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Glanz&Elend Literatur und Zeitkritik

 



Augsburg - oder von Sancho Panza zu Thomas Mann

Wohin eine heutige »Don Quijote«-Lektüre führen kann

Von Wolfram Schütte

Machen wir unter »Gebildeten« uns doch nichts vor: auch wir reden oft vom Hörensagen oder aus zweiter Hand. Wer (außer den »Fachleuten«) hat schon z.B. den ganzen Kafka gelesen oder sein Oeuvre mit Tagebuch & Briefen gar präsent? Oder wer könnte »Prozess«, »Schloss« oder »Verwandlung« en detail aus dem Gedächtnis abrufen – obwohl er ohne Zögern die Titel in den Mund nimmt & weiß, was jeweils damit, oder  mit dem »Kafkaesken« des Prager Autors gemeint ist?

Ähnlich geht es einem wohl auch z.B. mit Miguel de Cervantes Roman »Don Quijote« & mit dem sprichwörtlich »Don Quijotesken«. Man weiß, dass damit eine dem Wahnsinn nahe, zwar hochherzig-idealistische & atavistische, jedoch hoffnungslos von der Macht des Faktischen blamierte individuelle Haltung gemeint ist. Geläufig ist einem ja auch, dass der ehrenwerte komische »Ritter von der traurigen Gestalt« durch die Lektüre der (heute würde man sagen) »Fantasy-Welt« der spätmittelalterlichen Ritterromane den Verstand verloren hat & seine Lektüre-Phantasmen in seine Gegenwart & Realität überführt; dass er lächerlicherweise »gegen Windmühlen kämpft« (die er für Riesen hält) & dass er auf seinen irrwitzigen »ritterlichen« Abenteuern begleitet wird von dem bäuerlich-derben »Knappen« Sancho Panza; und dass das sowohl geistig als auch körperlich gegensätzliche komische Paar zum Grundmuster vieler fiktiver Duos der westlichen Kulturgeschichte wurde: bis hin etwa zu Laurel & Hardy oder z.B. Samuel Becketts Estragon & Vladimir.

Aber wenn man das ausgedehnte Leseabenteuer unternimmt, den ganzen, knapp 1500 seitigen »Don Quijote« (in der fabulösen Neuübersetzung von Susanne Lange) in Ruhe & mit der nötigen Zeit zur Reflexion zu lesen, merkt man bald, dass die geläufigen Ansichten & Bezüglichkeiten, für die Cervantes' erzählerische Erfindung weltweit bekannt ist, sich vornehmlich auf den Band 1 beziehen, der 1605 erschien. Das »beste Buch der Welt« gleichen Titels aber besteht ja aus zwei Bänden, zwischen deren Publikation der im Abstand von 10 Jahren liegt. Sie unterscheiden sich vielfältig; der Band 2 offenbart vor allem , wie sehr dem Autor seine beiden komischen Helden ans Herz gewachsen sind & auch den Lesern mehr und mehr eher als heroische, denn als bloß komische Helden sympathisch werden dürften. Und wenn man sich der These der höchst kundigen deutschen Übersetzerin anschließt, die ihre großartige Arbeit mit einer Fülle von detaillierten Anmerkungen versehen hat, dann gehört zu dem zweiteiligen Roman des Miguel Cervantes sogar auch noch die zeitgenössische Fälschung einer Fortsetzung von Band 1, deren Autor bis heute unbekannt ist.

Vielerlei Staunen über den Musterkoffer des Romangenres

Hollywood spricht in solchen Fällen von »Sequals«. Der Anonymus, der an dem Erfolg von Cervantes mythischer Erfindung partizipieren wollte, hat den geprellten Originalautor dazu motiviert, einen beträchtlichen Teil seines zweiten Bandes der Verfolgung & Verdammung der geistlosen Fälschung des literarischen Parasiten zu widmen, obwohl er auch, besonders raffiniert, eine der fremderfundenen Figuren in seiner eigenen Fortsetzung auftreten läßt, also den fremden Erzählfaden fortspinnt. Komplexer & subtiler als der anonyme Plagiator ist der Erfinder der zwei unsterblichen Helden in seiner Fortsetzung vorgegangen. Unverkennbar wollte Cervantes der literarischen Welt beweisen, was er erzählerisch konnte - ganz offenbar aber auch einer nochmaligen Fortsetzung von fremder Hand vorbeugen, indem er nicht nur seinen Titelhelden »zur Vernunft«, sondern ihn auch zugleich zu Tode bringt.

