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Spaßmacher und Streithansel
Am
21. April 2010 jährte sich der 100. Todestag von Samuel Langhorne Clemens. Unter
dem Pseudonym Mark Twain machte sich der Schriftsteller einen großen Namen als
Humorist und Satiriker. Weniger entzückt waren seine Familie, Freunde und
Zeitgenossen über die Vorliebe des Tom-Sawyer-Autors für Auseinandersetzungen
aller Art. Trotz aller Schalkhaftigkeit war der Erfolgsautor von Büchern wie Die Arglosen im Ausland (1869) und Der Prinz und Bettelknabe (1882) jedoch nicht nur der pointenreiche Witzbold, als der ihn die Nachwelt empfindet. Die biografische Wahrheit über Twain ist durchaus facettenreicher. Die literarischen Quellen des Mississippi Schon in jungen Jahren musste sich Twain in verschiedenen Berufen durchgeschlagen. Auf dem Mississippi lernte er als Lotse alles über die Tücken des veränderlichen Flusses und die imposanten Schaufelraddampfer, die ihn schon als Kind fasziniert hatten. Schon in dieser Zeit entstanden erste journalistische und literarische Arbeiten.
Bei einer solchen
Gelegenheit fragte ihn einmal ein Matrose, ob er diese Texte auch
veröffentlichen wolle, und wenn, dann doch sicher nicht unter seinem eigenen
Namen? Gerade in diesem Augenblick rief der mit dem Tiefenlot beschäftigte
Schiffsjunge: „Mark twain“, was bedeutet: Markiert zwei (Faden, also zwölf Fuß
Wassertiefe und damit sichere Fahrt für die Mississippi-Dampfer). Diesen Ruf
griff der schreibende Junglotse auf und nannte sich fortan Mark Twain. Der wichtigste Mensch in Mark Twains Leben war seine Frau Olivia „Livy“ Langdon, eine Südstaatenschönheit aus begütertem Haus, die nicht nur die Ehefrau und Mutter seiner vier Kinder, sondern auch die strenge Lektorin seiner Bücher war. Ihr gewidmet ist auch sein erfolgreichster Roman Tom Sawyers Abenteuer (1876), der ohne Livys Interesse an Twains Kindheitserinnerungen vermutlich nie geschrieben worden wäre. Livy war auch der einzige Mensch, der Mark Twains hitziges Temperament gelegentlich zu mäßigen verstand. So mahnte sie ihn einmal: „Mein lieber Jungspund, wie ich mir doch wünschen würde, du würdest nicht so streitsüchtig sein, sondern eher einmal bereit, die Sichtweise anderer zu sehen. Wenn du ihnen schreibst, schreib wenigstens höflich.“ Streit um Huckleberry Finn Höflichkeit gehörte allerdings nicht zu Mark Twains Tugenden. Seine Mitmenschen sah der Schriftsteller kritisch, weshalb er sie gerne mit beißendem Spott bedachte. Im Alter verfestigte sich seine Überzeugung von der Schlechtigkeit des Menschen sogar noch und im täglichen Umgang brachten seine temperamentvollen Ausbrüche, in denen er die Menschheit im allgemeinen und die Gewissenlosigkeit, Geschäftemacherei und Überheblichkeit der weißen Rasse im besonderen verfluchte, Geschäftspartner, Freunde und die Familie immer wieder in Bedrängnis.
Nicht selten bemühte Twain
auch die Gerichte. Oftmals erfolglos.
Die Ankündigung sorgte bei
dem dünnhäutigen Mark Twain für eine emotionale Eruption, da er in dem
Dumpingpreis eine Gefährdung seines sonstigen Buchabsatzes erblickte. Er klagte
und am 14. Januar 1885 kam es zur Verhandlung vor dem Bostoner Bezirksgericht.
Geschäftliche
Selbstüberschätzung, Leichtsinn und Ignoranz führten dazu, dass Mark Twain am
18. April 1894 mit seinem eigenen Verlag Bankrott ging. Er hatte vor allem eine
verhängnisvolle Investition in eine Setzmaschine getätigt, mit der er die
komplette Druckindustrie revolutionieren wollte, die ihn jedoch nur ruinierte.
Seine Schulden beliefen sich auf $ 260.000. Die letzten Monate seines Lebens verbrachte er wegen zunehmender Herzbeschwerden und Bronchitis auf den Bermudas. Nach seiner Rückkehr in seine Villa »Stormfield« in Redding, Connecticut, litt er unter einer schweren Halsentzündung und unter Atembeschwerden.
»Ich kam im Jahre 1835 zur
Erde, zur gleichen Zeit wie Halleys Komet“, meinte Twain 1909. „Im nächsten Jahr
wird dieser zur Erde zurückkehren. Ich rechne damit, mit ihm gemeinsam auch
wieder verschwinden zu dürfen. Sollte das unterbleiben, so wäre das die größte
Enttäuschung meines Lebens. Vermutlich hat sich der Allmächtige gedacht: Ach,
diese beiden komischen Käuze sind zusammen gekommen, sollen sie auch zusammen
wieder verschwinden.« |
Mark Twain:
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