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»We've
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Die innere Stimme
»Im Grund Ihres
Wesens sind Sie ein psychologischer Tiefenforscher, so ehrlich unparteiisch und
unerschrocken wie nur je einer war.«
Sigmund Freud in einem Brief an Arthur
Schnitzler.
Arthur Schnitzlers Vater, Johann Schnitzler,
der über Budapest nach
Wien kam,
stammte aus einfachen
jüdischen Verhältnissen. Er heiratete eine Tochter aus den sogenannten besseren
Kreisen und brachte es als Arzt bis zum Leiter der Allgemeinen Poliklinik.
Arthur Schnitzler absolvierte von 1871 bis 1879 das Akademische Gymnasium und
schlug ebenfalls die medizinische Laufbahn ein. Er promovierte 1885,
interessierte sich bereits früh für Psychologie und arbeitete an der
Zeitschrift 'Internationale Klinische Rundschau' mit.
In der Praxis des Psychiaters Theodor Meynert sammelte er
als
Sekundararzt
experimentelle Erfahrungen in Hypnose und Suggestion.
Bis 1888 war er Assistent und Sekundararzt im Wiener Allgemeinen Krankenhaus,
danach Assistent seines Vaters an der Poliklinik, bevor er eine Privatpraxis
eröffnete,
die er aufgrund seiner zunehmenden schriftstellerischen Ambitionen zwar
zunehmend einschränken mußte, jedoch nicht völlig aufgab.
Man kann Schnitzler als das literarische Pendant zu Sigmund Freud betrachten. In
seinen Dramen und Novellen läßt Schnitzler mittels des von ihm in die Literatur
eingebrachten »inneren Monologs« das Unterbewusstsein seiner Figuren direkt zum
Leser sprechen. Wegen seiner für die damaligen Verhältnisse unverblümte
Darstellung erotischer Szenarien sah sich Schnitzler wiederholt mit dem Vorwurf
der Pornographie konfrontiert; insbesondere sein Einakterzyklus »Der Reigen«
provozierte
diesen Vorwurf.
(1900 als »unverkäufliches
Manuskript« auf eigene Kosten in 200 Exemplaren gedruckt, löste
»Der Reigen«
im Jahr nach der Uraufführung 1920 einen Skandal
aus. Es kam zum Prozeß wegen
»Erregung
öffentlichen Ärgernisses«,
woraufhin Schnitzler die Aufführungsgenehmigung zurückzog.)
Sein Paradestück des inneren
Monologs, die Erzählung »Leutnant Gustl« (1899), brachte ihm den Vorwurf ein,
das
militärische Ritual des Duells lächerlich gemacht, und damit
den militärischen Ehrenkodex verletzt zu haben. Als Konsequenz erkannten die
verantwortlichen Militärs dem Dichter sein Reserveoffiziersrang als
»k.u.k.
Oberarzt in Evidenz«
ab.
1903 heiratete der
überzeugte Junggeselle und Lebemann Schnitzler am 26. August die junge
Schauspielerin Olga Gussmann. Bereits am 9. August 1902 war der gemeinsame Sohn
Heinrich geboren worden. Am 13. September 1909 wurde die Tochter Lili geboren,
deren Selbstmord, 1928, ihn in eine tiefe Lebenskrise stürzte. 1908
veröffentlichte er den Romans »Der Weg ins Freie«,
in dem die Probleme des assimilierten Judentums thematisiert werden.
Schnitzler war einer der wenigen
österreichisch-ungarischen Intellektuellen, die schon bei Ausbruch des Ersten
Weltkrieges die allgemeine Kriegsbegeisterung nicht teilten, woraufhin
die
Popularität seiner Stücke deutlich zurückgegangen ist.
1921 wird die Ehe
der Schnitzlers
geschieden. Als Folge psychischer und physischer
Probleme mied er daraufhin zunehmend die Öffentlichkeit.
Er schrieb neben einem zweiten Roman - »Therese. Chronik eines Frauenlebens« -
vorwiegend Erzählungen, die individuelle Schicksale um die Jahrhundertwende
psychologisieren. Im Jahre 1923 Schnitzler wurde zum ersten Präsidenten des
österreichischen PEN-Clubs. 1926 verlieh man ihm der Burgtheaterring.
Schnitzler starb am 21. Oktober 1931
in Wien an einer Gehirnblutung.
Leutnant Gustl |
Leutnant Gustl |