Glanz&Elend Literatur und Zeitkritik |
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Spiralen |
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Aphorismen, Miszellen, kurze Texte zu Duras und Sontag, Beckett, Benjamin und Kafka, Wittgenstein, Barthes und anderen: Wie so viele Kunsttheoretiker, die glauben, kunstvoll über Kunst sprechen zu müssen, wickeln sich Steinwegs ondulierende Sätze einmal um sich selbst und wirken am Ende auf den Leser wie eine Fraser-Spirale, bei der die überlappenden Bogensegmente eine Spirale zu bilden scheinen, aber nichts weiter als eine Reihe konzentrischer Kreise sind. Hin und wieder fehlt den
Texten die Pointe, vieles bleibt abstrakt und nebulös. Wo sich die optische
Täuschung auflöst, wirken die Worte eher plakativ, den hohen Anspruch einer
Philosophie unterlaufend. Wenn die Quantenphysik jener Bereich der Physik ist,
der sich mit dem Verhalten und der Wechselwirkung kleinster Teilchen befasst,
dann wäre die „Quantenphilosophie“ der Bereich der Philosophie, der sich – ja,
mit was eigentlich beschäftigt? Laut Klappentext geht es um „Textquanten“ und
„Energiepäckchen“, was immer das sein mag. Es gehe um ein ruheloses, prägnantes
und konsistentes Denken, das „der Inkonsistenz sämtlicher Realitäten Rechnung“
tragen wolle. So sinnvoll wie diese Beschreibung muss man sich auch die Texte
des Buches vorstellen. |
Marcus
Steinweg
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