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»Wörter pflastern seinen
Weg.«
(In memoriam Wolfgang Welts
»Besprechung«
von Handkes »Langsame Heimkehr«, Marabo 12, 1979)
Wie die wilde Sau durchs Dorf wurde die »Causa Handke«
weltweit durch die Feuilleton-Redaktionen getrieben.
Hasserfüllte Tiraden,
Verteidigungsreden, sogar manch kluge Kommentare, aber auch irrwitzige posts und
leidenschaftliche statements schwirren durch das worldwideweb und arbeiten sich
an der »Causa Handke« ab.
Seit dem 20.10. haben wir bislang 372 internationale Pressestimmen
gefunden.
von Herbert Debes & Heiko Rehfeldt
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Spätestens seit
Walter Benjamin wissen wir: »Der Kritiker ist Stratege im Literaturkampf«
und Benjamin läd in seinen 13 Thesen zur Technik des Kritikers sogleich nach:
»Immer muß »Sachlichkeit« dem Parteigeist geopfert werden, wenn die Sache es
wert ist, um welche der Kampf geht.«
Dabei läuft
die tatsächliche Dimension des Geschehens Gefahr, in den Ereignissprachen
der Medienmacher zu verschwinden. Wir haben bis heute 291 Pressestimmen gefunden, die sich als
Kommentar, Glosse, Polemik bis hin zur Tirade mit ganz
unterschiedlichen Aspekten der Entscheidung des Nobelpreiskomitees für Peter
Handke befassen.
Läßt man die letzten zwei Monate Revue passieren, dann können folgende mediale
Erregungswellen ausgemacht werden: 1.
Verkündung des Nobelpreises (10.10.2019)
2. Buchpreis-Rede von Stanisic (14.10.2019)
3. Handkes Reaktion auf die Journalistenfragen in Giffen (16.10.2019)
4. Reaktion der Nobelpreisakademie (17.10.2019)
5. Bremers Vorwürfe des Nationalismus im Perlentaucher (25.10.2019)
6. Suhrkamps Clarification (31.10.2019)
7. Die "Pass"-Diskussion (06.11.2019)
8. Maass' Verschwörungsvorwürfe gegen Struck und Gritsch (14.11.2019)
9. Die verschiedenen Interviews Handkes in Zeit, mit der APA und anderen Medien
(ab 20.11.2019)
10. Handkes Nobelpreisinterview (06.12.2019)
11. Handkes Nobelpreisrede (07.12.2019)
12. Die Nobelpreisfeierlichkeiten (10.12.2019)
Flankiert wurden diese Abschnitte von den
Forderungen der "Mütter von Srebrenica" und von der Gesellschaft für bedrohte
Völker sowie den zustimmenden bis beleidigenden Tweets, Posts und ungezählten
Kommentaren in den "sozialen Medien" hin von No-Names bis zu bekannten
Schriftstellern, Politikern und Wissenschaftlern.
Beiträge nach Handkes Rede zur Rede
nobelprize.org
El Pais
Aftonbladet
Die Zeit
Der Tagesspiegel
Der Standard
Deutsche Welle
FAZ
Kleine Zeitung
ORF
Süddeutsche Zeitung
Onet Kultura (Polen)
The Guardian
Deutschlandfunk
MDR
ORF
Nobelpreisverleihung - Bei Ani Gülgün-Mayr diskutieren und
kommentieren die Zeremonie live: Kulturjournalist Heinz Sichrovsky,
Philosoph Konrad Paul Liessmann, Journalistin Angelika Hager und
Autor Daniel Wisser.
(Video, Dauer: 1:33 h)
Deutschsprachige Printmedien
DER SPIEGEL
FAZ
Süddeutsche Zeitung
Literaturnobelpreis: Handke im Nebel des Krieges (Podcast)
NZZ (Neue Zürcher Zeitung)
Die Zeit
Die Welt
(Artikel erschien auf Meinungsseite)
Frankfurter Rundschau
Augsburger Allgemeine
Bleibt der Nobelpreis für Peter Handke trotz der Kritik?
