auskommt und dennoch
unvergleichlich viel mehr an Stoff bietet.«
Nichtstun
oder
Mit Oblomow im Lockdown
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Gedanken zur Ambivalenz von Phlegmatismus und Stoizismus
»Selbst
zur Untätigkeit verdammt, wächst einem ja jemand wie Oblomow
durchaus ans Herz. Kaum ein Roman spiegelte die Situation während
des Lockdowns so gut wider wie dieses Stück Weltliteratur. Schaut
man sich aber an, was aus Oblomow wird, wie er degeneriert und in
sich zerfällt, so möchte man – verständlicherweise – lieber kein
#besondererheld sein.«
Genstruktur
statt Genesis
Von Peter
Kern
Artikel lesen
Der Nobelpreisträger Paul Nurse erläutert die fünf Antworten der
Biologie auf die Frage »Was ist Leben?«
»Nurse scheitert bei diesem Versuch, und wer seinem Scheitern als
Leser beiwohnt, hat viel davon, denn er kann die Logik des
Misslingens verstehen. Zudem bekommt, wer im Biologieunterricht
nicht recht aufgepasst hat, einen wunderbaren Nachhilfelehrer.«
Ein
Blick aus der Neuen Welt
auf die Alte
Von Wolfgang Bock
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Bolivár Echeverrías Plädoyer für eine vielstimmige Globalisierung
»Die
westliche Energie- und Bio-Politik führt unausweichlich in eine
Sackgasse, wie sich gerade wieder am Beispiel Afghanistans ablesen
lässt. Bolivár Echeverría aus Mexiko, Homi K. Bhabha aus Indien, Rey
Chow aus Hong Kong oder Achille Mbembe aus Kamerun sind dagegen
wichtige postkoloniale Stimmen aus der Peripherie, auf die hören
sollte, wer eine menschliche Zukunft der Globalisierung denken will.«
Plädoyer
für Pragmatismus
Von Lothar Struck
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Über Nora Bossongs Essaysammlung »Auch Morgen«
»Es ist ein leider unzeitgemäßer Ton
geworden, dieses Plädoyer für das Pragmatische jenseits des Gestus all der- und
diejenigen, die mit ihren Maximalforderungen ultimative Aufmerksamkeit erzeugen,
weil sie geschickt an das angeschossene, schlechte Gewissen der Rezipienten
appellieren und mit 'How dare you?'«
Bäume,
Menschen
und signifikante Gleichartigkeit
Von Peter Kern
Artikel lesen
Über die zunehmende Bedeutung des
»Neuen Materialismus«
»Als wesenlose ist die
Natur das Material von Herrschaft. Ein Denken, das den Dingen und
Menschen ihr Ansichsein bestreitet, macht sich mit den herrschenden
Verhältnissen gemein, auch wenn es vermeint, aus ihnen auszubrechen.
Wer aus dieser Gedankenwelt ausbrechen will, muss sich nach einer
Metaphysik umschauen.«
Zeitreise
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Philipp Sarasins
»kurze
Geschichte der Gegenwart - 1977«
»Präsentiert
wird eine immense Stofffülle.
Der Anmerkungsapparat umfasst insgesamt 1142 Endnoten (65 Seiten
werden hierfür benötigt, wobei es nahezu nur um die Nennung der
Quellen und weiterführenden Referenzen geht).«
Heidegger
in der Frisco Bay
Von Peter Kern
Artikel lesen
Jenny Odell und das Prinzip »Nichts tun« als Akt des politischen
Widerstands
»Das
Buch hält die Mitte zwischen einem Sachbuch, einem literarischen
Werk und einem Manifest. Solche Texte sind für oppositionelle
Individuen, die sich zu einer sozialen Bewegung sammeln wollen – und
für ein solches Publikum schreibt die Autorin - unverzichtbar.«
Zeitgeschichte
in Schlaglichtern
Von Peter Kern
Artikel lesen
Jan Grossarths 27 Erkundungen
»Heiligenleuchten«
»Eine
Gesellschaft vom Irrsinn umstellt, die aus dem Bann böser Mächte
ausbrechen will, lernt man in Jan Grossarths Buch kennen. Das lässt
an die Irrenhaus-Witze der frühen Jahre denken: Der Direktor der
Anstalt zeichnet mit Kreide eine Linie auf den Boden, und verspricht
Freigang für jeden, der drunter durchkommt.«
Vom
Green New Deal
und den grünen Marsmännchen
von Peter Kern
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Perspektiven
eines Industriemodells der Zukunft
»Die
Gesellschaft, die mit ihren Steuermitteln einspringt, um die
gegenwärtige Krise zu bewältigen, hat sich das Recht auf einen
Strukturwandel erworben, bei dem es gerecht zugehen muss.«
Keine
Macht für niemand
Von
Peter Kern
Artikel lesen
In seiner
spannenden Arbeit »Gewaltkritik« untersucht Wolfgang Bock
Politik, Populismus und Parlamentarismus bei Walter Benjamin, Carl
Schmitt, Georges Sorel und Giorgio Agamben.
