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Glanz&Elend Magazin für Literatur und Zeitkritik

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Die menschliche Komödie als work in progress

Ein großformatiger Broschurband
in limitierter Auflage von 1.000 Exemplaren
mit 176 Seiten, die es in sich haben.

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Die Sehnsucht
nach der Revolte


Ein Text geht um in Europa,
ein Aufruf zum Aufruhr.

 
Er nennt sich »Der kommende Aufstand« und wurde in Frankreich von einem »Unsichtbaren Komitee« verfaßt. Die Autoren haben diese Bezeichung nicht aus erkennungsdienstlichen Rücksichtsnahmen gewählt, sondern, wie der Verleger der »fabrique éditions«, Eric Hazan, erklärt, aus »philosophischen« Gründen, da die Verfasser meinten, sich nicht die Autorität des Autors über den Text anmaßen zu können. Hybris oder Einsicht in die eigene Beschränktheit?
Seit seinem Erscheinen im März 2007 hat sich der Text allein in Frankreich über 25.000 mal verkauft, in Deutschland, wo die Schrift in der Edition Nautilus erschienen ist, sind bereits gut 30.000 Exemplare verkauft, und das obwohl der komplette Text (s.o.) im Netz zu finden ist.
Sicher ist, es gibt in breiten Schichten der Bevölkerung Europas ein großes Bedürfnis nach gesellschaftlichen Veränderungen. Daß die herrschende politische Kaste abgewirtschaftet hat, ist eine in Europa weit verbreitete Meinung. Zu komplex sind die zu bewältigenden Probleme, als daß sie noch von Politikern gelöst werden könnten, die sich selten fachlich, sondern meist durch nichts als ihre Parteikarriere qualifiziert haben. Parteipolitisch begründete Strategien zur Machterhaltung bestimmen das politische Tagesgeschäft, Maulwürfe der Lobbyisten diktieren die Gesetzestexte und aufkommender Widerstand in der Bevölkerung wird von aufgestachelten »Jungbullen«, die aus Darth Vaders Leibstandarte entsprungen scheinen, niedergekärchert.
»Soziale Gerechtigkeit
« ist zu einer inhaltsleeren Floskel verkommen, da die Gewinne von Banken & Konzernen privatisiert und ihre Verluste ohne Skrupel sozialisiert werden. Und je nach Lagerzugehörigkeit behaupten die medialen Sinnstifter ihre Version einer Realität, die mit dem wirklichen Leben der Menschen längst nichts mehr zu tun hat.
Was haben die »Unsichtbaren« uns strategisch & ästhetisch zu bieten? Wie sind sie philosophisch & politisch verwurzelt? Wen repräsentieren sie? Was versprechen sie?


7 Autoren haben die Schrift für Glanz & Elend gelesen:

Peter V. Brinkemper
Wider den Napoleon-Komplex
»Es geht um zivile Verausgabung über die Strategien polizeilich-militärischer Kontrollmacht hinweg, um außerparlamentarische Antizipation von Legitimation vor exekutiver Dummheit - rechtzeitig, bevor deren Verteter im Sinn von 'Doktor Seltsam' an ihrer eigenen Paranoia irrewerden.« Artikel lesen
 

Thomas Hummitzsch
Das Kommunistische Manifest 2.0
oder: Self-fulfilling prophecy

Wenig Falsches, nichts Neues. Die Flugschrift kommt im Gewand der Revolution daher und ist doch nur ein Dokument dessen, was man Linkskonservativismus schimpfen muss. Artikel lesen



Gregor Keuschnig
Komm-Pot - »Der kommende Aufstand«
im Spiegel des modernen Anarchismus

»Der kommende Aufstand« bietet in zwangsoriginell-angestrengten Sätzen einen eklektizistischen Cocktail aus obskurem »Anarcho-Primitivismus«, grobschlächtigem Kommunismus und Pol Pot an.« Artikel lesen