Cicero
Der Falter
Der Weltempfänger
Missverständnisse pflastern den Weg, auf dem der Nobelpreisträger eigensinnig
voranschreitet. Einige hätten sich ausräumen lassen, hätten Peter Handkes
Kritiker sein Werk gelesen
Peter Handkes teuflische Lücke
Es sind die Auslassungen, die sein Werk so unerträglich machen. Den Nobelpreis
hat der Schriftsteller Peter Handke nicht verdient
Die Handke-Kontroverse – #245
FALTER Radio. Der Podcast mit Raimund Löw
DIE FURCHE
Kein Bewohner des Elfenbeinturms
Seit bekannt ist, dass Peter Handke den Nobelpreis erhält, wird viel diskutiert,
oft ohne Fakten. Lothar Struck zeigt wichtige Spuren in Handkes Werk.
Kleine Zeitung
Wieder Interview abgebrochen Peter Handke: "Jetzt hören wir auf.
Ich bitte Sie, das Haus zu verlassen"
Drei Wege zum Verständnis von Peter Handkes Serbien-Texten
Peter Handkes Engagement für Jugoslawien ist nicht monokausal zu erklären. Es
sind drei miteinander verknüpfte Elemente, die zu den Texten geführt haben, in
denen Handke seine Sicht darlegt. Von Lothar Struck
Was soll Peter Handke tun? e-paper (Klaus Kastberger)
Peter Handke: "Ich habe keine Chancen gegen die..."
Mit dieser Ambivalenz müssen wir jetzt alle leben
Der Standard
Telefonat mit Vučić: Handke besucht im März oder April Serbien
Die Presse
Peter Handke: "Ich habe keine Chancen gegen die..."
Wiener Zeitung
Perlentaucher
Peter Handke: Fossil und Pionier von Richard Herzinger
Die Spur des Irrläufers von Alida Bremer
Monströse Unterstellungen von Lothar Struck
Handkes Serbien Von
Vahidin Preljevic
Neue Rheinische Zeitung
Klartext (Echt witzig, diesen Jargon zu lesen!)
Telepolis
Aisthesis
Handkes Nobelpreis. Oder Der „Fall Handke“ ist ein „Fall Medien“
Peter Handke und die kargen Lemuren: Jagoda Marinić, Saša Stanišić, Sophie
Paßmann samt Stokowski Eine Polemik
Der Naschmarkt zu Wien, Donaukanal, Josefstadt und ein Handke-Nachschlag »Die Methode Bremers besteht, neben den üblichen
und bei ihr inzwischen notorischen Denunziationen, in einer fehlerhaften
Kontextualisierung von Zitaten, und darin liest Bremer dann genau den Sinn
hinein, den sie bereits vorher hineinlegte. Hermeneutische
Referenzrahmenbestätigung mithin. Daß sich all diese Passagen auch anders lesen
lassen und auch so zu lesen sind, verschweigt diese Dame geflissentlich. Bereits
im Auftakt ihres Textes zeigt sich die rhetorische Kläglichkeit ihres
Unternehmens: daß dieser Text eben nichts als rhetorischer Klimbim ist. Im
Heranzitieren einer Äußerung von MRR wird sogleich jegliche Kritik an einer
(dazu noch unsachgemäßen) Handke-Kritik abgebügelt und gleichsam pathologisiert.
Kritisiert man den Kritiker oder hier eben, die Kritikerin, so gehört man
bereits zur Gemeinde.«
Austria Presse Agentur
Peter Handke: "Die Schatten werden nicht bleiben"
Heute.at
news ORF-at
Die Mordgeschichte Peter Handke
Offener Brief
Kritik an „Anti-Handke-Propaganda“
Mehrere österreichische Schriftsteller und
Autorinnen kritisieren in einem am Freitag veröffentlichten offenen Brief die „Anti-Handke-Propaganda“
der vergangenen Tage und Wochen. Die Kritik an Handke habe längst den Boden
vertretbarer Auseinandersetzungen unter den Füßen verloren, hieß es unter
anderem.