»Der Messianismus in
Bocks Fassung ist das Prinzip, ein aufgeklärtes, mit allen Mitteln
gewaschenes politisches Vermögen stark zu machen, um den
gegenwärtigen Dunkelmännern und -frauen den Weg zu verstellen. Man
muss die Giftstoffe der Neuen Rechten kennen, um ein Vakzin zu
entwickeln.«
Ach,
so kleine Geister
Von Lothar Struck
Artikel lesen
»Machtverfall«
titelt Robin Alexander seinen ernüchternden Report
über
Merkels Ende und das Drama der deutschen Politik.
»Es
ist Ende Mai 2021 und bis zur Bundestagswahl sind es noch knapp vier Monate. Die
Regierungspartei CDU hat noch nicht einmal ein Wahlprogramm verabschiedet.
Stattdessen häufen sich in CDU und CSU Korruptionsvorwürfe und Ungereimtheiten.
Droht der CDU das Schicksal anderer konservativer Parteien in Europa? Angela
Merkel, die scheidende Kanzlerin, war lange der "kleinste, gemeinsame Nenner
einer entpolitisierten, risikoscheuen Gesellschaft". Sehen wir jetzt das
Resultat?«
Wer
ist zu beklagen? Sozialdemokraten!
Von Peter Kern
Artikel lesen
Der linke Vordenker Niels Heisterhagen fordert
eine
»sozialdemokratische
Verantwortungslinke«
»Es lag nicht daran, dass
die SPD auf ihren Plakaten zu wenig gegendert hat. Woran die Misere
der Partei liegt, bei Niels Heisterhagen kann man es nachlesen. Sein
Buch mit dem etwas groß geratenen Titel Verantwortung listet
auf, was der heutigen Sozialdemokratie abgeht.«
Mikrophysiker
der Macht
Von Peter Kern
Artikel lesen
Joseph Vogls kurze Theorie der Gegenwart
»Kapital und Ressentiment«
»Wenn, so schätzt man, fünfzig Mal mehr Geld nach Verwertung
sucht, als welches in Produktionsprozessen steckt, dann sind
profitable Investitionschancen knapp. Dann japst das Geld nach der
Verwandlung in stoffliche und menschliche Warenkörper, um mehr Geld
zu werden.«
Auftanken
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Florian Werners Liebeserklärung an die Raststätte
»Florian Werners
Ortsbesichtigungen & Personenbeschreibungen sind das eine; das
andere seine gründlichen Recherchen nicht nur über Garbsen Nord,
sondern auch über Herkunft, Geschichte & Gegenwart der deutschen
Autobahnraststätte im Allgemeinen.«
Zukunftshumoreske
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
In
seinem Roman »Die
Kandidatin« spielt
Constantin Schreiber mit den politischen Möglichkeiten unserer
Zeitgeistdiskussionen
»Die
Figuren bleiben am Ende so unangreifbar weit entfernt wie die 20+x-Jahre, die
der Roman in der Zukunft spielt. Zur Verteidigung wäre einzuwenden, dass man von
einigen Wendungen gar nicht mehr so weit entfernt zu sein scheint. Das
schockiert dann doch ein wenig und lässt den Blick auf die Gegenwart milder
werden. Noch.«
Chinas
eindimensionale Gesellschaft
Von Peter Kern
Artikel lesen
Wolfgang Müllers freundlicher Blick auf die Weltmacht China wirft viele Fragen
auf.