Rudolf Maresch
»Alle sind sich einig: Es wird knallen«
»Ein höchst aufgebrachtes, aber anonym agierendes Komitee lechzt nach dem »Ausnahmezustand«, bringt aber doch nur die Kulturredaktionen des Landes kurzzeitig zum Beben.« Artikel lesen



Goedart Palm
Zundelfrieder & der Rest der coolen Gang
in Zeiten der Globalisierung

Der »kommende Aufstand« wohnt zur Untermiete bereits im Paradies. »Nicht die Revolte an sich ist edel, sondern das, was sie fordert, selbst wenn, was sie erreicht, noch gemein ist.« Das unsichtbare Komitee schwärmt von der »Unterbrechung der Warenflüsse«, der »Aufhebung der Normalität«, die wieder Leben in ein stromloses Mietshaus brächte, als würden wir per Unterversorgung rousseauistisch in das Paradies der Brüderlichkeit geführt. Artikel lesen


Wolfram Schütte
Nur eine schöne Kunstfigur?
»Revolten, die Revolten bleiben, sind Konterrevolutionen, weil sie den Kenntnisstand der bestehenden Macht vergrößern und sichern helfen. Allenfalls sind sie, was der junge Marx der Religion zuschrieb: der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt der herzlosen Welt, der Geist geistloser Zustände - Leuchtzeichen des glücklosen Protestes, Erinnerungsrufe der Vergessenen.« Artikel lesen
 

Damals

Albert Camus: l'art et la révolte ne mourront qu'avec le dernier homme



Dutschke-Augstein-Dahrendorf
Dokument eines Diskursversuchs
aus dem letzten Jahrtausend




Heute
La Rage - Keny Arkana
(Songtext)




Die Grenze des Nützlichen
»Jeder Mensch wird eines Tages einstehen müssen, dass nützliche Verhaltensweisen an sich überhaupt keinen Wert haben, dass einzig und allein das gloriose Verhalten dem Leben Licht verleiht, um die eigenen Umtriebe zu enfalten.«

Georges Bataille
Die Aufhebung der Ökonomie
Batterien 22
Aus dem Französischen von Traugott König, Heinz Abosch und Gerd Bergfleth
Matthes & Seitz Berlin
338 Seiten, geb. mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-88221-225-9, € 29,00

Die Hölle sind immer die Anderen
Guido Rohm Über Georges Batailles »Es ist an der Zeit, Bataille neu und vollständig zu entdecken. Man verlässt seine Textkuren ein Stück weit nackter...«

Georges Bataille
Henker und Opfer
Vorwort von André Masson
Matthes & Seitz Berlin
96 Seiten, Klappenbroschur
ISBN 978-3-88221-726-1, € 10,00

Trotzdem - Pourtant
Während Jean-Paul Sartre eine gesellschaftliche Revolte, die im historischen Ziel des Kommunismus gipfeln sollte, präferierte, war für Camus die Revolte ein permanenter Prozeß, der nie zu einem letzlichen Ziel würde führen können. Im ewigen wieder & wieder Aufstehen bleibt dem absurden Menschen nur sein höhnisches »Trotzdem« als Schlachtruf. HD

Albert Camus - Der Mensch in der Revolte
rororo - Taschenbuch, 352 Seiten, 9,95 €
978-3-499-22193-4

Ein Buch wie eine Waffe
Kein anderer deutscher Autor hat seinen Zorn über die kaputten Verhältnisse in den Großstädten der frühen 70er Jahre so radikal artikuliert und damit ästhetisch wie inhaltlich einen zentralen Nerv seiner Zeit getroffen, wie R. D. Brinkmann. Man müßte »Rom, Blicke« und seine »Erkundungen« ins Französische übersetzten und den kids in den banlieues dort schenken, damit sie sehen, daß ihr Zorn eine Geschichte hat, die über ihren Horizont hinausreicht. HD

Rolf Dieter Brinkmann
Erkundungen für die Präzisierung des Gefühls für einen Aufstand:
Träume. Aufstände. Gewalt. Morde
REISE - ZEIT - MAGAZIN. Die Story ist schnell erzählt, rororo Tb, 416 S., 19,00 €
978-3-499-25169-6

 



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