Handke zu „Novosti“
„Keine jugoslawische Staatsbürgerschaft“
Literaturnobelpreisträger Peter Handke hat
laut einem Bericht der serbischen Tageszeitung „Novosti“ nie eine
jugoslawische Staatsbürgerschaft besessen. Das Medium veröffentlichte am
späten Donnerstagabend einen Bericht über Handkes jugoslawischen Reisepass
und zitierte den in Kärnten geborenen Schriftsteller.
ots.at
Kulturwoche
Peter Handke in der Kritik
Peter Handke und die Autonomie des Schriftstellers
Kommunisten
feinschwarz.net
Peter Handke: Liturgie des Behaltens
Tell - Magazin für Literatur und
Zeitgenossenschaft
Vorgetäuschter Tiefsinn
Grundanders anfangen
Peter Handke bezeichnet sich in seinen Reisen nach Serbien als „Tourist“, er
verlässt sich auf seine subjektive Sicht. Gibt es ein Recht auf Naivität? Eine
Verteidigung von Handkes Medienkritik
Zeitzug/Timetrain (Blog von Milena Findeis)
The Guardian
The Telegraph
The scandal of a Nobel laureate
Magazine Littéraire
Liberation
Peter Handke, Nobel promeneur
Le Monde
Indignation en Bosnie et au Kosovo après l’attribution du Nobel de littérature à
Peter Handke
« Le Nobel du déshonneur » à Peter Handke
Indignation en Bosnie et au Kosovo après l’attribution du Nobel de littérature à
Peter Handke
CNN
The Bosnia Times
Visão (Portugal)
Aftonbladet (Schweden)
(Reaktion auf den gestrigen Artikel "
Handke är ingen politisk författare")
(Noch einmal eine Verteidigung
der Entscheidung anhand von Handkes Texten UND in Verbindung zu Olga Tokarzcuk)
Sydsvenskan (Schweden)
(Mehrere freie und hinter der Bezahlschranke veröffentlichte Artikel zur
Handke-Debatte in Schweden
(Dieser Artikel ist eine Übersetzung des
DW-Artikels "
Handke und der Balkan - Nobelpreis in den falschen Händen" von Alida
Bremer ins Schwedische.)
Expressen (Schweden)
Göteborgs-Posten
Dagsavisen (Norwegen)
Verdens Gang (VG) (Norwegen)
De Groene Amsterdammer (Niederlande)
Kaosenlared (Katalonien)
La Tribuna del Pais Vasco / The
Conversation
First Things
FronteraD
Revista Común (Mexiko)
Razpotja (Slowenien)
Folha de S.Paulo (Brasilianische
Tageszeitung)
ALJAZEERA
Mothers of Srebrenica call for Handke's Nobel prize to be revoked
Hindustan Times
Artikel online seit 20.10.19 - Aktueller Stand 17.12.19
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Lothar
Struck
»Der mit seinem Yugoslawien«
Peter Handke im Spannungsfeld
zwischen
Literatur, Medien und Politik
»Als
Jugoslawien anfing, mir etwas zu bedeuten,
war Tito schon am Verwesen.«
(Peter Handke)
Strucks Analyse stellt die bequemen Urteile über
Handkes Äußerungen zu Jugoslawien infrage und
öffnet so den Weg zu einer Neubewertung. Dabei
wird gezeigt, wie Biographie, Sprachkritik und
Politik einen Dreiklang bilden, in den Handke
seine Stellungnahmen für ein Jugoslawien bettet,
das für ihn zu einem Ideal eines möglichen
Europa wurde, eines Europa, »wie es sich gehört
hätte oder wie es hätte werden können«.
Verlag Ille & Riemer |