Ein
Palimpsest des Großen Krieges
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Mit der Herausgabe der historisch-kritischen Ausgabe
von Ernst Jüngers Epoche machenden Kriegsroman
»In Stahlgewittern« legt uns Helmuth Kiesel eine
literaturgeschichtliche Arbeit par excellence vor.
Kiesels klare Sprache, die gut verständliche Kontextualisierung und seine
akribische Aufarbeitung des Jünger-Textes machen das Buch ohne Zweifel zu einem
echten Leseerlebnis.

Provokation für die
postheroische Gesellschaft
Von Klaus-Jürgen Bremm
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Ernst
Jüngers Kriegstagebücher 1914- 1918
als Protokolle aus einer fragmentierten Welt.
Aus seinen Texten tritt
vor allem eines mit aller Deutlichkeit hervor: Der Krieg hat alle bisher
miteinander verwobenen Bereiche des Daseins fragmentiert, hat sie in Unterwelten
aufgeteilt, die in keiner sinnhaften Beziehung mehr zueinander stehen.
Auf Zehenspitzen durch die Hölle
Zur historisch-kritischen Ausgabe
von Ernst Jüngers »Strahlungen«.
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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»Die Edition
umfasst insgesamt »20 gebundene Tagebücher, eine Reinschrift (knapp
900 Seiten) sowie vereinzelte Tagebucheinträge in insgesamt 23
Loseblattsammlungen, entstanden 1939-48.« Jüngers Schreibprozess sei
hierbei gekennzeichnet von »Streichungen, Einfügungen und
Abschriften. Für manche Einträge finden sich allein in den
Handschriften bis zu vier Überarbeitungen.« Zudem seien »die Werke
von der Manuskript- zur Druckversion und in späteren Fassungen stark
verändert (teils durch Eingriffe der NS-Zensur, teils durch Jüngers
eigene Überarbeitungen).«
Blätterwald
mit röhrendem Hirsch
Ernst Jünger in der Kritik der deutschen Presse
seit 1946.
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Recherchiert und
kommentiert
von Jürgen Nielsen-Sikora.
Was gibt
es über Ernst Jünger noch zu sagen? Welches Bild lässt sich mit seinem Namen auf
die Leinwand der Gegenwart zeichnen?
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Arbeit
am Abgrund des Selbst
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Ein kleines
Kriegspanorama mit Ernst Jünger
Der
Krieg. Für meine Generation war das ein bisschen Borchert und Böll, der
obligatorische Dachautrip während der Abschlussfahrt nach München und das farbig
illustrierte Kapitel in den Schulbüchern der Mittelstufe. Der Krieg, den wir
kannten, war eine nachkolorierte TV-Doku, mit der sowohl die
öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten als auch unsere Geschichtslehrer ihrem
Bildungsauftrag in knapp 45 Minuten nachkamen.
Idealer
Dialog und reales Geschwätz
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Zu
Ernst Jünger
»Gespräche
im Weltstaat, Interviews und Dialoge 1929–1997«
Literarisch sticht der Bericht des britischen Dichters Stephen Spender über
seinen Besuch bei Jünger heraus. Bemerkenswert ist auch das schöne Ende von
Didier Raguenets Text aus dem Jahr 1945: »Jetzt begleitete Jünger mich durch den
nachtschwarzen Garten, der mich vorhin noch beunruhigt hatte. Um mich zu führen,
hielt er meine Finger in seiner mageren und vibrierenden Hand behutsam in die
Höhe, und wir gingen auf Zehenspitzen wie Dante und Vergil durch die Fährnisse
der Hölle.«
Denkschrift
aus der Welt der Mörder
Von Peter V. Brinkemper
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Ernst Jüngers subversive Abhandlung
»Zur
Geiselfrage«
aus dem Jahre 1941/42.