Wenn man den »Don Quijote«, mehr als 400 Jahre nach seiner Entstehung heute liest, ist man über Vielerlei erstaunt. Es ist doch bemerkenswert, dass der »Roman aller Romane« gewissermaßen in nuce alle späteren komplexen Entwicklungen & Ausprägungen dieses Erzählgenres (& auch des Slapsticks & des narrativen Historien- & Spielfilms) enthält! Z.B. gehört die Behauptung dazu, das vorliegende Buch sei die Übersetzung eines fremden, anderen & der Autor Cervantes gebe nur wieder, was er in dem Manuskript des fiktiven »arabischen« Historikers Cide Hamete Banengeli vorgefunden habe. Was den Stoff facettenreicher erzähl- & kommentierbar macht. Man könnte, wenn man nur wollte, wohl ein umfangreiches Arsenal an Mustern & Tricks des »Don Quijote« anlegen, aus denen sich auch noch die heute geschriebene Hoch- oder Trivial-Literatur bedient.

Wobei die Idee, die beiden literarischen Helden zu Spielbällen ihrer eigenen literarischen Fama zu machen, meines Wissens in der Literatur keine Nachfolge gefunden hat - selbst nicht bei Jean Paul (z.B. im »Komet«)!  Nur in Woody Allens Film »Purple Rose of  Cairo« gibt es eine vergleichbar ausgefallene, singuläre Szene, wenn der männliche Hauptdarsteller das Geschehen auf der Leinwand verlässt & von der Bühne ins Publikum zu seiner Verehrerin hinabsteigt.

Zurecht haben Thomas Mann – auf seiner »Meerfahrt mit Don Quichote« -  & Susanne Lange in ihrem Nachwort u.a. auf zwei wesentliche ästhetische Verfahrensweisen des raffinierten Erzählers Cervantes hingewiesen, der ja in einer prekären Zeit & Gesellschaft lebte, folglich vorsichtig sein musste, um nicht zum Opfer der feudalistischen oder der inquisitorischen Diktatur zu werden & unversehens im Gefängnis oder auf dem Scheiterhaufen zu landen. Dabei scheint zweifelhaft, ob der Autor des »Don Quijote« insgeheim ein katholischer Häretiker oder doch, wie er vielfach im Buch versichert, ein treu gläubiger Sohn der alleinseligmachenden Kirche war. Heinrich Heine sah sich schon 1837 gedrängt, Cervantes als konservativen Katholiken zu verteidigen - gegen Mutmaßungen über Sympathien des spanischen Autors für den Protestantismus. 

Humor & Gewalt, Lächerlichkeit & Prügel

So wenig eindeutig diese persönlichen Anschauungen des Cervantes sich fixieren lassen, so sicher scheint es doch zu sein, dass sich das Buch in unseren heutigen Augen anders darbietet als dem Autor selbst & seinen Zeitgenossen. Heinrich Heine, Thomas Mann & Vladimir Nabokov sahen sich z.B. von der Grausamkeit, die dem Humor des spanischen Autors zugrunde liegt & sowohl den Ritter als auch seinen Knappen physisch schmerzhaft heimsucht, nachhaltig irritiert. Der Autor der »Lolita« ist geradezu über diesen Barbarismus in seinen umfangreichen amerikanischen College-Vorlesungen zu »Don Quijote« empört.

Wir wissen ja aus zahlreichen Beispielen der Künste – bis hin zum stotternden Wenzel in Smetanas »Verkaufter Braut« –, wie wenig feinfühlig die früheren Gesellschaften mit individuellen Gebrechen umgingen & wie häufig sich das vorbürgerliche Lachen (vor allem auf dem Land) der realen physischen Gewalt verdankt. Die Prügel, die beide Cervantes-Helden in reichem Maße einstecken müssen, waren in der damaligen spanischen Gesellschaft so selbstverständlich real & häufig wie sie es in unsrem heutigen Leben weitgehend nur noch fiktiv sind: sei´s in Comics, Micky-Mouse-Heften, Western & in den Prügelorgien von Bud Spencer-Filmen u.ä., ganz zu schweigen von den Gewaltorgien der Computerspiele.

Mich haben vor allem bei der jetzigen Lektüre zwei Episoden des 2.Teils fasziniert, über die ich in der mir bekannten Literatur zu dem Roman außer bei Thomas Mann nichts Reflektiertes gefunden habe – vielleicht, weil der bäuerliche Knappe & nicht der Hidalgo in ihrem Mittelpunkt steht. Die eine ist Sancho Panzas zeitweiliges «Gubernieren« auf dem fiktiven Eiland Barataria, die andere sein Treffen mit dem »Morisken« Ricote.