»Wer
einmal ein in China agierendes deutsches Unternehmen besuchen konnte, hat den
Katzentisch gesehen, an dem der Vertreter des Allchinesischen
Gewerkschaftsbundes Platz nehmen durfte. Der Platzhirsch vor Ort war der
Bürgermeister, in eins Vorsitzender der regionalen Parteigliederung und Chef der
Polizei.«
Prunk,
Mode und Singularisierung
Von Peter Kern
Artikel lesen
»Individualismus
ist heutzutage in.«
(HR
3-Moderator)
»Bei
Reckwitz agiert diese Welt bloß im Hintergrund, und sie hat keine
Formbestimmung, ist nicht vom prozessierenden Wert geprägt. Auf der
Vorderbühne tummeln sich die nach Aura buhlenden Waren.«
Geselligkeitszonen
Von
Lars Hartmann
Artikel lesen
Marc Augés Liebeserklärung an »Das Pariser Bistro«
»Wenn das Bistro ein romanesker Ort ist, dann vor allem in dem Sinn,
dass es der Fantasie Fragmente von Geschichten darbietet, die sich
gerade abspielen und deren Vorgeschichten oder Fortsetzungen sich
jeder, dem danach ist, (…) ausmalen kann.«
Magischer
Mikrokosmos
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Peter Stephan
Jungk »Marktgeflüster« nimmt uns mit auf den Marché d'Aligre in
Paris
»Man kommt am Ende des
Buches nicht davon los, dass die Erzählung des Heimatgefühls des
Erzählers für diesen Markt eine Art Abschied darstellt, ein Abschied
von einer Zeit, die nicht mehr wiederkommen wird. Wie schön, dass
sie nun festgehalten ist.«
Angstobjekt
oder goldene Banane?
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Gefährliche Natur, gefährliche Unnatur: Darf man die Schöpfung
straflos infrage stellen? Zu Christoph Türckes Kritik eines
Machbarkeitswahns.
»Die radikale Dekonstruktion aller vorgegebenen Geschlechtsidentität
mündet in eine hemmungslose (Selbst) Schöpfungstheologie.«
Leseprobe
Avancierter
Feminismus
- radikale Kritik heißt triggern
Von
Lars Hartmann
Text lesen
Die erste
Dokumentation zur radikalsten Zeitschrift der westdeutschen
Frauenbewegung »Die
schwarze Botin«
»Sie
wollten mit einer Fackel ausleuchten und oft auch mit der Feder
umbringen. Von links her und einerseits in der Tradition Kritischer
Theorie und doch darüber hinaus. Insofern ist dieses Buch auch für
eine feministisch inspirierte Kritische Theorie spannend.«
Lob
des Zweifels
Von Wolfgang Bock
Text lesen
Sedimente einer Perspektive der Verdachtsmomente auf die
Arbeitskultur.
Peter Kerns »Die Angestellten zwischen Büroalltag und
Fluchtphantasie.«
»Thema
des Buches ist das Ethos und es handelt sich damit um eine kleine
Sittenlehre für Menschen, die in komplexer Reproduktion nicht nur
ihre Arbeitskraft, sondern auch ihre Seele zu verkaufen genötigt
sind.«
Metamorphosen
der Vernichtung
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Eine Geschichte des Krieges vom 19. Jahrhundert
bis in die Gegenwart
»Die
Schlachtfelder und Schützengräben von einst wichen den Guerillas,
dem Terror und den Drohnen – Symbol-instrumente für einen Krieg ohne
Schlacht.«
Mut
zur Erwachsenheit
Von Lothar Struck
Text lesen
Alexander Kissler Suche
nach Wegen aus der
selbstverschuldeten Unreife
»Die
infantile Gesellschaft«
»Eine
Regierung kann sich Vertrauen ausschließlich durch bewiesene Kompetenz
verdienen, nicht dadurch, dass sie sich zum Konzept einer vertrauensvollen
Beziehung bekennt.«
Letzte
Worte
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Gesine Palmers Bericht aus der Zollbude des Todes
»Tausend Tode. Über Trauer reden«
»Wenn
man nicht wüsste, dass sie tatsächlich so ihr Brot verdient, lesen
sich die Beschreibungen, als hätte sie sie erfunden. Einfühlsam und
spröde verfasst sie so eine kluge Selbstreflexion der eigenen
Tätigkeit und des eigenen Lebensweges.«
»You'll
never walk alone«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Über die
Evolution des modernen europäischen Fußballs und das Stadion als
Ritual von Intensität.
Selten jedoch habe ich Bücher gelesen, die so fundiert, so
kenntnisreich über den Fußball sprechen wie Michael Cox'
»Umschaltspiel« und Hans Ulrich Gumbrechts »Crowds«.
Goldrausch
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Spektakel, Stadtzerstörung und Kulturindustrie in Paris 1851-1871.
Zu Walburga Hülk,
»Der
Rausch der Jahre. Als Paris die Moderne erfand«
Es ist
die Zeit des Übergangs von den feudalen zu den hochkapitalistischen
Strukturen, die in dieser Regierungsform nicht repräsentiert waren.
Diese Ungleichzeitigkeit macht den Mythos des erneuerten
Kaiserreichs aus, der Paris als glanzvolle Lichterstadt
miteinschließt.
Wird
die Zukunft solidarischer?
Von Phillip D. Th. Knobloch
Artikel lesen
Ein Blick zurück und nach vorn mit Heinz Budes Werk über
»Solidarität«
»Manchmal
muss man Begriffe in Frage stellen, um weiter
etwas mit ihnen anfangen zu können.