Die sich in den Tagebüchern abzeichnende subjektive
Aufgewühltheit des immer noch nicht ganz bekehrten
Besatzungsoffiziers, Abenteurers und Kulturtouristen Jünger
bringt anlässlich der dienstlich verfassten »Geiselfrage«
die Zerrissenheit in der objektiven Lage und die falsche
Repräsentanz am richtigen Ort erst voll zum Ausdruck.
Glanz und Elend der künstlichen Paradiese
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Nur selten
hat ein Schriftsteller mit solcher Nüchternheit, leidenschaftslos und souverän
über den Rausch geschrieben wie Ernst Jünger zwischen 1968 und 1970 in seinem
Buch Annäherungen.
»Der Rausch« heißt es dort, »bleibt eine der Stationen
auf dem Weg zum Nullpunkt, eine flüchtige Herberge, ein buntes Zelt, das für
eine einzige Nacht aufgeschlagen wird. (…) Der Nullpunkt ist auch Gefrierpunkt,
und obwohl die Atome ihr Gewicht behalten, ändert sich ihre Anordnung.«
Leseprobe
»O Jupiter! Welch ein Künstler stirbt in mir!«
(Nero, 37-68, römischer Kaiser)
Von Lothar Struck
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Jörg
Magenau hat Ernst Jüngers unterhaltsame
Zitatensammlung »Letzte
Worte« herausgegeben.
Eine
gefährliche Begegnung?
›Jünger und Frankreich - eine gefährliche Begegnung?‹ versammelt 60
unveröffentlichte Briefe von Ernst Jünger an seinen Übersetzer Julien Hervier.
Sie liefern bisher unbekannte Einsichten in Jünger kontinuierliche Arbeit am
Text und geben faszinierende Einblicke in die Jünger-Rezeption in Frankreich.
Ein ausführliches Gespräch zwischen dem Jünger-Kenner Alexander Pschera und
Julien Hervier erkundet die Ursachen für Jüngers Erfolg in Frankreich, der mit
der Aufnahme von Jüngers Texten in die Bibliothèque de la Pléiade seinen
Höhepunkt gefunden hat. In diesem Gespräch wird deutlich, wie und warum Jünger
die moderne Literatur in Frankreich beeinflusste, aber auch, was Jünger von ihr
trennt. So ist das Gespräch auch ein Dialog über Frankreich und Deutschland.
Alexander Pschera -
Jünger und Frankreich - eine gefährliche Begegnung?
-
Ein Pariser Gespräch. / Mit 60 Briefen von Ernst Jünger an Julien Hervier -
Matthes&Seitz Berlin / Mit Abbildungen / 204 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
-
Aus dem Französischen von Dorothée Pschera / 19,90 € / 978-3-88221-538-0
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Literatur
vom & zum Autor:
Ernst
Jünger
Sämtliche Werke
in 22 Bänden
Broschierte und
digitale Ausgabe
»Einzigartiger Zeuge der Zeit«, »der beste Feind der
Moderne«,
»Poet der Käfer«: Ernst Jünger, der zu den wichtigsten
Autoren
des 20. Jahrhunderts zählt, hat ein Werk geschaffen, das
so bedeutend
wie umstritten ist. Erstmals erscheint die 22-bändige
Gesamtausgabe
nun in neuer Gestaltung als Taschenbuch. Die Bände der Ausgabe sind auch einzeln erhältlich und
als
E-Book.
Gretha
und Ernst Jünger
Einer der Spiegel
des Anderen
Briefwechsel
1922-1960
Der
Briefwechsel zwischen Gretha und Ernst Jünger geht über
eine Korrespondenz zwischen Ehepartnern weit hinaus. Er
liefert nicht nur Einblicke in das Privat- und
Alltagsleben eines Paars zwischen Bohème und Familie,
sondern ist auch ein zeitgeschichtliches und
literarisches Dokument ersten Ranges.
Leseprobe
Heimo
Schwilk
Ernst
Jünger –
Ein Jahrhundertleben
Ernst Jünger (1895–1998) war eine Jahrhundertgestalt. Sein Leben verkörpert wie
kein anderes die Brüche und Wendungen, die die deutsche Geschichte genommen hat.