Zwar hatte Don Quijote seinem Knappen im ersten Band als Lohn seines Dienstes versprochen, ihm den Posten des »Gubernators« eines Eilands zu verschaffen. Der armselige Hidalgo hätte jedoch nie die Möglichkeit oder die finanziellen Mittel gehabt, dieses großmäulige Versprechen zu erfüllen. Aber der namenlose Herzog & seine Gattin (die Cervantes gewissermaßen als literarische Katalysatoren erfunden hat) machen sich ein Vergnügen daraus, die ihnen aus der Lektüre des ersten Bands bekannten zwei exzentrischen Tölpel zum Schein in die fiktive Welt zu versetzen, in der sie sich bei ihren ersten Abenteuern wähnten. Die beiden vermögenden Adligen errichten eine Kulissenwelt willfähriger Bediensteter für die beiden Fantasten. Es ist eine täuschend echte Vorspiegelung falscher Tatsachen – eine »Verzauberung«, wie sie im Buche steht -, ähnlich perfekt & opak, wie sie Peter Weir in seinem Hollywoodfilm »The Truman Show« (1998) inszeniert hat.

Die beiden vermögenden Adligen erklären Sancho Panza zum »Gubernator« der angeblichen Insel Barataria: ein von ihnen fiktionalisiertes ländliches Gemeinwesen. In ihm wird der vorübergehend allein auf sich gestellte Bauer Sancho Panza auf eine Charakter-Probe gestellt - wie gleichzeitig auf ihrem Schloß der isolierte Don Quijote, den eine liebestolle Hofdame verführen soll; erfolglos, weil er selbstverständlich seiner Dulcinea treu bleibt, mag sie auch zur tumben Bauerndirne »verzaubert« sein (wie ihm Sancho Panza weißmacht).

Sancho Panza behauptet, mit den Einnahmen aus seinem »Gubernatoren«-Amt hätte er sich »ein Haus aus goldenen Wänden« bauen lassen »und nach sechs Monaten schon aus Silbertellern essen« können. Ohne Zweifel spielt Cervantes auf die privaten Selbstbereicherungen von Gouverneuren & Konquistatoren wie Cortez oder Pizarro in den Spanischen Kolonien jenseits des Atlantiks an. Die ehrliche Haut Sancho Panza ist stolz darauf, sich aber nicht bereichert, bzw. seinen «König verraten zu haben« – was eine deutlich genug formulierte Kritik des zeitweilig als Steuereintreiber tätigen Cervantes an den korrupten königlichen Beamten ist.

Der salomonisch entscheidende Bauer

Noch erstaunlicher aber ist eine Reihe von Entscheidungen, die der »gubernierende« Sancho Panza als souveräner Gerichtsherr zu fällen hatte. Alle seine Urteile könnten salomonischer nicht ausgefallen sein. Aber der juristisch ungebildete Bauer, den Cervantes als selbstlosen Beamten & gerechten Richter präsentiert, erkennt auf der gesellschaftlich erhöhten Position, dass er nach seiner eigenen Einschätzung  »nicht zum Gubernator taugt« & tritt schnell von dem Posten zurück, weil ihn die Anstrengung um seine Ruhe & seinen Schlaf gebracht hätte. Hat jedoch Cervantes mit dieser Parabel nicht unter der Hand gezeigt, dass Gouverneure sowohl anständig als auch gerecht sein könnten?

Ähnlich geht er in der zweiten Episode vor, die sich unmittelbar anschließt. Auf seiner Rückkehr ins Knappendasein bei seinem Herrn Don Quijote trifft Sancho Panza auf eine ausländische Pilgerschar (unterwegs nach Santiago di Compostela?) Beim Gespräch mit den christlichen Pilgern entdeckt er unverhofft unter ihnen einen ehemaligen Dorfnachbarn. Dieser Ricote war ein »Moriske«, ein ehemaliger Muslim. Nach der Reconquista Spaniens (1492) mussten die im Land verbliebenen Muslime (& Juden!) den christlichen Glauben annehmen, andernfalls waren sie wie die Juden zur Emigration gezwungen. Zwischen 1609/13, also wenig mehr als 100 Jahre später, wurden aber die annähernd 300.000 »Morisken« durch ein königliches Dekret endgültig vertrieben  - wegen ihrer angeblichen Resistenz gegenüber dem Christentum.

Allerdings muss man diese pauschal(isierend)e Angst Philipp III .vor eine »Fünften Kolonne« insgeheimer Muslime in Spanien im Lichte des kriegerischen Dauerkonflikts sehen, den das »Heilige römische Reich«  mit dem expansionistischen Osmanischen Reich & den seeräuberischen Muslimen im Mittelmeer ausfocht. (Bekanntlich war ja Cervantes selbst Opfer dieses Konflikts gewesen!)