Das ist offenbar beim Begriff
der Solidarität der Fall.«
Leseprobe
Orgien
des Guten
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Philippe Murays fulminante Streitschrift
»Das
Reich des Guten«
ist eine Provokation für die intellektuellen Blockwarte dieser Tage.
»Das
marktkonforme Reich des Guten, Eindeutigen und Reinen wächst
unaufhörlich. Muray nennt das »cordicolen Faschismus«: Von der
naiven Erziehung des Herzens zur wahren Orgie des Guten. Wer jetzt
noch nicht unruhig geworden ist, sollte das Buch lesen. Oder eben
weiterhin im Vereinsheim seines Geistes die Stühle geraderücken.«
»Wahrheit
beginnt zu zweit«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Über die Kunst des Miteinander-Redens
»Je
größer die eigene Betroffenheit, desto stärker sinkt die
Kommunikationsfähigkeit. Neue Hypersensibilitäten bilden sich
heraus, die sich in Form von Informations-, Kommunikations- und
Sprachkontrollinstanzen in einen „Schutzbunker des Geistes“
flüchten. Diesen gilt es, aufzubrechen und – wie ehemals Sokrates –
wieder ernsthaft und auf Augenhöhe über die relevanten Themen mit
dem Anderen zu streiten.«
Leseprobe
Heldendämmerung?
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Ulrich Bröcklings Zeitbild
»Postheroische
Helden«
Bröcklings zentrale These lautet, dass es eine Gleichzeitigkeit von
Heroisierungen und Deheroisierungen gibt. Dieser Parallelaktion
spürt er nach, denn:
»Weder
sind heroische Subjektanrufungen bloß anachronistische Restbestände
einer verflossenen Epoche, noch impliziert die Diagnose einer
postheroischen Gegenwart, diese sei per se heldenlos oder
heldenfeindlich. Beide Momente sind ineinander verschränkt.«
Leseprobe
Der
Empathiker
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Warum Navid Kermani ausgewählte seiner Reden gesammelt hat.
»'Wo ich bin, ist
Deutschland', entgegnete einst
selbstbewusst der von Nazideutschland ausgebürgerte Literaturnobelpreisträger
Thomas Mann. Es könnte auch der eingebürgerte Sohn emigrierter Iraner von sich
als deutscher Schriftsteller sagen. Aber derartiges sagt Navid Kermani
selbstverständlich nicht; jedoch als Redner handelt er so, dass
wir es von ihm sagen müssten.«
Leseprobe
Danke,
Herr Ömer!
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Diese Sammlung von Kermanis Reden
verleiht einer der ältesten
Gattungen der Literatur neue Geltung.
»Zu
sagen, dass man Kermani am besten selbst reden hört, erübrigt sich
ohnehin. Das Buch als Lektüre zu empfehlen, ist selbstverständlich.
Was bleibt? Vielleicht nur dies: »Herrn Ömer« für den wundervollen
Titel zu danken. Er wird es schon hören …«
Leseprobe
Jeder
Wahn hat einen Sinn
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Achim Haug erzählt von inneren Stimmen, bizarren Botschaften und
gefährlichen Doppelgängern.
»Interessant
sind nicht zuletzt die Exkurse in die Geschichte der Psychiatrie,
Haugs durchaus kritische Haltung zu einigen Erkenntnissen der
Hirnforschung und seine Übungsbeispiele bezüglich der eigenen
Wirklichkeitsauffassung.«
LSD-Kapitalismus
Von Klaus Bittermann
Artikel lesen
César Rendueles' literarische Reise durch die Geschichte der freien
Marktwirtschaft
»Was
große Literatur, die hier von Rendueles verhandelt wird, von den im
üblichen Strickmuster fabrizierten Bestsellern unterscheidet, dass
wir in ihr mehr oder weniger bewusst erkennen, was uns quält, weil
sie beim Leser eine Saite zum Schwingen bringt, deren Klang wir so
schnell nicht vergessen.«
»Im
Namen des Guten«
Von Gregor Keuschnig
Text lesen
Anmerkungen zu einem
Anti-Phrasenbuch
und ein kleiner Exkurs in die Vergangenheit.
»Auf der einen Seite
nämlich ist der Haß auf das Böse heute wirklich im Namen des Guten
zu etwas Zerstörendem und Destruktivem geworden, auf der anderen
Seite ist das Gute, das sich selbst als Positivität aufwirft,
anstatt nur das Böse als Index seiner selbst zu sehen, zu dem Bösen
geworden.« (17.Vorlesung über "Probleme der Moralphilosophie" von
Theodor W. Adorno vom 25.7.1963)
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