Die aktualisierte und ergänzte Neuausgabe von Jünger-Experten Heimo Schwilk
erzählt von diesem Jahrhundertleben.
Ernst
Jünger
Geheime Feste
Naturbetrachtungen
Klett-Cotta
280
Seiten, gebunden, mit Illustrationen, Lesebändchen,
zweifarbiger Druck
25,00
978-3-608-96472-1
Seine Texte sind eine Schule der Kontemplation. Sie
öffnen unsere Augen und lehren uns etwas, was im
digitalen Zeitalter zunehmend verloren zu gehen scheint
– vor der Natur zu verweilen, wahrhaft zu sehen und zu
träumen.
Ingeborg
Villinger
Gretha Jünger
Die unsichtbare Frau
Klett-Cotta
464
Seiten, gmit zahlreichen s/w Abbildungen
26,00 €
978-3-608-98352-4
Dieses Porträt macht das Leben einer Frau sichtbar, die
sich stets im Spannungsfeld zwischen Selbstbehauptung
und Konvention bewegte. Ihr Leben und ihre literarischen
Arbeiten sind ein Spiegel jener Zwänge, die aus
Geschlechterdifferenzen, politischen Umbrüchen und
intellektuellem Leben hervorgehen.
Heimo Schwilk,
(Hrsg.)
Ernst Jünger -
Leben und Werk
in Bildern und Texten
Überarbeitete Neuausgabe, die um die letzten zehn
Lebensjahre ergänzt ist.
Mit bisher unveröffentlichten Dokumenten und Fotos
Klett-Cotta,
Leinen
59,95 €, 336 Seiten, Großformat, 24,5x28,5 cm,
978-3-608-93842-5
Jüngers
Texte im Gegenlicht
»Bunter Staub« ist Wörterbuch
und Langessay in einem.
Mit Beiträgen von Martin van Creveld, Günter Figal, László F.
Földényi, Christophe Fricker, Yuri Harari, Lorenz Jäger, Marc Jongen,
Georg Klein,
Sebastian Kleinschmidt, Thor Kunkel, Eckhard Nickel, Thomas Palzer,
Tom Peuckert, Mark von Schlegell, Heimo Schwilk, Marion Titze, Peter
Trawny, David Woodard u.a.
Alexander Pschera, Alexander Pschera (Hg.)
Bunter Staub. Ernst
Jünger im Gegenlicht
Matthes & Seitz Berlin / 384 Seiten / Klappenbroschur / 19,80 € /
978-3-88221-725-4
Zeitenthobenheit
und Raumschwund
Ernst Jünger hat
ein umfängliches Reisewerk hinterlassen. Im Laufe seines Lebens unternahm er
mehr als 80 Reisen, etliche auch an exotische Orte in Übersee. Ausgehend von
größtenteils unbekannten Dokumenten des Nachlasses – authentischen Reisenotizen
und unveröffentlichten Briefen –, fügt Weber der Biografie dieses
Jahrhundertmenschen das bislang ungeschriebene Kapitel eines intensiven
Reiselebens hinzu.
Jünger reflektierte die Moderne als Beschleunigungsgeschichte und dokumentierte
die um (Selbst-)Bewahrung bemühten Versuche, die katastrophalen Umbrüche, den
permanenten Wandel des 20. Jahrhunderts literarisch zu bewältigen. Ernst Jüngers
Ästhetik der Entschleunigung liefert damit nicht nur eine Ästhetik des
Tourismus und der literarischen Moderne, sondern hält auch Verhaltensregeln für
eine Epoche bereit, in der das Zeit-für-sich-haben immer weniger möglich
erscheint.
Jan Robert Weber
Ästhetik der Entschleunigung -
Ernst Jüngers Reisetagebücher (1934 - 1960)
Matthes&Seitz Berlin / 525 Seiten / 39,90 € / 978-3-88221-558-8
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