Ein vierhundertjähriges Geschehen im Zwielicht unserer Tage

Cervantes lässt Ricote diese Ansicht des Königs teilen & das staatliche Misstrauen bestätigen, um dann jedoch umso vehementer auf der Ehrlichkeit der Konversion seiner Familien zum Christentum zu bestehen. Susanne Lange informiert darüber, dass Cervantes den Namen des Morisken sehr bewusst gewählt hat, weil die brutale Zwangsdeportation der voll integrierten christlichen Morisken aus dem Valle de Ricote gerade erst geschehen war & viel Aufsehen erregt hatte. Jeder Leser seiner Zeitgenossen wusste damit, worauf der Autor  anspielte. Den Gebildeten unter ihnen dürfte auch Ricotes Hohes Lied der religiösen Toleranz, die er nirgendwo so human verwirklicht sah wie im deutschen Augsburg, als ein weiterer Wink  Cervantes´ mit dem Zaunpfahl  - zielführend auf den »Augsburger Religionsfrieden« von 1555 - erkennbar gewesen sein. (Das ist eine weitere damals aktuelle Allusion, die uns Nachgeborene aber wohl nur durch eine kulturhistorische Kommentierung verständlich wird.)

Cervantes lässt seinen Ricote klagen, die vom König Philip III. angeordnete Morisken- Vertreibung sei »die grausamste (Strafe), die man über uns verhängen konnte. Wo immer wir sind, wir weinen um Spanien, schließlich ist es unsere Wiege, unsere angestammte Heimat. Und nirgendwo bereitet man uns einen so freundlichen Empfang, wie wir ihn uns in diesem Unglück ersehnen, ja bei den Berbern und allüberall  in Afrika, wo wir hofften, willkommen geheißen, aufgenommen und herzlich bewirtet zu werden, dort schmäht und misshandelt man uns am meisten. (…)Ich ging nach Frankreich (…),zog weiter nach Italien und kam schließlich nach Deutschland, wo wir, wie mir schien, freier würden leben können, denn die Leute dort sind nicht allzu zimperlich, jeder lebt, wie er mag, nach eigenem Gusto und Gewissen«.

Es ist schon ein irritierender Augenblick, wenn man heute unverhofft auf diese 400 Jahre alte bewegende Klage über die Vertreibung aus der Heimat & zugleich das Hohe Lied auf  Deutschland im zweiten Band des »Don Quijote« vernimmt, wo man als Fremder (Muslim oder »Moriske«) »freier, nach eigenem Gusto und Gewissen, würde leben können«, weil »die Leute nicht allzu zimperlich sind« & »jeder lebt, wie er mag«. Und das in den Jahren der Flucht von Muslimen aus ihren Heimaten! Aber wie ganz anders müsste diese Passage über Deutschland Thomas Mann in den Ohren geklungen haben - auf seiner ersten Amerikafahrt 1933, als er noch nicht an sein Exil glaubte!

Thomas Mann hat in seiner 1934 publizierten »Meerfahrt mit Don Quijote« diese Episode aber auch in seinen Focus genommen & gemutmaßt, sein spanischer Kollege habe eine »kluge Mischung« von »Loyalitätsbezeugungen (…) und dem lebendigsten menschlichen Mitgefühl für das furchtbare Schicksal  der maurischen Nation« zustande gebracht. Der verblüffend-bedrückenden Parallele zwischen Morisken-Vertreibung & der Judenverfolgung der Nazis war sich Thomas Mann selbstverständlich bewusst. Ebenso aber auch, wie prekär sowohl seine persönliche Situation im Blick auf Nazi-Deutschland wie die seines spanischen Kollegen zu seiner Zeit war.

Denn Thomas Mann hatte die Hitlersche »Machtergreifung« 1933 auf einer Auslandsreise überrascht. Im Gegensatz zu seinem Bruder Heinrich & seinen Kindern Klaus & Erika, die sich entschieden antifaschistisch positioniert hatten, hielt sich der Literaturnobelpreisträger (aus verschiedenen persönlichen Gründen) mit offenen Äußerungen zu den Nazis bis 1937 zurück. Deshalb spricht er in dem 1934  publizierten Essay nur von »dem furchtbaren Schicksal der maurischen Nation«, anstatt die ins Auge springende Parallele zu dem barbarischen Verhalten der Nazis gegen die deutschen (zumeist assimilierten) Juden zu ziehen. Deshalb vermute ich, dass Thomas Manns Fokussierung auf diese Episode & seine Mutmaßung über Cervantes' »List beim Schreiben der Wahrheit« (Brecht) wesentlich von seiner eigenen Situation bedingt wurden.


Artikel online seit 24.09.17
 

Miguel de Cervantes Saavedra
Der geistvolle Hidalgo Don Quijote von der Mancha
Deutsch von Susanne Lange
2 Bände, Carl Hanser Verlag
1490 Seiten
68,- €

Leseprobe

 


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